15. Dezember 2021

'Die Jäger des Nordens: Raben Trilogie 1' von Manel Cass. Larroh

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Manel Cass. Larroh
Sam ist ein Außenseiter, der sich mit Mühe durch den Alltag schlägt und jeden Tag um Respekt kämpfen muss. Seine Fähigkeit, die Erinnerungen der Menschen zu sehen, entzieht ihm täglich Energie. Zudem steht eine Stammeszeremonie bevor, die ihn zu einer Zukunft in Ketten zwingen würde. Auf seiner verzweifelten Suche nach einem Ausweg stößt er auf ein Ritual, das ihm Freiheit verspricht: Das Essen von Vogelherzen bietet Sam die Fähigkeit, sich in einen Raben zu verwandeln.

Doch bald schon findet sich Sam als Spielfigur in einem Krieg wieder, der das ganze Land zu überrollen droht. Um die Menschen zu retten, stellt sich Sam, gemeinsam mit einem mysteriösen Gefährten, der Gefahr. Dabei erkennt er, dass er zu viel mehr in der Lage ist, als er selbst immer geglaubt hat – nicht ahnend, welche Rolle er tatsächlich spielt.

Ein actionreiches Abenteuer über die Freundschaft zweier ungleicher junger Männer, die die Fähigkeit haben, sich in Raben zu verwandeln. Mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten versuchen sie, einen Krieