30. August 2019

'Der Stalker von List' von Ulrike Busch

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Band 7 der Reihe 'Ein Fall für die Kripo Wattenmeer'

Leblos liegt Hotelmanager Lennard Feddersen am Strand des Lister Ellenbogens, hoch im Norden von Sylt. Eine Verletzung am Hinterkopf der Leiche deutet auf ein Gewaltverbrechen hin.

Der Tote, Adoptivsohn eines angesehenen Sylter Ehepaares, war der Polizei kein Unbekannter. Vor Jahren hatte er die Autorin Marete de Buhr gestalkt, bis sie und ihr damaliger Partner ein Näherungsverbot erwirkten. Notgedrungen verließ Lennard daraufhin die Insel.

Warum ist er nach all der Zeit zurückgekehrt? Ist die alte Besessenheit in ihm wiederaufgelebt? Kuno Knudsen und Arne Zander von der Kripo Wattenmeer vermuten, dass es zum Showdown zwischen dem hartnäckigen Verfolger und der Schriftstellerin kam. Doch auch der Ex-Partner von Marete de Buhr hat ein Motiv. Und welche Rolle spielt Lennards leibliche Mutter, die plötzlich wieder in das Leben ihres Sohnes trat?

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Leseprobe:
Friedrich Fliegenfischer reichte Jette ein Weinglas. Dabei berührten ihre Finger sich wie unbeabsichtigt. Doch er wusste, dass das kein Zufall war.
Geschmeidig rutschte er auf die Sitzbank gegenüber von Jette und stieß mit ihr an. »Sie sind noch nicht lange auf Sylt?«
»Nein.« Jette nippte an ihrem Wein und guckte Friedrich dabei aufreizend lange über den Rand ihres Glases hinweg an.
Einige Sekunden lang hielt er ihrem Blick stand, dann gab er nach und wich aus.
Sie stellte den Kelch ab. »Ich komme von Föhr und bin erst seit ein paar Tagen auf Sylt.«
»Wenn Sie nicht von hier sind«, tastete er sich vor, »dann kennen Sie Lennard Feddersen wohl nicht? Ich müsste nämlich dringend in dem Fall recherchieren.«
»Sie sind aber doch nicht von der Polizei?«, fragte Jette verwundert. »Oder sind Sie etwa Polizeireporter?«
»Auch«, antwortete Fliegenfischer ausweichend und wiegte sich geschmeichelt in den Schultern. »Ich habe engste Kontakte zur Kripo Wattenmeer.«
»Dann können die Ihnen doch sagen ...«
Friedrich hob die Hände. »Theoretisch ja. Aber wir ermitteln auf verschiedenen Ebenen. Kommissar Knudsen und sein Kollege Zander auf der einen, ich auf der anderen.«
»Aha.« Jettes Blicke aus großen Rehkitzaugen fixierten ihn, und er musste achtgeben, dass er nicht dahinschmolz. »Ein bisschen kenne ich den Feddersen wohl.«
Friedrichs Sensationsreporterherz machte einen Hüpfer. »Woher kennen Sie ihn, wenn ich fragen darf?«
»Das Hotel, in dem er bis vor Kurzem gearbeitet hat, lag schräg gegenüber dem Haus, in dem ich zuletzt tätig war. Wir hatten nicht direkt miteinander zu tun, sind uns aber öfter begegnet, und eine Freundin von mir ist Kellnerin im Restaurant des Hotels, das er geleitet hat.«
»Nein!« Hektisch vor Freude badete Friedrich in seinem Veltliner und gratulierte sich zu diesem Volltreffer. »Was für ein Mensch war er denn so, dieser Herr Feddersen?«
Jette stützte einen Ellenbogen auf, ihre Finger spielten mit einer Haarsträhne. »Ich sagte ja, ich selbst hatte nichts mit ihm zu tun. Wir kannten uns nur vom Sehen.«
»Aber Sie wissen doch bestimmt, was für einen Ruf er hatte. War er beliebt? Hatte er Feinde? Was hat Ihre Freundin über ihn erzählt?«
»Beliebt?« Jette dachte über die Antwort nach. »Es hieß, dass er bei den Gästen gut ankam. Er war auch kein schlechter Vorgesetzter, wie ich von meiner Freundin weiß. Und Feinde?« Ihre Blicke schweiften über das Hafenviertel. »Es hat kürzlich einen Zwischenfall gegeben«, sagte sie beiläufig. »Das war, als ich selbst noch auf Föhr gearbeitet habe. Ich hab aber nichts davon mitbekommen.«
»Was für ein Zwischenfall war das?«
Jette zuckte mit den Schultern. »Das muss eine alte Geschichte gewesen sein, die plötzlich wieder hochkam. Meine Freundin hatte an dem Abend Dienst. Sie hat die Szene live erlebt.«
»Was ist denn vorgefallen?« Friedrich lehnte sich über den schmalen Tisch. Seine Hand schob sich – ob unbeabsichtigt oder nicht – auf die seines Gegenübers zu.
Ein mädchenhaftes Lächeln umspielte Jettes Lippen. Ganz zart strich sie mit dem kleinen Finger über seinen Daumen, und ein Schauer lief über seinen Rücken. »Kennen Sie Marete de Buhr?«
An den Namen erinnerte er sich. Einen ihrer Liebesromane hatte er verschlungen, auch wenn er das niemals offen zugeben würde. »Sie meinen die Autorin.«
Das Rehkitz hob den Weinkelch und forderte ihn mit einer Geste auf, mit ihr anzustoßen.
Sachte ließ er sein Glas gegen ihres klingen.
»Ich heiße übrigens Jette.«
»Meine Freunde nennen mich Effeff.« Er strahlte.
Jette nippte am Glas, hielt es gegen das Sonnenlicht und drehte es am Stiel hin und her.
Der Inselreporter nahm einen Schluck und donnerte den Kelch eine Spur zu temperamentvoll auf den Tisch. Sein Testosteron ging mit ihm durch. »Was hat Marete de Buhr denn nun mit Lennard Feddersen zu tun?«
»Er hat sie gestalkt«, hauchte Jette. »Auf Sylt. So lange, bis er von der Insel verwiesen wurde. Aus Verzweiflung ist er ins Ausland gegangen. Vor einem Jahr hat er dann die Stelle auf Föhr angenommen, und auf einmal, es war Mitte Juni, stand Marete de Buhr vor ihm. Mitten in dem Restaurant des Hotels, in dem er Direktor war.«
»Die zwei sind sich da begegnet?«
Jette nickte. »Völlig unvorhergesehen. Meine Freundin sagt, es war wie Blitz und Donner.«
Friedrich schüttelte unwillig den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Warum ist Marete de Buhr nach Föhr gefahren? Hat sie nicht gewusst, dass der Mann, der sie gestalkt hat, sich da aufhielt?«
»Offenbar nicht. Sie hat ihren Freund nach Föhr begleitet, mit dem sie seit ein paar Monaten zusammen ist. Der hat mit seiner alten Schulklasse in dem Hotel gefeiert. Er stammt von Föhr, hat in Hamburg studiert und ist anschließend nach Sylt gezogen.«
»Hat niemand die zwei vorgewarnt«, insistierte Friedrich, »dass Lennard Feddersen in dem Hotel arbeitet?«
Jette schüttelte den Kopf.
Unter der Schädeldecke des Inselreporters ratterte es. Er ließ die Szene, von der Jette berichtet hatte, wie einen Film vor sich ablaufen. So viel Menschenkenntnis hatte er, dass er sich vorstellen konnte, was in dem Stalking-Opfer vor sich gegangen sein musste, als es auf einmal wieder vor seinem früheren Verfolger stand. »Und kurz darauf sind die beiden sich hier auf Sylt begegnet?«, fragte er ins Blaue hinein.
Jette verstand anscheinend, worauf er hinauswollte. »Marete de Buhr wohnt seit eh und je auf Sylt, und Lennard Feddersen ist gerade vor ein paar Tagen hierhin zurückgekehrt. Er wird schon gewusst haben, warum.«
Fahrig suchte Friedrich nach den Zigaretten. »Haben Sie einen Verdacht, wer ihn auf dem Gewissen hat?«
»Du«, sagte sie.
Unwillkürlich zuckte der Inselreporter mit dem Kopf. »Wieso ich?«
Sein Gegenüber schüttelte sich vor Lachen. »Ich habe nicht dich im Verdacht. Aber wir duzen uns seit ein paar Minuten, und du hast mich gerade gesiezt.«
»Ach so.« Erleichtert legte Friedrich die Hand auf den Magen, der sich vor Schreck zusammengekrampft hatte. »Also – hast du einen Verdacht?«
Angestrengt stierte Jette in das Weinglas mit dem goldgelben Getränk. »Wen würdest du in so einem Fall vermuten?«
»Marete de Buhr?«, schoss es aus Friedrich heraus.
Seine Informantin hob den Kopf, kniff die Augen zusammen und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Ich tippe auf ihren Partner. Wer von uns beiden gewinnt?«

Im Kindle-Shop: Der Stalker von List (Ein Fall für die Kripo Wattenmeer 7).
Mehr über und von Ulrike Busch auf ihrer Website.

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29. August 2019

Pascal Wokan

Pascal Wokan wurde 1986 in Frankfurt am Main geboren und entdeckte bereits im Alter von 14 Jahren seine Leidenschaft für die wundersame Welt der Bücher. Nach seinem Studium zum Maschinenbau-Ingenieur ging er einen Schritt weiter und veröffentlichte seinen Debüt-Roman »Arakkur - Die große Schlucht«.

Er lebt mit seiner Familie in Karben, Hessen, und beschäftigt sich in seiner Freizeit nicht nur mit dem Schreiben neuer Romane, sondern auch mit der grundlegenden Frage, warum die Pizza immer auf der Belagseite landet. Außerdem ist er begeisterter Sportler und sozial engagiert.

Pascal Wokan über sich: "Die Freude, mit der ich mir neue Welten und Charaktere ausdenke und niederschreibe, ist atemberaubend und die Chance, diesen Enthusiasmus mit meinen Lesern teilen zu können, macht mich dankbar. Im Bereich klassischer und moderner Fantasy fühle ich mich wohl, das war schon immer meine Welt."

Weblink: pwokan.com


Bücher im eBook-Sonar:




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28. August 2019

'Die Hüter Amas' (Reihe in 4 Bänden) von Jürgen Friemel

Kindle (unlimited)
Die Abenteuer des jungen Ragnor entführen auf die ferne Welt des Planeten Makar, der begleitet von zwei Monden, einsam um eine rote Sonne kreist. Auf dieser mittelalterlich geprägten Welt, auf der es nicht nur Menschen gibt, erlebt der junge Mann, dessen Herkunft zunächst im Dunkel liegt, vielfältige Abenteuer.

Dabei spielt die Quasar-Magie der Hüter Amas, der Paladine des Lichts, eine zunehmend wichtige Rolle, wobei Ragnor, Stück für Stück, deren Macht zu meistern lernt. Dies ist auch dringend geboten, denn die dämonischen Heerscharen Ximons, des Gottes der Finsternis, lauern bereits an den Portalen des Orcus, begierig in Bälde über die Bewohner Makars herzufallen.

Die vier Sammelbände vereinen alle 12 Teile der 'Ragnor-Saga', die den Helden Ragnor von seiner Jugend bis zur großen Entscheidungsschlacht begleitet.

Inhalt:
Magie, Ritter & Dämonen (Hüter der Amas 1-3)
Der junge Ragnor verlässt das stille Bergtal seiner Jugend, besteht erste Kämpfe, lernt die Liebe kennen und erfährt, dass die raue Welt außerhalb des Tales nur wenig mit den Idealen seines alten Lehrers zu tun hat.
Ragnor zieht mit seinen Freunden quer durch das Königreich Caer, um in der fernen Grafschaft Kaarborg seine Ritterausbildung zu beginnen. Auf dieser Reise, lernt er viel Neues über sich und seine Heimatwelt, aber er muss auch schmerzhaft erfahren, wie weh es tut, einen geliebten Menschen zu verlieren. Und endlich angekommen, stellt er fest, dass ihm, dem Bürgerlichen, Ablehnung entgegenschlägt, was ihn dazu zwingt, den adeligen Schnöseln einmal so richtig zu zeigen, was in ihm steckt.
Ragnor lernt Standesdünkel, Neid und Hass so richtig kennen, aber findet auch seine große Liebe. Er macht sich mächtige Feinde und gewinnt neue Freunde, an deren Seite er in einem grausamen Krieg bestehen muss, welcher von einem Protektor des dunklen Gottes angezettelt wurde. Nun muss er beweisen, ob seine Beherrschung der Quasar-Magie bereits ausreicht, auch gegen leibhaftige Dämonen zu bestehen, welche sein Feind aus dem Orcus herbeiruft und die mit normalen Eisenwaffen nicht zu töten sind.

Assassine, Burgherr & Herzog (Hüter der Amas 4-6)
Assassine trachten dem jungen Helden nach dem Leben. Ragnor wird zum Ritter geschlagen und erringt die Gunst des Königs. Dann macht er seine ersten Erfahrungen mit den politischen Intrigen und Machtkämpfen am Königshof und überlebt knapp einen mörderischen Zweikampf. Es scheint ihm wirklich alles zu gelingen, als er dann endlich seine große Liebe vor den Traualtar führt. Doch dann trifft ihn ein schwerer Schicksalsschlag, der sein Leben von Grund auf verändert und das Tier in ihm weckt.
Der junge Ragnor muss sich sein Lehen erkämpfen und sichern, denn finstere Mächte versuchen ihn zu vernichten. Nachdem das geschafft ist, macht er sich daran eine gewaltige Burg auf dem erloschenen Vulkan zu errichten. Hierfür wirbt er Flüchtlinge aus dem Nachbarkönigreich an, die darin äußerst bewandert sind. Doch der Bau der Festung und der Aufbau seines Bogenschützenregimentes verlaufen alles andere als störungsfrei, denn sowohl ein benachbarter Raubritter, als auch einige Rotten Steppenreiter, zwingen ihn dazu, immer wieder die Waffe zu ergreifen, um sein Hab und Gut zu verteidigen.
Der Krieg mit dem Königreich Lorca bricht aus, der Feind erscheint mit einer großen Armee vor der Festung Vidakar und zwei weiteren im Norden und Süden von Caer. Die Streitkräfte von Caer und Ragnors Burg sehen sich dabei nicht nur mit menschlichen Angreifern konfrontiert, sondern auch mit dämonischen Horden aus dem Orcus. Es entbrennt ein harter Kampf mit ungewissem Ausgang!

Usurpator, Piraten & Orks (Hüter der Amas 7-9)
Ragnor treibt die Entwicklung von Vidakar voran, indem er zwei neue Städte baut. Doch es bleibt weiter unruhig, sodass sich unser Held, nach einer Auseinandersetzung mit Ximons Knechten, auf dem roten Monde wiederfindet, von dem es zunächst kein Entkommen zu geben scheint. Nachdem das geschafft ist, bricht der Kampf um den Thron des Nachbarkönigreiches Lorca offen aus. Ragnor zieht für sein Mündel Mirana in den Kampf. Es wird Zeit, ihre machtgierige Großmutter, die Miranas Eltern bestialisch ermorden ließ, endlich zur Rechenschaft zu ziehen.
Ragnor wird nach einer Auseinandersetzung mit dem neuen König überfallen und betäubt. Er erwacht als Galeerensklave ohne Gedächtnis mit einem Schild um den Hals - Ronga Massenmörder - Auf der Pirateninsel Krala kämpft er sich aus den Kampfgruben hoch zum Führer der Piraten, bis er nach einer Exkursion ins Inselinnere sein Gedächtnis wieder findet. Doch hat er keine Zeit in sein altes Leben zurückzukehren, denn eine große Schlacht gegen die Ximonpiraten aus Gromor muß erfolgreich bestanden werden.
Ragnor kehrt nach Caer zurück und befindet sich umgehend in einem Konflikt mit dem König wieder, welcher aus enttäuschter Liebe und irregeleitetem Größenwahn beginnt das Bündnis mit Lorca in Frage zu stellen, ja sogar plant Lorca zu erobern um Königin Mirana zu einer Ehe mit ihm zu zwingen. Überdies erfährt Ragnor, dass die Ximonisten begonnen haben im Orkgebiet Fuß zu fassen, also reist er mit seinen Freunden Maramba und Okabe ins Orkgebiet um seinen alten Freund Kamar zu suchen, damit diesen Aktivitäten des Feindes Einhalt geboten werden kann.

König, Paladin & Dämonenfürst (Hüter der Amas 10-12)
Ragnor schmiedet aus den Orks eine schlagkräftige Armee, als er erfährt, dass die Khitarer in den freien Hafenstädten ihre Invasionsarmeen sammeln. Gleichzeitig versucht der König, mit Hilfe von Söldnern aus Gheitan, die Kaarborger Westallianz in die Knie zu zwingen. Als Ragnor mit seiner Orkarmee im Nordosten von Caer landet, überstürzen sich die Ereignisse und der Kampf um Caer beginnt. Nun wird offenbar, wer die wahren Feinde des Königreiches sind.
Die Allianz der Völker des Nordens bereitet sich sorgfältig auf die Invasion des Sükontinentes vor, nachdem die letzten äußeren und inneren Feinde im eigenen Land besiegt worden sind. Da der Gegner stark in der Überzahl ist, wird der Feldzug sehr sorgfältig vorbereitet. König Ralph da Caer ringt derweil, nach seiner unglücklichen Rolle bei der Abwehr der feindlichen Invasion, um die Erhaltung seines Throns. Er muß dabei erleben, dass ihm sogar sein Kanzler nur noch bedingte Loyalität gewährt und sich zu allem Überfluß auch noch in eine Kriegerin der Orks verliebt hat.
Es kommt zur Entscheidungsschlacht zwischen den Dämonen aus dem Orcus und den Bewohnern des Planeten Makar. Doch bevor diese finale Auseinandersetzung stattfinden kann, muss zunächst das Kaiserreich Khitara zum Verbündeten gewonnen oder besiegt werden, da sich der Dämonenhort auf deren Staatsgebiet befindet und es der regierende Kaiser mit den Dämonenanbetern hält.
Mit diesem Band endet die Saga nach 24 Jahren.

Im Kindle-Shop: Die Hüter Amas (Reihe in 4 Bänden).
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27. August 2019

'Der Bär, die Ente und ein Bison: Wo geht es nach Kanada' von Barbara Zimmermann

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website | Autorenseite
Eine Tiergeschichte für Kinder ab 4 Jahren.

Ungewöhnliche Freundschaften, sowie jede Menge tierische Begegnungen bietet dieses wunderschön illustrierte Kinderbuch. Der Bär lebt an einem Teich in einem Wald und liebt die Gesellschaft der lustigen Ente. Es kommt ein Bison vorbei, welcher den Weg nach Kanada sucht. Dort sind diese zotteligen Tiere zu Hause. Mit Hilfe des Bären und der Ente begibt sich der Bison auf die Reise. In einer Stadt, die niemals schläft, begegnet er lustigen Tieren und macht eine unerwartete Entdeckung. Wird der Bison den Weg nach Kanada finden?

Leseprobe:
Am nächsten Morgen kam das Bison wieder des Wegs. „Wisst ihr, wo es nach Kanada geht?“, fragte er.
„Woher soll ich das wissen, ich war noch nie dort“, schnatterte die Ente.
„Ich weiß es auch nicht“, brummte der Bär.
Das Bison trottete weiter und der Bär machte sich Gedanken.
„Ich glaube der Bison läuft im Kreis. Er kommt alle zwei Tage vorbei“, sagte der Bär zur Ente.
„Da hast du Recht. Wie können wir ihm denn helfen“, fragte die Ente.
„Kanada liegt im Norden. Wir müssen ihm einen Wegweiser aufstellen, damit er auf den rechten Weg kommt“, brummt der Bär.
„Gute Idee“, schnatterte die Ente.
Gesagt, getan. Aus einem alten Brett, auf dem sie mit Kohle Kanada schrieben, bastelten sie einen Wegweiser. Das Schild stellten sie in Richtung Norden auf und rammten es in die Erde. Auf ihre Idee und auf das Schild waren die Ente und der Bär sehr stolz. Die alte Frau kam vorbei, schaute sich das Schild an, schüttelte mit dem Kopf und ging weiter.

Im Kindle-Shop: Der Bär, die Ente und ein Bison: Wo geht es nach Kanada.
Für Tolino: Buch bei Thalia
Mehr über und von Barbara Zimmermann auf ihrer Website.

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'Schmutzige Seelen' von Mark Franley

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Nichts für schwache Nerven: Der Auftakt zur packenden Thriller-Reihe von Bestsellerautor Mark Franley.

Eine junge Frau, mit einem Drahtseil um den Hals, zielt auf ihren eigenen Vater. Er hat ebenfalls eine Waffe in der Hand. Einer der beiden stirbt auf grausame Weise. Der Anblick ist selbst für die unerschrockene Oberkommissarin Eva Lange zu viel.

Unerwartet bekommt Eva Unterstützung von dem exzentrischen Sonderermittler Ruben Hattinger. Ruben hat sich mit seiner Beobachtungsgabe und zahlreichen Ermittlungserfolgen einen Namen gemacht, Teamfähigkeit zählt aber nicht zu seinen Stärken. Trotz einer ersten Festnahme gehen die bizarren Hinrichtungen weiter, und für die beiden Ermittler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Weitere Bücher von Mark Franley auf seiner Autorenseite.

Leseprobe:
1
Ihre Brust hob und senkte sich viel zu schnell. Das Herz schlug ihr bis in den Hals, und Schweiß, vermischt mit dünnem Blut, lief ihr brennend in die Augen. Dieser Mann war so wütend, so unendlich wütend. Und dabei waren es noch nicht einmal die Schläge, die ihre Angst ins Unermessliche steigerten.
Er hatte Maria gewarnt und sie hatte nicht auf ihn gehört. Das konnte die Schmerzen vielleicht rechtfertigen, nicht aber das, was er von ihr forderte.
Er hatte gesagt: »Ich nehme dir jetzt den Knebel heraus und du wirst kein unerlaubtes Wort sagen. Wenn du nach Hilfe schreist, werde ich dafür sorgen, dass du die Hilfe sehr nötig hast. Hast du das verstanden?«
Sie hatte genickt. Natürlich hatte sie genickt. Der Knebel war feucht von ihrem Speichel, doch ihr Mund war so trocken, dass sie kaum noch schlucken konnte. Dann hatte er den Stoffklumpen aus ihrem Mund gezogen. Sehen konnte sie nichts, denn die Lampe war die ganze Zeit auf ihre Augen gerichtet. Der Strahler war so hell, dass sie das Licht selbst hinter geschlossenen Lidern sehen konnte.
Trotz oder gerade wegen ihrer Angst nutzte sie ihre Chance, sammelte etwas Spucke, schluckte mühsam und schrie aus Leibeskräften. Sie konnte nicht sehen, wo er stand, da er sich stets außerhalb des Lichtkegels oder hinter ihr aufhielt. Ihr Schrei dauerte keine zwei Sekunden. Sie spürte seine Hand auf ihrem Hinterkopf. Der Knebel wurde mit roher Gewalt zurück in ihren Mund gestopft. Danach erschütterte eine schnelle Abfolge von Ohrfeigen ihren Kopf. Am schlimmsten waren die, die er ihr mit seiner rechten Hand verpasste, denn sein großer Ring traf hart auf ihre Haut und ließ sie aufplatzen.
Als ihr irgendwann die Sinne schwanden und der Kopf nach vorne überkippte, hatte er endlich von ihr abgelassen und deutlich ruhiger als zuvor gefragt: »Hast du es jetzt verstanden?«
Nun saß sie da, schmeckte den Schweiß, die Tränen und das Blut im Mund. Die Schläge schienen in ihren Ohren nachzuhallen. Ja, sie hatte seine Worte verstanden. Doch die Forderung war so ungeheuer, dass sich ihr Kopf weigerte, auch nur darüber nachzudenken.
»Falls du noch eine Frage hast, darfst du sie jetzt stellen«, sagte er. Sie hob erschöpft den Kopf und hauchte: »Das kann ich nicht tun und das wissen Sie auch.«
Er schien zu lächeln, jedenfalls klang es so, denn seine folgenden Worte wirkten schon fast versöhnlich. »Keine Sorge, Maria. Kurz bevor es so weit ist, werde ich dir die ganze Geschichte erzählen und dann fällt es dir mit Sicherheit leichter.«

2
Eva Lange wünschte den Kollegen der Spätschicht einen schönen Feierabend. Als der letzte gegangen war, versicherte sie sich, dass die Tür des Präsidiums ordentlich abgeschlossen war und ging hinauf in ihr Büro. Drei Tage nach dem Verschwinden der Siebzehnjährigen brauchte ihr Team einfach ein paar Stunden Pause.
Sie leitete die kleine Parsberger Polizeiinspektion seit fünf Jahren und wusste, was sie ihren Leuten zumuten konnte. So hatte sie beschlossen, in dieser Nacht nur eine Streife rauszuschicken und die Leitstelle selbst zu besetzen.
Nachdem sie die Gegensprechanlage und die Notrufnummern zu ihrem Büro umgeleitet hatte, holte sie sich den ersten Kaffee. Sie stellte das heiße Getränk neben die ausgedruckte Vermisstenanzeige und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Maria Kurz war die Tochter eines langjährigen Kollegen, und da dieser die Fotos auf seinem Schreibtisch regelmäßig auswechselte, fühlte es sich so an, als hätte sie das Mädchen aufwachsen sehen. Was konnte ihr zugestoßen sein? Eva konnte es drehen und wenden, wie sie wollte, sie fand trotzdem keine schlüssige Erklärung für Marias Verschwinden – zumindest keine, die Anlass zur Hoffnung gegeben hätte.
Siebzehnjährige nehmen sich gerne eine Auszeit, jedoch selten in Joggingklamotten und schon gar nicht ohne ihr Handy, denn das lag zu Hause auf dem Schreibtisch.
Evas Leute hatten, unterstützt von den Kollegen der Regensburger Bereitschaftspolizei, zwei Tage lang jeden Quadratmeter der umliegenden Wälder durchkämmt. Hundestaffeln, Polizeihubschrauber und Freiwillige aus Velburg … nichts hatte weitere Hinweise zutage gefördert. Maria Kurz schien nach wie vor wie vom Erdboden verschluckt.
Eva galt bei ihren Kollegen als harter Hund, das wusste sie. Diesen Ruf hatte sie sich nicht erarbeiten müssen, sie war einfach so. Trotzdem waren die Strapazen der letzten Tage auch an ihr nicht spurlos vorbeigegangen. Ungewohnt erschöpft ließ sie sich in ihren Bürostuhl sinken und leerte ihre Kaffeetasse. Resigniert beschloss sie, die Zeit mit etwas Papierkram zu füllen.
Drei Stunden später, die altmodische Wanduhr sprang gerade auf fünf Minuten vor zwei, schrillte das Telefon. Eva räusperte sich, hob ab und hatte den Anrufer kaum darüber aufgeklärt, dass er die Notrufnummer gewählt hatte, als er ihr aufgeregt ins Wort fiel. Sie blieb ruhig, hörte zu und fragte nach, während sie sich Notizen machte. »Am nördlichen Ortsausgang von Stetten, das letzte Haus auf der linken Seite. Und Sie sind sich sicher, dass es nicht die Bewohner selbst sind? – Ach, die sind im Urlaub, alles klar. Und wie war Ihr Name?«, fragte sie, doch da hatte der Anrufer bereits aufgelegt.
An sich war es nicht ungewöhnlich, dass die Leute lieber anonym bleiben wollten, aber irgendetwas irritierte Eva. Sie schob das Gefühl beiseite, griff zum Funkgerät und bat die einzige Streife in dieser Nacht um Rückmeldung.
Nachdem sie den möglichen Einbruch, der geografisch gerade noch in ihren Zuständigkeitsbereich fiel, an die Kollegen weitergeleitet hatte, öffnete sie eine digitale Landkarte auf ihrem Rechner. Die Vermisste beherrschte noch immer ihre Gedanken.
Natürlich kannte sie die Gegend um Velburg, dem Wohnort von Maria, in- und auswendig, schließlich war sie hier aufgewachsen. Trotzdem hoffte sie auf eine Eingebung, wo man noch nach ihr suchen könnte.
Zehn Minuten später knackte das Funkgerät und Roberts müde Stimme fragte: »Bist du dir sicher, dass sich der Anrufer keinen Spaß erlaubt hat?«
Eva nahm das Mikro: »Nein, natürlich bin ich nicht sicher. Seid ihr schon vor Ort?«
»Ja. Das Haus steht leer und in den Nachbarhäusern ist alles unauffällig und dunkel.«
»Okay, dann …«, weiter kam sie nicht, da das Telefon erneut klingelte. »Bleib dran, ich bekomme gerade einen Anruf über die Notfallnummer herein«, bat sie und hob ab. »Notfallstelle Parsberger Polizeiinspektion?«
»Eva, bist du das? Hör zu –«
Sie erkannte die Stimme ihres Kollegen sofort. »Toni, hast du etwas von deiner Tochter gehört? Ist sie wieder zu Hause, geht es ihr gut?«
Toni wirkte aufgeregt, blieb aber trotzdem strukturiert: »Sie hat sich gerade bei mir gemeldet. Eva, sie gab mir zu verstehen, dass sie nicht einfach so verschwunden ist. Maria wurde entführt!«
»Was?«
»Du hast richtig gehört. Eva, ich kenne meine Tochter. Sie würde sich mit so was nie einen Scherz erlauben, dazu kennt sie meinen Beruf zu gut. Der Entführer hat offenbar sein Handy verloren oder liegen lassen. Sie hat die Chance genutzt und mich angerufen, konnte allerdings nur vage Angaben machen.«
Eva war beeindruckt, dass Marias Vater so sachlich bleiben konnte. Hastig zog sie einen Notizblock zu sich. »Was hat sie gesagt?«
Nun zitterte Tonis Stimme doch ein wenig. »Sie wurde in ein Auto gezerrt. Ihr wurden die Augen verbunden, aber der Entführer ist nicht weit gefahren. Sie sagte, es ist staubig und riecht nach Brot.« Toni stockte. Als er weitersprach, klang seine Stimme brüchig. »Ich hörte eine Tür schlagen, ein klatschendes Geräusch und ihren Schrei. Danach wurde die Leitung unterbrochen. Ach ja, und der Empfang war ziemlich schlecht.«
»Scheiße!«, fluchte Eva leise. Dann befahl sie sich, konzentriert zu bleiben. Sie durfte sich nicht von ihren Gefühlen leiten lassen, auch wenn der Fall noch so persönlich war. Sie wandte sich ihrem Monitor zu und bat: »Warte mal kurz.« Sie tippte Bäckerei in das Suchfeld und bekam eine Sekunde später sämtliche Betriebe der näheren Umgebung angezeigt.
Das Ergebnis war ernüchternd. Es gab deutlich mehr Bäckereien im Umkreis, als sie geglaubt hatte.
Eva zwang sich, logisch zu denken. Maria hatte gesagt, dass ihr Entführer nicht weit gefahren war, was dafürsprach, dass sie sich noch in unmittelbarer Nähe zu Velburg befand. Damit wäre die Auswahl deutlich eingeschränkt.
Ihr Blick fiel auf den ersten Eintrag, der ganz oben als Werbeanzeige eingeblendet wurde. Es war die Filiale einer Bäckereikette, die sich von den großen Städten ausgehend wie ein Geschwür ausbreitete und dem echten Handwerk das Leben schwer machte.
Doch es war die veraltete Anzeige der Velburger Bäckerei Hoffmann einige Zeilen weiter unten, die ihr Interesse weckte.
Eva kannte die Backstube schon von Kindesbeinen an. Als vor Kurzem einer dieser Billigbäcker keine fünfzig Meter weiter eine Filiale eröffnet hatte, hatten die Kunden dem alten Hoffmann noch eine Zeit lang die Treue gehalten. Drei Monate später jedoch gab er auf, stellte das Haus zum Verkauf und verließ den Ort.
Erst gestern war Eva bei ihrer Suche nach Maria an dem Gebäude vorbeigekommen. Noch sah es aus wie immer, doch ein Schild an der Fassade verkündete: Hier entstehen in Kürze vier exklusive Eigentumswohnungen. Bei Interesse …
»Bäckerei Hoffmann«, murmelte sie leise und erkannte sofort ihren Fehler.
Und natürlich hatte Toni sie gehört. »Verdammt, du hast recht. Es ist offensichtlich! Warum bin ich da nur nicht selbst darauf gekommen?«
Eva verfluchte sich, laut gedacht zu haben, und sagte: »Toni, du bleibst, wo du bist, und überlässt das uns! Toni?«
Er hatte aufgelegt.
»Alles klar bei dir?«, hörte sie Roberts Stimme aus dem Funkgerät fragen.
Eva atmete durch, nahm das Mikro und antwortete ihrem Streifenbeamten: »Das war Toni. Maria ist entführt worden und wir haben den möglichen Aufenthaltsort.«
»Was? Wo ist sie?« Robert klang aufgeregt.
Eva zwang sich, ruhig und deutlich zu sprechen. »Vielleicht in dem Gebäude der ehemaligen Bäckerei Hoffmann in Velburg. Ihr macht euch bitte sofort auf den Weg dorthin, wartet aber, bis ich auch da bin. Solltet ihr dort Toni antreffen, haltet ihn unter allen Umständen zurück. Hast du das verstanden?«
»Verstanden«, bestätigte Robert und Eva hörte noch, wie er das Martinshorn einschaltete. Danach wurde die Verbindung beendet.
Eva informierte noch kurz die nächstgelegene Notfallzentrale, stellte die Anrufweiterleitung ein, nahm ihr Handy und sprintete hinaus zum Wagen.
Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen, doch der Asphalt glänzte noch nass im Scheinwerferlicht. Velburg war nur zehn Kilometer weit entfernt, aber heute schien es Eva, als würde es sich am anderen Ende der Welt befinden.

Im Kindle-Shop: Schmutzige Seelen - Ein Ruben-Hattinger-Thriller.
Mehr über und von Mark Franley auf seiner Website.

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23. August 2019

'Stark wie ein Schmetterling' von Silja Rima

Kindle (unlimited) | Thalia | Taschenbuch
»Er hat mich an meine Grenzen gebracht. Es gab Tage, da wollte ich nicht mehr leben.«

Laras Beziehung mit Max beginnt wie ein Märchen und endet in einem Albtraum. Trotzdem kommt sie nach der Trennung gegen die Sehnsucht nach ihm kaum an. Es deutet alles darauf hin, dass Max an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Lara sieht nun vieles, was sie in den letzten 14 Monaten erlebt hat, in einem anderen Licht und erkennt, wie sehr sie sich durch seine Manipulationen verändert hat. Sie versteht nicht, wie es so weit kommen konnte und warum sie all die Verletzungen ertragen hat. Ist sie gar nicht so stark und selbstbewusst, wie sie immer glaubte? Wird sie jemals wieder vertrauen und ohne Angst lieben können?

Lara braucht Antworten, wenn sie zu sich finden will. Als sich eine Möglichkeit auftut, diese Antworten zu bekommen, stellt sich für sie eine weitere Frage. Ist sie bereit, diesen Weg zu gehen?

Die Geschichte einer Frau, die schmerzlich erfährt, dass vergessen nicht reicht, um glücklich zu werden.

Leseprobe:
Prolog
Mit jedem Wort, das der Mann in das zarte Kindergesicht schmettert, scheint er größer zu werden. Sein Schatten legt sich wie eine eiserne Hand um die kleine Kehle und nimmt ihr die Luft.
Kinderaugen, in denen die Furcht schon lange zu Hause ist, schauen erstarrt zu dem Mann auf.
Angst.
Das Kind sieht die Speichelfäden, die aus dem Mund des Mannes spritzen, während er ihm die Worte entgegenspeit. Bösartige, hasserfüllte Worte, deren Sinn es nicht mehr erfassen kann. Zu sehr ist es damit beschäftigt, das Zucken zu unterdrücken, das seinen Körper bei jedem Ton durchfährt.
Jetzt beugt der Mann sich vor. Sein heißer, feuchter Atem schlägt dem Kind ins Gesicht. Instinktiv dreht es den Kopf zur Seite.
»SIEH MICH AN, WENN ICH MIT DIR REDE!«
Die Ohren des Kindes werden der Lautstärke nicht mehr Herr. Sie fangen an zu klingeln. Es blinzelt verwirrt. Tränen stehlen sich in seine Augen.
Nicht weinen!
Es weiß, dass es hören und sehen muss. Es braucht diese Sinne, um den ersten Schlag rechtzeitig zu erkennen und zu hören, wann die Wut überkocht. Außerdem würden Tränen den Mann nur noch wütender machen. Das weiß das Kind. Was dann passieren würde, wäre schlimmer. Viel schlimmer.
Bei diesem Gedanken beginnt der kleine Körper zu zittern. Das Kind ballt die Fäuste, bis sich die Fingernägel in seine Handflächen graben. Der Schmerz durchzuckt seine Hände und lenkt es ab. Das Zittern aber will nicht verschwinden. Dennoch hilft ihm das stechende Gefühl, sich zu konzentrieren, seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und den Mann anzusehen.
Aus dem Augenwinkel sieht das Kind den Besen in der Ecke stehen. Der Schreck, der bis in seine Magengrube fährt, lässt das Zittern kurz ersterben. Für Millisekunden steht der kleine Körper wie eingefroren da.
Nicht hinsehen!
Aber die Augen gehorchen dem Kind nicht und wandern zum Besen. Ängstlich schnellt sein Blick wieder zu dem Mann.
Trügerische Hoffnung.
Ohne sich umzusehen greift der Mann nach dem Besen.
Zu schnell, um ausweichen zu können.
Ein Blitz durchzuckt den Kopf des Kindes. Dröhnender Schmerz. Es taumelt benommen. Aber nur kurz. Sein Körper reagiert wie von selbst. Die zarten Hände fliegen nach oben, und sein schmächtiger Körper duckt sich. Schutz. Den Kopf schützen.
Es hört das Pfeifen, das den nächsten Schlag ankündigt, der nur den Bruchteil einer Sekunde später sein Ohr trifft. Ein Schmerz wie ein Messerstich. Ein Schrei.
Nicht schreien!
Panisch presst das Kind die Lippen aufeinander. Es kann die Tränen nicht aufhalten. Sie fliehen aus seinen Augen. Es hört das Pfeifen nun nicht mehr. Zu schnell schlägt der Mann zu. Zu laut schreit er dabei weiter. Schmerzen durchzucken die Finger des Kindes, seine Knöchel, sein Fleisch.
Nicht schreien.
Wimmernd kauert das Kind am Boden.
Still! Sei doch still.
Es gibt kein Entrinnen mehr. Tiefer kann es sich nicht ducken.
Schmerzender Rücken.
Gehört er zu mir?
Warten.
Ein berstendes Geräusch.
Jetzt ist er kaputt. Sie wird mit mir schimpfen.

Im Kindle-Shop: Stark wie ein Schmetterling .
Mehr über und von Silja Rima auf ihrer Website.

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'Begegnung mit einem Millionär' von Daphne Teubner

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Glaubst du an die Liebe, wenn sie vor dir steht?

Samantha begegnet drei Mal diesem umwerfenden Traummann. Leider stellt sich bei ihrer dritten Begegnung heraus, dass ausgerechnet dieser nicht nur ein erfolgREICHER Unternehmer ist, sondern er auch bald mindestens landesweit bekannt sein wird. Da ihr klar ist, dass sie sich in völlig verschiedenen Welten bewegen, will sie sich keine Versuchung schaffen, die später in einem gebrochenen Herzen enden könnte und nimmt sich vor ihn zu vergessen.

Als er auf den letzten Drücker einen Ersatzmann für eine lang geplante Geschäftsreise benötigt, stimmt sie nach anfänglichem Zögern zu, diesen Job zu übernehmen. Sie ist fest entschlossen, das nur zu machen um finanziell und beruflich zu profitieren und vielleicht noch die ein oder andere persönliche Erfahrung mitzunehmen. Schnell kommen sie sich körperliche näher und wider ihrer Absicht sind auf einmal romantische Gefühle im Spiel, bis Sam seine Verlobte kennenlernt und das Drama bekommt, das sie so unbedingt vermeiden wollte.

Abgeschlossener Liebesroman mit viel Romantik und pikanten Stellen.

Leseprobe:
Sam schaut auf ihre Hand, die von seiner festgehalten wird. Es fühlt sich gut an von ihm gehalten zu werden. Er scheint ihren Blick falsch zu interpretieren und lässt schnell ihre Hand los. »Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht unerlaubt anfassen.« Sam atmet tief ein und sagt: »Nein, nein, Sie dürfen mich gerne anfassen.«
»Oh, tatsächlich?«, sagt er mit einem, vielleicht etwas anzüglichen Grinsen.
Sie will jetzt doch gehen. Das ist ihr zu viel. Sie ist vollkommen überfordert von diesem Typen. Sie fühlt sich wie ein tollpatschiger Teenager auf dem Schulhof. Dabei geht sie sonst mit Männern sehr souverän um. Sie kann routiniert flirten und beherrscht dieses Spiel zwischen Männlein und Weiblein normalerweise ganz gut.
Er merkt, dass sie gehen will und sagt: »Ich meinte das gerade ernst. Ich glaube wirklich, dass Ihre Meinung interessant ist. Ich will sie hören. Wirklich. Bitte gehen Sie nicht weg.«
Er blickt ihr eindringlich in die Augen und Sam schaut zurück. Sie wendet den Blick schnell wieder ab, sie fühlt sich nüchtern und doch irgendwie betrunken, wenn sie in seine Augen schaut. Sie atmet tief durch und sagt: »Gut. Gerne. Vielleicht fangen wir von vorne an. Ich entschuldige mich erstmal für mein Benehmen heute Mittag und dann für jetzt. Ich bin eigentlich sehr nett.«
Er lacht diesmal nicht. »Ja, das glaube ich. Danke für die Entschuldigung,« er streckt ihr die Hand hin, »Wenn wir von vorne anfangen, möchte ich mich gerne vorstellen: Ich bin Rafael.«
Sie nimmt seine Hand und spürt wieder dieses warme angenehme Kribbeln. Sein Händedruck ist trocken und fest und irgendwie sexy. »Es freut mich dich kennenzulernen Rafael, ich bin Sam.«
Er hält ihre Hand immer noch fest und fragt: »Sam? Du heißt Sam?«
»Geboren bin ich als Samantha, aber mich hat schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte niemand mehr so genannt. Ich bin für alle einfach Sam.«
»Samantha klingt sehr angenehm. Ich freue mich ebenfalls dich kennenzulernen, Samantha.«
»Nein, bitte, nenne mich Sam.«
»Hmm, ich weiß nicht. Samantha passt besser zu einer so schönen Frau wie dir.« Sam wird rot und wird sich bewusst, dass sie immer noch gegenseitig ihre Hände halten und lässt sie schnell los, als wäre sie heiß.
»Was möchten Sie denn jetzt wissen?«, überspielt sie ihre Unsicherheit.

Im Kindle-Shop: Begegnung mit einem Millionär: Eine Liebesgeschichte.
Mehr über und von Daphne Teubner auf ihrer Website.

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20. August 2019

'Der brennende Hamster: Arbeiten Sie noch oder qualmen Sie schon?' von Axel Berger und Thorsten Thews

Kindle | Hörbuch | Taschenbuch
Kommt Ihnen das Leben manchmal auch vor wie ein Hamsterrad, aus dem Sie keinen Ausweg finden? Die beiden Autoren haben unmittelbar erfahren, was passiert, wenn aus kokelndem Stress ein lodernder Brand entsteht, aber auch, wie man ihn löscht.

Als bekennende Hamster zeigen sie in einer unterhaltsamen Mischung aus Erlebnisbericht und Ratgeber, dass das Streben nach persönlichem Erfolg und einem erfüllten Leben keineswegs im Fiasko enden muss. Entwickeln Sie mit diesem unkonventionellen Buch Ihren ganz persönlichen Hamsterplan, um dem täglichen Wahnsinn im Hamsterrad zu entfliehen. Damit es erst gar nicht zum Burnout kommt!

Weitere Bücher von Axel Berger auf seiner Autorenseite.

Leseprobe:
Trotz allen Engagements kommen Sie nicht so recht voran? Manchmal haben Sie den Eindruck, dass sich alles gegen Sie verschworen hat? Sie sind oft müde?
Ist das dann schon ein Burnout?

Nein, wohl eher ein bedauerliches Phänomen, das Alltag genannt wird. Der ganz normale Wahnsinn eines jeden aktiven Menschen.

Wenn allerdings der Blick dauerhaft nach unten gerichtet und die Stimmung über mehrere Wochen im Keller ist, das Ziel aus den Augen verloren ging, sich das Hamsterrad scheinbar immer schneller dreht und selbst ein Zehn-Stunden-Schlaf keine Erholung mehr bringen will, dann sieht die Sache schon anders aus, dann ist die Lunte entzündet: Der Hamster brennt – oder kokelt zumindest schon.
Geht es Ihnen ähnlich? Dann ist dieses Buch für Sie geschrieben, denn genau diesen brennenden Hamstern widmen wir diese und die folgenden Zeilen. Nach unserer Auffassung kann sich jeder eines Tages im Hamsterrad wiederfinden und bemerken, dass er dem Flammpunkt bedrohlich nahe gekommen ist.
Doch wir wollen ehrlich und fair mit Ihnen sein: Wie bei jedem guten Ratgeber werden Sie nach der Lektüre schlauer sein als vorher. So wird es auch in diesem Fall sein. So weit, so gut. Wir sind überzeugt, insgesamt ein sehr hilfreiches und informatives, wenn auch nicht vollumfängliches, Buch zu dem Thema Burnout zu Papier gebracht zu haben. Gerade die vielen Beispiele aus der Praxis, gepaart mit medizinischem Wissen, verständlich aufbereitet, angereichert mit eigenen Erfahrungen, machen es zu einem hoffentlich hilfreichen Buch.
Für alle medizinisch Interessierten: Eigentlich hatte das Manuskript ursprünglich noch circa hundert Seiten mehr. Wir haben uns aber entschlossen, uns stärker auf die Lebenswirklichkeit eines brennenden Hamsters zu konzentrieren. Somit das Buch keine wissenschaftliche Abhandlung über das Thema Burnout, sondern ein Helfer vor der Not, mit Lösungsansätzen, Hilfestellungen und nützlichen Tipps für den Alltag, um dieser schlimmen Erkrankung begegnen zu können.
Die genannten Erfahrungsberichte sind alle wahr, wurden aber aus tierschutzrechtlichen Gründen anonymisiert. Für die teilweise recht deutliche Sprache entschuldigen wir uns nicht. Manchmal muss etwas mit klaren Worten gesagt werden, wenn notwendig, auch mal mit (schwarzem) Humor. Sie werden später noch verstehen, warum.

Bedienungsanleitung: Wie Sie am besten mit diesem Buch arbeiten.
Wir haben es bewusst unkoordiniert-koordiniert gehalten. Wie auch im wahren Leben kommt dem „theoretisch fachlichen Bereich“ immer wieder die Wirklichkeit dazwischen, in Form von auf den ersten Blick scheinbar unstet eingeworfenen Kapiteln. Unser Tipp: Lassen Sie sich einfach darauf ein – wechseln Sie den Blickwinkel. Ein weiterer Tipp: Nutzen Sie den reichlich vorhandenen Weißraum für eigene Notizen und Gedanken. Sollten Sie ein E-Book gekauft haben, dann wird es schwierig mit den Notizen im Buch. Ein paar Blatt Papier können helfen!
Wir haben am eigenen Leib erfahren, dass diese heimtückische Erkrankung und die Rahmenbedingungen, in denen sich ein jeder im Berufsleben heutzutage bewegt, es Ihnen nicht leicht machen werden, aber – und das ist die gute Botschaft, es gibt Hoffnung und eine sehr gute Chance auf Besserung!
Warum diese frohe Botschaft? Weil wir das Leben eines brennenden Hamsters aus dem Effeff kennen und wissen, wie schwierig es sein wird, die beschriebenen Empfehlungen in die Praxis umzusetzen. Aber wenn „wieder Aufstehen und Weitermachen“ die einzige Alternative ist, dann wird Ihnen dieses Buch im Alltag ein wertvoller Helfer sein. Versprochen!

Im Kindle-Shop: Der brennende Hamster: Arbeiten Sie noch oder qualmen Sie schon? Das Buch zur Burnout-Prävention.
Mehr über und von Axel Berger auf seiner Website.

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19. August 2019

'Ich war noch niemals in New York' von Heidrun Böhm

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Diese Autobiografie bietet etwas Besonderes: Nicht ein B- oder C-Promi hat es geschrieben oder besser gesagt, schreiben lassen, sondern eine alleinerziehende Mutter, die ihr Leben immer wieder 'in den Griff' bekommen musste. Sie erzählt von ihrem Leben auf der Schwäbischen Alb, von der Kindheit bis heute. Sie erzählt, wie sie immer wieder die falschen Männer getroffen hat, wie sie manchmal verzweifelt war und sich doch immer wieder 'am eigenen Schopf' aus allen Tiefen des Lebens gezogen hat. Und sie beschreibt die glücklichen Stunden, Tage und Monate ihres Lebens.

Das Buch richtet sich vornehmlich an alle alleinerziehenden Frauen und Männer, aber auch an alle Freunde von Biographien, die genug haben von den erfundenen Geschichten, die Ghostwriter unseren mehr oder weniger prominenten Zeitgenossen angedichtet haben. Dieses Buch hat das Leben geschrieben und die Autorin hat es auf wunderbare Weise zu Papier gebracht.

Weitere Bücher von Heidrun Böhm auf ihrer Autorenseite.

Leseprobe:
Ich glaube nicht, dass ich wieder gesund werde. Bitte verzeiht mir, dass ich gehen möchte, in eine andere, bessere Welt. Dort werden wir uns wiedersehen. Ohne Schmerzen, ohne Ängste, und vor allen Dingen, ohne dass ich jemandem zur Last fallen muss. Ich habe getan, was ich für euch tun konnte. Gott, an den ich fest glaube, wird mich aufnehmen. Ich umarme euch. Denkt an mich, betet für mich. Eure Mutter und Oma, die euch sehr liebt.

Meine Mutter war eine Frau, die niemals klagte. Aufgewachsen in den Wirren des zweiten Weltkrieges, Flakhelferin war sie gewesen am Ende des Krieges. Danach heimgekommen, um nach einem Fliegerangriff auf ihre Heimatstadt die Trümmer ihres Elternhauses zu beseitigen. Gesehen, wie ihre eigene Mutter an Krebs starb, und erlebt, wie ihr Vater sich danach an sie klammerte, sie nicht loslassen wollte. Einen Mann geheiratet, der wegen einiger Diebstähle ins Gefängnis kam und sie vergewaltigte. Drei Kinder hatte sie ihm geboren, eines davon war geistig behindert.

Nach der Scheidung von meinem Vater hatte sie als Alleinerziehende ihr Leben gemeistert, war immer arbeiten gegangen. Das vierte Kind, das sie gebar, war ein Kuckuckskind. Sein Vater verstarb bei einem Autounfall.
Auch dieses Kind war ihr willkommen.
Später musste sie den frühen Tod ihres Sohnes akzeptieren. Lange Zeit war mir nur sein Leiden in Erinnerung.
Ich weinte, weil mein Bruder seine Begabung vergeudet hatte, weil ein vielversprechender Mann sich selbst zerstört hatte. Ich weinte um den Bruder, den ich einmal geliebt hatte. Mutter war monatelang zutiefst verzweifelt. Sie fand ihr geistiges Gleichgewicht wieder. Verarbeiten konnte sie diesen Verlust nicht. Sie genoss nun ihren Ruhestand und war gewöhnlich sehr aktiv.
Ich wohnte mit meinem Freund Karl-Heinz hundert Kilometer von ihrem Heimatort entfernt, hatte hier meine Arbeitsstelle.
Mutter und ich hatten eine Vereinbarung getroffen: Einmal wöchentlich telefonieren wir. Seit zwei Wochen hatte sie sich nicht gemeldet. „Mir geht es gut, du brauchst nicht zu kommen“, sagte sie, als ich sie erreichte. Ihre Stimme verlor den Halt, sie nuschelte.
Vor einiger Zeit war ich bei ihr gewesen, ich sah, dass es ihr nicht gut ging. Sie war aufgrund ihrer Arthrose in Behandlung und lehnte es ab, sich ein neues Kniegelenk einsetzen zu lassen. Ihr Körper war zusammengeschrumpft. Das Gehen fiel ihr schwer. Ihr, der Frau, für die es nichts Schöneres gab, als lange Wanderungen zu machen.
„Der Arzt hat alles unter Kontrolle, mach dir keine Sorgen“, sagte sie knapp. „Ich komme morgen“, entgegnete ich kurzentschlossen und legte den Hörer auf. Einige Zeit später rief mein Sohn an. Er wohnte im selben Ort wie seine Oma und hatte den Auftrag, ab und zu nach ihr zu sehen. „Die Oma macht mir die Tür nicht auf“, sagte er bestürzt.
Ich versuchte, ihn zu beruhigen, antwortete ihm, ich käme am nächsten Tag. Dann dachte ich an meine Schwester Gabi, das Kuckuckskind, die nur hundert Meter von meiner Mutter entfernt wohnte.
Sie und Mutter waren seit Jahren zerstritten, was meine Schwester auch auf mich bezog, obwohl ich mit diesem Streit nichts zu tun hatte. Ich hatte ihr einen Brief geschrieben, ihr geschildert, dass es Mutter schlecht ging, sie gebeten, nach ihr zu sehen. Eine Antwort bekam ich nicht. In all den Jahren, in denen sie verheiratet war, kam nie eine Antwort von ihr, wenn ich ihr geschrieben hatte. Es ist verdammt einfach, sich nicht zu melden, dachte ich. Die Telefonnummer meiner Schwester hatte ich, sollte ich sie anrufen? Ich entschied mich dafür, es nicht zu tun. Es machte keinen Sinn. Sie würde das Gespräch nicht annehmen, wenn sie bemerkte, dass ihre Stiefschwester am Telefon war. Karl-Heinz kam von der Arbeit nach Hause. Ich erklärte ihm, was passiert war. „Ich würde dich heute Abend noch zu deiner Mutter bringen, aber ich muss morgen wieder zeitig aufstehen“, sagte er. Das wollte ich ihm nicht zumuten. Ein Zug fuhr heute nicht mehr, und ich hatte keinen Führerschein. Sicher würde es reichen, wenn ich am nächsten Tag zu ihr ging.

Am nächsten Tag machte ich mich früh auf den Weg zum Bahnhof, fuhr mit der ersten Bahn. Während der Zug über die Schienen ratterte und ich ruhelos in einer Zeitschrift blätterte, dachte ich: Mutter wird mir die Tür aufmachen und fragen: „Warum kommst du?“ Und ich würde antworten: „Du machst mir Sorgen, warum gehst du nicht ans Telefon, wenn dein Enkel anruft? „Mutter würde lachen, mich einen Angsthasen nennen und erklären, sie sei bestimmt außer Haus gewesen, als ich angerufen habe. Sie würde mich umarmen und sagen: „Komm herein, ich mache uns Kaffee.“ Ich würde ins Wohnzimmer gehen, mich in den alten braunen Sessel am Kamin setzen und mit Mutter über Gott und die Welt diskutieren, so wie wir es immer getan hatten.
Am Ziel angekommen, nahm ich mir ein Taxi. Wenig später stand ich vor der Haustür und drückte auf den Klingelknopf. Niemand kam, keiner öffnete mir. Ich starrte durch die gläserne Tür, die zum Schutz vor Einbrechern in einen hölzernen Rahmen eingefasst war. Wieder klingelte ich. Bei meinem letzten Besuch dauerte es länger, bis Mutter öffnete, bis sie sich aufgerafft hatte und zur Tür gekommen war.
Die Minuten dehnten sich zu Stunden. Ich hatte keinen Schlüssel. Die
Nachbarin müsste einen Schlüssel haben. Die Nachbarin, diese kleine, agile Frau mit dem grauen Haarschopf und dem großen Mundwerk, die bei meiner Mutter putzte und ihr im Haushalt zur Hand ging. Mutter kam gut mit ihr zurecht. Infolgedessen machte ich mich auf den Weg zu ihr.
„Ihre Mutter öffnet mir die Tür nicht, sie reagiert auch nicht auf meine Anrufe, deshalb dachte ich, sie ist vielleicht verreist oder gar im Krankenhaus, da es ihr in letzter Zeit nicht gut ging“, sagte sie. Ich bedankte mich und versprach ihr, sie zu benachrichtigen. Meine Hand zitterte, als ich die Haustür aufschloss. Mein Herz klopfte laut. Im Haus war es totenstill. Keine Musik aus dem Radio, kein: „Hallo, wer ist denn da?“ Kein Lebenszeichen. Ich ging ins Wohnzimmer, sah dort unter dem Tisch meine Mutter liegen, bückte mich, ging in die Knie, strich ihr über das Gesicht, redete mit ihr. Sie reagierte mit einem leichten Lächeln, konnte aber nicht mehr sprechen, schien in einer anderen Welt zu sein, in die ich ihr nicht folgen konnte. „Ich hole Hilfe“, sagte ich, stand auf, und rief im Krankenhaus an.

Im Kindle-Shop: Ich war noch niemals in New York: Autobiografie

Mehr über und von Heidrun Böhm auf ihrer Website.

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15. August 2019

'Urlaub für Quereinsteiger' von Maria Resco

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Katrin ist stinksauer, als sie dahinterkommt, dass Pauls versprochene Reise durch Italien eine Finte ist. Entschieden macht sie sich allein auf den Weg. In Verona trifft sie auf einen jungen Musiker, der Geld für ein Ticket nach Rom sammelt. Sie zeigt sich spendabel, merkt aber schnell, dass es ein Fehler war.

Der Weltenbummler heftet sich an ihre Fersen und nutzt ihr weiches Herz aus. Alle Versuche, ihn loszuwerden, scheitern, ihr bleibt nur die Flucht. Als sie schließlich im Flieger nach Catania sitzt, atmet sie auf. Sie hat die Klette abgehängt. Glaubt sie.

Weitere Bücher von Maria Resco auf ihrer Autorenseite.

Leseprobe:
Katrin hatte ganz konkrete Vorstellungen von ihrem eigenen Café gehabt: Die Möblierung eine bunte Vielfalt aus unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten, bunt lackierte Stühle, gemütliche Sessel, ein uriges Sofa, Bistrotische, Regale für Kleinkunst, ein altes Piano und an den Wänden jede Menge Platz für Bilderausstellungen. Sie wollte der Kunst, auch ihrer eigenen, einen Raum geben, wollte Kabarett- und Liederabende veranstalten, Autorenlesungen organisieren, Fotos, Skulpturen und gemalte Bilder ausstellen – außer die von Gaby Hollmann – wollte in die Bohème-Welt eintauchen. Ihr Café Kleinkunst sollte ein angesagter Treffpunkt für die Künstler der Stadt werden – außer für Gaby Hollmann – und nebenbei der Sicherung ihres eigenen Einkommens dienen. Vor allem aber sollte es die berufliche Erfüllung werden, nach der sie so lange gesucht hatte.
Die Voraussetzungen dafür waren perfekt gewesen. Ihre beiden Töchter waren groß und sie konnte sich endlich ihrer Selbstverwirklichung widmen. Die perfekte Location für das Café hatte sich schnell finden lassen und Dank des Geldsegens aus dem Coup, den sie letztes Jahr in Italien mit ihrem guten alten Freund Hermann Müller gelandet hatte, war auch die Finanzierung nicht das Problem gewesen.
»Kaki, kannst du bitte das Fläschchen für Marie-Claire warm machen?«
Eine der jungen Mütter kam mit ihrem verheulten Töchterchen auf dem Arm an den Tresen und reichte Katrin das Milchfläschchen.
»Bitte, Yvonne, nenn mich nicht Kaki. Schlimm genug, wenn die Kinder das tun.«
»Wieso? Wir finden das alle süß. Wir sollten deinen Laden in Café Kaki umbenennen. Hm, was meinst du, Marie-Claire?« Angetan von ihrer originellen Idee strich sie dem Kind über den Kopf. Marie-Claire hörte prompt zu weinen auf und lachte wie ein Honigkuchenpferd.
Katrin fand das nicht lustig. Irgendwas lief hier falsch. Sie musste dringend lernen, sich durchzusetzen. Kaki!! Also wirklich! Sie nahm Yvonne das Fläschchen ab und stellte es in den Flaschenwärmer, den sie einer Sammelaktion einiger Mütter zu verdanken hatte. Ein eigennütziges Geschenk, wie so viele andere auch. Jetzt, zwei Monate nach der Eröffnung ihres Cafés, befand Katrin sich inmitten von stillenden Müttern, kreischenden Babys, Spielzeug-Tretminen, und das einzige, was mit Kunst zu tun hatte, war das Kunststück, abends halbwegs unbeschadet hier rauszukommen. Ach ja, und die Bilder an der Wand, braungelbgestreifte Leinwände in allen Größen und Varianten. Eine großzügige Spende zur Einweihung. Von Gaby Hollmann!!!
Sie gab Yvonne das aufgewärmte Fläschchen und warf einen Blick auf die Uhr. Halb elf. Heide müsste jeden Moment hier eintrudeln. Und da kam sie auch schon. Mit ihren bunten flatternden Kleidern und den langen roten Locken konnte sie glatt als Teil des Inventars durchgehen. Ihrer Freundin aus Studienzeiten hatte Katrin es zu verdanken, dass das Café so großen Anklang fand. Kaum hatte die spätgebärende Supermami ihren Sprössling in einer Blitzaktion auf die Welt befördert, langweilte sie sich auch schon in ihrem entlegenen Landhaus und machte das Café zu ihrem zweiten Zuhause. Um nicht allein dazusitzen, hatte sie eine Anzeige in einem alternativen Blatt geschaltet, alles zusammengetrommelt, was Windeln trug, und weil es so praktisch war, ihren Arbeitsort ganz nebenbei ins Café verlagert. Ihre psychologischen Beratungen und Kommunikationskurse hielt sie seitdem bei Cappuccino und Käsetorte ab, während sie ihren Nachwuchs vertrauensvoll der allgemeinen Obhut überließ. Immerhin, sie war eine der wenigen, die sie nicht Kaki nannten.
»Hi, Katrin. Alles okay?«
»Oh Mann, ich bin echt urlaubsreif!«
»Machst du mir bitte einen Cappuccino?« Heide ging weiter in den offenen Nebenraum, der in einer Wochenendaktion von den Eltern zu einem Spielparadies umfunktioniert worden war. Statt Kleinkunst lagerten Puzzles, Spielzeug und Märchenbücher in den Regalen, und neuerdings auch handgestrickte, genähte und aufgetragene Kinderwäsche, Kommissionsware, die auf neue Besitzer wartete.
Während Katrin den Kaffeeautomaten betätigte, fiel ihr Blick auf die Krabbelecke, wo Heide ihren Nachwuchs ablegte. Der kleine Gustav! Sie war damals echt schockiert gewesen, wie man ein so süßes Bündel Gustav nennen konnte. Mittlerweile aber fand sie, dass der Name perfekt zu dem Wonneproppen passte. Mit seinen sechs Monaten war er seinem Daddy wie aus dem runden Gesicht geschnitten. Wie ein nimmersattes Walross lag er in der Spielecke am Boden zwischen wild tollenden Kids, wurde von den größeren gestreichelt, gehätschelt, mit angeknabberten Keksen gemästet und strahlte stets über alle vier Backen. Gustav war eine Art Gemeinschaftseigentum. Alle liebten ihn und irgendwer war immer da, der sich seiner annahm.
Heide setzte sich an den Tisch neben der Bar, Katrin servierte ihr den Cappuccino und gesellte sich seufzend dazu. »Drei Wochen noch. Dann geht's ab in den Urlaub!« Vor einem guten Jahr hatten sie und Paul sich mit zwei weiteren Pärchen zusammengetan und ein Haus am Gardasee gekauft. Neben Heide und deren Mann Siggi waren noch Gaby und Hanfred Hollmann mit im Boot gewesen. Als sich jedoch die Gelegenheit ergeben hatte, das Nachbarhaus zu kaufen, hatten sich die Hollmanns von dem Gemeinschaftsprojekt verabschiedet. Das war, wie Katrin fand, nicht die schlechteste Idee gewesen, denn mit einer kompromisslosen Möchtegernkünstlerin wie Gaby konnte man nicht unter demselben Dach wohnen.
»Ich find's schade, dass wir nicht zusammen hinfahren«, sagte Heide. »Wir könnten uns eine schöne Zeit machen. Die Männer spannen wir zum Babysitten ein und wir gehen eine Runde segeln.«
»Die Hollmanns sind jetzt da unten und wenn Gaby in der Nähe ist, gibt es keine schöne Zeit, das weißt du doch«, beschwerte sich Katrin.
»Ach, komm, du übertreibst. Außerdem wohnen sie jetzt nebenan. Da gibt es doch gar keine Berührungspunkte mehr.«
Okay, nach den unüberwindbaren Differenzen, die es im letzten Jahr bei der Renovierung gegeben hatte, war es natürlich ein Glück, dass Gaby und Hanfred nicht mehr Miteigentümer waren. Aber musste es ausgerechnet das Nachbarhaus sein? Hätte nicht irgendein anderes Haus zufällig zum Verkauf stehen können, am gegenüberliegenden Seeufer zum Beispiel, oder am Lago Maggiore, oder besser noch, auf einem anderen Kontinent? Aber nein! Ihre Nachbarn zu Hause waren auch ihre Nachbarn am Gardasee. Das Wenigste, was Katrin tun konnte, war, nicht zur selben Zeit hinzureisen. Niemand konnte ihr das verdenken. »Es ist alles perfekt durchdacht. Paul und ich fahren, wenn die Hollmanns zurückkommen. Basta!«

Im Kindle-Shop: Urlaub für Quereinsteiger (Nachbarn 4).
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'Charisma Mensch' von Lucas Lambert

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Das revolutionäre 6 Wochen Programm für magische Ausstrahlung und eine Körpersprache der Königsklasse

Wie Sie Menschen für sich gewinnen

Ob privat oder beruflich, Charisma bringt uns im Leben weiter. Doch was ist Charisma eigentlich und welche Eigenschaften verbergen sich hinter dieser magischen Aura?
Eines ist sicher: Charisma ist keine Gottesgabe, welcher sich nur einige Ausgewählte erfreuen dürfen. Lucas Lambert lüftet in seinem neuen Werk das Geheimnis, das Charisma seit vielen Jahrtausenden umgibt. Mit seinem revolutionären Trainings-Programm entwickeln Sie in nur 6 Wochen eine charismatische Ausstrahlung, die Ihre Mitmenschen in den Bann ziehen wird.

Im ersten Teil des Buches lernen Sie unter anderem das Fundament kennen, auf dem Charisma aufgebaut ist, und welche Eigenschaften wirklich notwendig sind, um auf andere Menschen eine außergewöhnliche Wirkung zu erzielen.

Im zweiten Teil lernen Sie das Herzstück des Buches kennen. Hier treffen Sie auf das revolutionäre Coaching-Modell, das von Lucas Lambert in jahrelanger Arbeit entwickelt worden ist. Auf welche Resultate Sie sich dabei unter anderem freuen können:
- Echte Präsenz und die Fähigkeit, Menschen im Gespräch zu verzaubern.
- Eine Ausstrahlung von Macht und Stärke, die Ihren Einfluss und Ihre Überzeugungskraft immens verbessert, und Ihnen ganz nebenbei mehr Respekt und Bewunderung beschert.
- Souveränität im Auftreten und eine Körpersprache, die Wirkung zeigt.
- Wenn Sie in einen Raum kommen werden die dort Anwesenden sich fragen: „Wow, wer ist das denn?“

Charisma verzaubert die Menschen um Sie herum. Doch das ist nur der Anfang. Sobald Ihnen dieses Modell in Fleisch und Blut übergegangen ist, verzaubert es Ihr gesamtes Leben und Sie werden sich wünschen, dieses Buch bereits vor Jahren gelesen zu haben.

Leseprobe:
Nicht das Wort gibt Charisma seine Bedeutung
sondern das Charisma dem Wort
- David Tatuljan -


Charisma. Ein Märchen aus der Bibel? Antrainierte Verhaltensweisen? Ist es eine Gottesgabe, wie es heißt? Oder vielmehr die Wirkung jahrelanger Persönlichkeitsentwicklung? Eines ist jedoch sicher. Kaum ein Begriff in der Persönlichkeitsentwicklung weist ein derartiges Mysterium auf. Charisma ist beseelt mit Mythen und Ideen über die wahre Herkunft und Essenz dieser magischen Ausstrahlung. Doch vielleicht haben Sie bereits Ihre ganz persönliche Erfahrung mit Charisma gemacht. Möglicherweise ist auch Ihnen schon eine Person begegnet, deren reine Anwesenheit Ihre gesamte Aufmerksamkeit an sich zog und unmittelbar ein Gefühl der Bewunderung in Ihnen auslöste. Der Moment, in dem diese Person auf der Bildfläche erscheint, ist für viele ein Augenblick, in dem sich die gesamte Schwingung im Raum spürbar verändert und alle Anwesenden aus ihren alltäglichen Gedanken reißt. Eine Wirkung, die kaum in Worte zu fassen ist. Was wir aber in diesem Moment noch zu sagen vermögen ist: „WOW! Diese Person hat Charisma.“ Würden Sie sich nicht auch gerne wünschen, diese drei Buchstaben in Menschen auszulösen, sobald Sie den Raum betreten? Wünschen Sie sich nicht insgeheim auch manchmal, Menschen durch ihre bloße Anwesenheit zu faszinieren? Volle Aufmerksamkeit und Bewunderung zu genießen, sobald Sie anfangen zu sprechen? Und wie sieht es mit Ihren Ideen aus? Wäre es nicht schön, Menschen wie von magischer Hand von Ihren Ideen und Gedanken zu überzeugen? Mit einer Ausstrahlung in Verbindung gebracht zu werden, die Menschen als attraktiv, bewundernswert und als unglaublich anziehend empfinden? Ich glaube, dieser Wunsch flammt bei jedem von uns immer wieder einmal auf. Ein natürliches Begehren nach Anerkennung und Ansehen, die Verkörperung einer Einzigartigkeit, die Menschen allerorts in Faszination und Begeisterung versetzt. Ich habe es mir zum Ziel gemacht, Menschen dabei zu helfen, diesen Wunsch zu verwirklichen.

Charakterlosigkeit ist ein Mythos, den langweilige Individuen geschaffen haben, um damit die Faszination anderer Leute erklären zu können.
- Oscar Wilde -


Die Geschichte des Charismas beginnt früh. Schon vor über 2000 Jahren bezeichnete man Persönlichkeiten wie Jesus als Charismatiker. Auch Julius Cäsar wurde dieser Ehrentitel zuteil. Einige Jahre später finden Namen wie Adolf Hitler, Nelson Mandela und in unserer heutigen Zeit ganz häufig Barack Obama in Verbindung mit Charisma Erwähnung. Doch was bewundern wir an diesen Menschen? Welche Eigenschaften besitzen Sie, die Ihnen diese Anziehungskraft und Begeisterungsfähigkeit verleihen? Die Auffassungen darüber könnten kaum konträrer sein. Einerseits hört man, Charisma sei angeboren: Entweder Sie stehen in Gottes Gunst und er beschenkt Sie mit dieser Gabe, oder Sie gucken flapsig ausgedrückt in die Röhre. Andererseits behauptet ein wesentlich kleinerer Anteil von Menschen, zu denen auch ich mich zähle, dass Charisma nichts ist, das man hat. Aber eben sagten Sie doch, auch ein Barack Obama hätte Charisma? Diese schillernde Ausstrahlung ist im Grunde genommen kein Sachgegenstand. Es ist eine Frage der Wahrnehmung. Und die Faszination Charisma ist etwas, das wir anderen Menschen aufgrund Ihres Auftritts zuschreiben. In anderen Worten: Wir überreichen ihnen das Geschenk charismatisch zu erscheinen. Nach langer Zeit der Forschung bin ich inzwischen der Meinung, Charisma ist nichts, das Sie haben, aber das, was Sie sind. Sie haben doch auch kein Selbstbewusstsein im Sinne von: Schau mal hier, mein Selbstbewusstsein. Wenn du es dir genauer ansehen magst, ich habe es dir dort auf den Tisch gelegt. So sind mit Begriffen wie Selbstbewusstsein, Mitgefühl oder Angst keine greifbaren Sachgegenstände, sondern Seinszustände gemeint. Sie sind selbstbewusst. Sie sind charismatisch. Und die Erkenntnis darüber, dass Seinszustände veränderbar sind, haben mich dazu inspiriert, den Mythos Charisma zu entmystifizieren und nach einem Weg zu suchen, wie jeder Mensch, das Charisma-Potenzial in sich entdecken und mit erprobten Techniken und Methoden zur völligen Entfaltung bringen kann. Denn wie Nikolaus. B. Enkelmann, einer der führenden Persönlichkeits- und Erfolgstrainer sagt: „Einen Erfolg zu erzielen, ohne charismatische Fähigkeiten zu besitzen – das ist heute kaum noch möglich.“

Im Kindle-Shop: Charisma Mensch: Das revolutionäre 6 Wochen Programm für magische Ausstrahlung und eine Körpersprache der Königsklasse (Körpersprache. Wirkung. Erfolg. 2).

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13. August 2019

'Lilly PutPut 2: ... und das Geheimnis von Anderland' von Axel Berger

Kindle (unlimited)
Lilly PutPut ist wieder da! Und schon steht ein neues Abenteuer für das kleinste Zwerghuhn der Welt und Sepp den Wurzelzwerg an. Nach dem erfolgreichen und lesenswerten 1. Teil folgt nun die Fortsetzung der Geschichte.

Nach der Rückkehr von ihrer Reisen nach Anderland, zu der sie aufgebrochen waren, um ihr Glück zu finden, führen die beiden Freunde nun ein beschauliches und glückliches Leben in der Mehrfamilienwurzel am See, bei der alten Eule Sophia – bis plötzlich ein unheimliches Schiff mit einer noch unheimlicheren Botschaft sie erreicht: Anderland ist in Gefahr – und nur Lilly und Sepp können helfen!

Sei dabei und begleite die beiden Abenteurer auf ihrer spannenden Reise, bei der sie Schiffbruch erleiden, einen waschechten König und die lustigen Seebodenzwerge kennenlernen und sogar in einem riesigen U-Boot mitfahren dürfen. Aber das ist noch nicht alles. Richtig spannend wird es erst, als sie dahinter kommen, wer Anderland durch sein rücksichtslose Handeln in Gefahr bringt ...

Werden sie die vielfältigen Herausforderungen heile überstehen und das wunderschöne Land hinter der Biegung des Sees retten können?

Weitere Bücher von Axel Berger auf seiner Autorenseite.

Leseprobe:
Wie so oft saßen Lilly Putput, das kleine Zwerghuhn, und Sepp, der Wurzelzwerg, gemeinsam auf dem Bootsanleger am Ufer des kleinen Sees, ganz in der Nähe von Irgendwo, und betrachteten den Sonnenuntergang.
Golden spiegelte sich die Sonne auf der Wasseroberfläche, nur unterbrochen von kleinen Wellen, die in nicht enden wollenden Wiederholungen an das Seeufer schwappten.
Viel Zeit war vergangen, seit Lilly und Sepp von ihrer Reise aus Anderland zurückgekehrt waren. Sie hatten ihr Glück gefunden. Aber nicht in Anderland, sondern direkt hier, hier am Ufer des Sees, bei ihren Freunden, in der Mehrfamilienwurzel von Sophia, der weisen alten Eule.
Sepp sorgte mit Ottokar, dem Hausmeister, dafür, dass sich Sophias Mehrfamilienwurzel immer in einem hervorragenden Zustand befand. Und das mussten sie auch. Denn wie man ja weiß, war Sophia die Eule eine vornehme und ordentliche Dame, die immer Wert darauf legte, dass alles mit rechten Dingen zuging und alles seine Ordnung hatte.
Für Sepp war damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Endlich hatte er wieder eine Aufgabe gefunden, die ihm Spaß machte und ihn mit Zufriedenheit erfüllte. Er war glücklich. Denn damals, nach seinem schweren Unfall unter der Erde, seitdem er in seinem Stuhl mit Rollen sitzen musste, hatte er fast schon nicht mehr zu hoffen gewagt, jemals wieder glücklich werden zu können – bis er Lilly getroffen hatte.
Man kann wirklich sagen, sie waren Freunde fürs Leben geworden. Nicht nur durch die gemeinsame Reise nach Anderland zum Baum der Erkenntnis und die vielen überstandenen Abenteuer, die sie dort erlebt hatten. Nein, vor allen Dingen in der Zeit danach, hier in ihrem neuen Heim hatten sie jeden Tag viele neue Gemeinsamkeiten aneinander entdeckt. Und sie genossen jeden Tag.
Das, was sie aber am meisten verband, war ihre schier unstillbare Neugier auf alles Neue und die Wunder ihrer kleinen Welt.
Es verging kein Tag, an dem sie nicht irgendetwas Neues entdeckten, nicht einem Geheimnis auf die Spur zu kommen oder ein Rätsel zu lösen versuchten - außer sonntags. Sonntags war nämlich ihr höchstpersönlicher Ruhetag. Lilly und Sepp nannten ihn verschwörerisch den Langeweileweiletag.
Am Langeweileweiletag probierten sie einfach mal gar nichts zu machen. Und das machten sie mittlerweile mit solch einer Hingabe, dass daraus schon fast ein Wettbewerb geworden war. Jeder versuchte den anderen im Nichtstun noch zu überbieten. An einem solchen Tage hatten sie schon einmal so angespannt nichts getan, also einfach nur so im Bett herumgelegen, dass sie gar nicht gemerkt hatten, dass der Tag schon wieder vorbei war und sie fast zu spät zur Arbeit gekommen wären.
Genauso wie Sepp hatte Lilly mittlerweile auch eine Aufgabe gefunden, die sie mit großer Freude erfüllte und genau ihren Neigungen entsprach.
Sie war praktisch von einem Tag auf den anderen ins Berufsleben eingestiegen. Lilly machte nämlich eine Ausbildung. Eine Ausbildung zur Bibliothekarin. Bei Sophia.
Lilly hatte schon immer gerne gelesen und bewunderte schon seit langem die Weisheit, die Sophia innezuwohnen schien. Oft hatte sie sich schon gefragt, woher Sophia wohl so viel wusste. Jetzt wusste sie, wo ein Großteil dieser Weisheit herrührte: aus Büchern. Sophia hatte Unmengen davon. In ihrem Wohnzimmer, in ihrem Esszimmer und sogar in ihrem Schlafzimmer standen sie in mächtigen Regalen, die vom Boden bis an die Decke reichten.
Für Lilly war es das Größte, in ihnen zu stöbern und die Bücher darin geradezu zu verschlingen. Sophia hatte ihr beigebracht, wie man ein Buch, das über tausend Seiten hatte, in nur einem Tag lesen konnte und trotzdem nichts überlas.
So kam es, dass Lilly fast jeden Tag ein neues Buch mit nach Hause in ihr kleines Zimmer nahm - das mit nur einem Fenster - und bis in die späte Nacht las und las und las. Nicht selten geschah es dann, dass Sepp sie besuchen kam und sie es sich bei Kerzenschein und einem Glas Waldwurzelwein, den Sepp selbst gekeltert hatte, gemütlich machten.
Oft las Lilly Sepp an diesen Abenden aus einem von Sophias Büchern vor, während er mit geschlossenen Augen in seinem Stuhl saß und ihren Worten lauschte. Bis spät in die Nacht konnten solche Lesestunden dauern, manchmal sogar bis in die frühen Morgenstunden.
Am nächsten Morgen lächelten Sophia und Ottokar die beiden dann nur wissend an und teilten ihnen für einen solchen Tag meist nur einfache Arbeiten zu.
Für Lilly bedeutete das, dass sie den ganzen Tag damit beschäftigt war, die alten Bücher aus dem Keller abzustauben und neu zu sortieren. Das war zwar keine besonders spannende Aufgabe, aber immerhin brauchte man nicht allzu viel nachzudenken. Also genau das Richtige für einen Tag nach einer langen Nacht.
Sepp beschäftigte sich an solchen Tagen damit, die Mehrfamilienwurzel mit einem neuen Schutzanstich für den nahenden Winter zu versehen. Denn die Tage wurden schon langsam wieder kürzer und die Luft roch nach dem ersten Frost. Sepp kam es zwar in diesem Jahr extrem früh vor, aber die Jahreszeiten ließen sich eben nicht beeinflussen. Bald würde es also so weit sein, und Sepp wollte alles rechtzeitig fertig haben für die Zeit mit Eis und Schnee.
Alles in allem führten Lilly und Sepp ein wunderbares Leben ...
Mittlerweile war die Sonne schon fast komplett untergegangen und ein eisiger Wind zog auf. Lilly fröstelte und kleine weiße Wölkchen wirbelten bei jedem Atemstoß aus ihrem kleinen Schnabel.
»Ich freu mich schon«, sagte sie zu Sepp, während sie sich einen dicken Wollpullover über den Kopf zog.
»Worauf?«, fragte Sepp.
»Bald wird der See zugefroren sein, und wir können Schlittschuhlaufen lernen«, antwortete Lilly.
»Ja«, stimmte Sepp ihr zu, »ich habe die Kufen für meinen Stuhl auch schon fast fertig. Nur noch etwas schleifen und dann kann es auch schon losgehen!«
»Wir werden über das Eis flitzen wie Karl der Wasserläufer.«
Lilly hatte ihn vor einiger Zeit auf ihrer Reise nach Anderland kennen gelernt und konnte seitdem auf dem Wasser laufen. Zwar mit etwas Hilfe von Karl und seinen Freunden, aber immerhin. Welches Zwerghuhn konnte schon von sich behaupten, auf dem Wasser gelaufen zu sein? Bei dem Gedanken daran musste sie schmunzeln.
»Wie es Karl jetzt wohl geht?«, fragte sie sich verträumt.
»Es wird Zeit ins Bett zu gehen«, sagte Sepp in die Stille hinein. Lilly blickte auf. Sie war ganz in Gedanken versunken gewesen.
»Du hast recht, es ist schon spät«, antwortete sie und rappelte sich hoch. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück in die Mehrfamilienwurzel, als sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch hörten, das vom See zu kommen schien.
Sie blickten sich um – und trauten ihren Augen nicht! In der Dunkelheit konnten sie schemenhaft ein Schiff erkennen, das auf den Bootssteg zusteuerte. Und es kam ihnen bekannt vor.
»Das ist die Drachenfee!«, rief Lilly aufgeregt und rannte so schnell sie ihre kleinen Füße trugen zurück ans Ufer. Sepp folgte ihr nachdenklich.
Die Drachenfee. Das Boot von Manfred, dem Bergwerkzwerg aus Anderland. Hier?
Was konnte das bedeuten?
Ein neues Abenteuer für Lilly und Sepp bahnte sich an ...

Im Kindle-Shop: Lilly PutPut 2: ... und das Geheimnis von Anderland.
Mehr über und von Axel Berger auf seiner Website.

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10. August 2019

Mark Franley

Mark Franley wurde 1972 in Nürnberg geboren und ist bis heute seiner Heimat treu geblieben. Inspiriert durch die lange und oftmals auch dunkle Geschichte seiner Stadt, wird diese zur perfekten Kulisse für das, was einen guten Psychothriller ausmacht.

Die Eigenschaft mit offenen Augen durch die Welt zu laufen, spiegelt sich in all seinen Geschichten wieder und erklärt sicherlich auch den Erfolg, von bisher über 750.000 verkauften eBooks. Immer wieder finden sich gesellschaftliche Themen, geschickt eingebettet in fiktive Geschichten, und regen so zum Nachdenken an. Einige kurze, prägnante Sätze genügen, um den Leser in eine andere Welt zu holen und ihn dort festzuhalten. Spannung ist in jedem Fall garantiert!

Mark Franley über sich: "Mein Bestreben ist es, durch das geschriebene Wort etwas in dir zu erzeugen. Im einfachsten Fall sind es nur Bilder, Bilder die in deinem Kopf entstehen. Wenn es mir aber gelingt, dass du dich in finsterer Nacht nicht mehr aus deiner Wohnung traust, weil die Schatten in dunklen Ecken lebendig werden, dann habe ich mein Ziel erreicht und meine Worte sind zu deiner Phantasie geworden."

Weblink: www.mark-franley.de


Bücher im eBook-Sonar:




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8. August 2019

'Anam Bri: Licht wo einst Dunkelheit' von Delia Liebkur

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Nach Jahren der Suche hat der kriegsmüde Elitesoldat Amano endlich seine Schwester Ejdera wiedergefunden. Doch sie hat ihr inneres Leuchten verloren und ist nur noch eine emotions- und willenlose Hülle. Amano kann es sehen. Er ist ein Anam Bri, besitzt die Fähigkeit, die Lebenskraft und den Lebenswillen im Inneren der Menschen wahrzunehmen.

Getrieben von einer Kindheitserinnerung sucht er in Dämmerend nach dem Sternenstein, in der Hoffnung, mit diesem Ejderas Leuchten neu zu entfachen. Doch dort wütet der Krieg. Die Eliteeinheit, der er einst den Rücken kehrte, trachtet mit allen Mitteln nach seinem Wissen über eine Waffe, die es vermag, Tausenden das innere Leuchten zu entreißen und den Krieg zu entscheiden …

Leseprobe:
Gleich war es soweit, dachte Amano. Mit verschränkten Armen und hochgezogenen Schultern ging er auf und ab, blieb abermals stehen, konnte die Füße nie lange still halten. Sein Atem war flach. Sein Herz pochte so stark, dass sich ein stechender Schmerz in seiner Brust ausbreitete.
Mit verkrampften Händen wischte er sich den Schweiß von der Stirn und streifte ihn an seinem Wams ab. Hastig krempelte er die Ärmel seines dunkelblauen Leinenhemds nach oben, was seine mit groben Tätowierungen und Narbenmustern übersäten Unterarme entblößte. Er räusperte sich und zupfte an seinem Kragen, unter dem ebenfalls Symbole in schwarzer Farbe hervorlugten.
Immer wieder spähte er hinüber zu dem großen Haus, mit seinen üppig gerahmten Fenstern, aufwändigen Dachrahmen und mit Kalkputz verkleideten Säulen.
Abrupt blieb er stehen, als er im Augenwinkel ein Licht an dem rauen Mauerwerk des Hauses sah. Aus einer Holztür huschten drei Personen in die sternenklare Nacht hinaus. Kleine Sandwolken stoben auf ihrem Weg von dem begrünten Anwesen hinüber zu der letzten Ansammlung von Palmen vor der Wüste von Bellisi auf.
Ein Stöhnen entglitt ihm.
Im Schatten der Eisenholzbäume suchte er Deckung, und beobachtete, wie die drei Gestalten durch den Sand in seine Richtung stapften.
„Komm schon raus, du Herumtreiber.“ Der größere der beiden Männer, Inyan, atmete schwer. Der andere kratzte sich im verschwitzten Nacken, in seiner Hand hielt er ein Seil.
Amano trat hervor, mit wohlberechnetem Abstand zu den beiden Männern.
Inyan nickte in seine Richtung.
„Hier ist sie“, sagte er.
Amano sah sie an. Das Stechen in seinem Herzen wurde zu einem Brennen, einem unerträglich heißen Feuer, das alles in ihm auffraß, sich in jeder seiner Zellen ausbreitete und jeden seiner Gedanken in Rauch auflösen ließ.
Aus der Nähe war es noch schlimmer.
Sie war leer. Ihr Inneres gestorben. Die anderen konnten es nicht sehen. Nicht so wie er. Er konnte es mit Anam Bri sehen. Sie war keine Gestalt mit weißem Umriss und leuchtendem Kern. Sie war eine fast schwarze Silhouette. Ihr Licht kaum noch ein Schimmern.
„Löst die Fesseln“, befahl Amano, der bisher keine Miene verzogen hatte.
Lächelnd sah Inyan ihn an und schüttelte den Kopf.
„Erst die Münzen.“
Amano antwortete nicht und entgegnete seinem Blick starr.
„Keine Sorge, wir tun ihr schon nichts. Davon hätte ich ja nichts. Ich will nur die Münzen sehen, bevor ich die Ware“, er packte sie grob am Arm und schubste sie dann wieder weg, „abliefere. Verstehst schon. Aber wenn du bereit bist, so viel für die Hausdirne zu bezahlen, die … bei näherer Betrachtung nicht sonderlich schön und dazu noch nicht mehr die jüngste ist … wirst du auch damit einverstanden sein, zuerst deinen Teil zu erfüllen.“
Amano hob seine Brust und trat ein paar Schritte nach vorn, ins Licht der Fackel. Seine Augen blitzten weiß auf. Nicht lange, nur lange genug damit die beiden es bemerkten.
„Eh, lass den Augen-Kram, sonst …“
„Wenn ihr sie auch nur anrührt, werde ich euch sofort töten. Und nicht nur das, ich werde vorher eure Seelen aussaugen, auf dass ihr niemals zum Zenit es Erwachen aufsteigen könnt, sondern in der ewigen Finsternis verrottet.“
Die beiden tauschten Blicke aus. Amano grinste boshaft. Beide hatten etwas an Farbe im Gesicht verloren. Der Aberglaube machte sie ängstlich.
Sie nickten.
„Jetzt her damit“, drängte der andere.
Amano nickte und griff zu dem kleinen Beutel an seinem Gürtel. Dann warf er ihn zu Inyan. Hastig öffnete dieser den Beutel, schaute hinein und sah zu seinem Gefährten.
Dann nickte er.
Der Kleine ließ das Seil auf den Boden fallen.
„Komm, Ejdera“, sagte Amano und streckte eine Hand nach ihr aus. „Komm zu mir, alles ist gut.“
Ejdera rührte sich nicht. Seit sie angekommen war, starrte sie in die Dunkelheit und wartete nur.
Inyan und der andere sahen sich an und grinsten.
„Ejdera, ich bin es, komm schon, komm her“, sagte Amano, diesmal bestimmter.
Sie bewegte sich nicht.
Die anderen beiden lachten. Inyan stupste den Kleinen mit dem Ellenbogen an.
„Die will wohl nicht. Hat er so viel bezahlt und so viel riskiert für die dumme Magd und jetzt will die gar nicht!“ Ihr Lachen war tief und höhnisch.
Im Versuch, nicht auf die beiden zu achten, stöhnte Amano, schloss für einen Moment die Augen und biss die Zähne aufeinander.
„Keine Sorge, alter Knabe, die wird schon noch gefügig. Man muss ihr nur klare Anweisungen geben. Schau.“ Inyan räusperte sich und wandte sich zu Ejdera. „Geh zu dem Mann rüber, Schätzchen.“
Er klatschte Ejdera auf den Hintern, als diese sich ohne den Blick von der Dunkelheit abzuwenden zu Amano schleppte.
Amano zückte einen Dolch und durchtrennte die Fesseln aus Hanfseil. Den schwarzen Dolch noch immer in der Hand, starrte er auf ihre geröteten Handgelenke.
Es schrie. Es schrie in ihm. Jede Faser in ihm wollte losstürmen und alle, die Ejdera angefasst hatten, eigenhändig töten.
„War schön, mit dir Geschäfte zu machen.“
Amano sah Inyan nicht an. Er konnte nicht. Zu groß waren seine Wut und sein Hass. Bei dem Anblick dieses widerwärtigen Lumpen würde er in alte Muster zurück fallen.
„Wirst sie bestimmt trotzdem ins Bett kriegen. Wehren wird sie sich nicht, wenn du ihr erstmal klar machst, wer ihr neuer Herr ist.“ Sein heiseres Lachen entblößte die gelben Zähne, von denen ihm mehr als nur ein paar fehlten. Der Kleine grunzte, als er sich vom Lachen erholte.
Genug, entschloss Amano. Er konnte nicht mehr länger auf die Zähne beißen und Stillschweigen bewahren. Er wollte eigentlich all das hinter sich lassen. Wollte den schwarzen Säbel und die gerillten Dolche in den Ruhestand schicken.
Aber hier ging es um Ejdera.
Der Dolch zischte durch die Luft und blieb im Kopf des Kleinen stecken. Mit einem dumpfen Geräusch sackte er zu Boden. Das Blut rann in den Sand und verklumpte mit den Körnern.
Mit großen Augen sah Inyan auf die Leiche seines Freundes. Noch ehe er sein Schwert ziehen konnte, hatte Amano ihn in drei leichten Schritten erreicht und warf ihn heftig zu Boden.
Inyan röchelte und spuckte Sand. Mit voller Wucht trat Amano auf Inyans rechte Hand und richtete seinen Säbel auf die Kehle. Der schmerzverzerrte Schrei hallte durch die dunkle Nacht. In den Fenstern des Anwesens tauchten Lichter auf.
„Du Hurensohn! Die werden dich kriegen! Die werden dich töten!“
Amano beugte sich zu dem schreienden Mann herunter, drückte seine Ferse in die zerschmetterten Handknochen, rümpfte die Nase und blickte mit weiß leuchtenden Augen auf ihn hinab.
„Nicht, wenn ich sie vorher töte.“
Er hob seinen Säbel und ließ ihn hinuntersausen.
Mit wutverzerrtem Gesicht krallte er seine Finger in Inyans Haare und schritt auf das Haus zu. Der rasch ausblutende Körper blieb zurück.

Im Kindle-Shop: Anam Bri: Licht wo einst Dunkelheit.

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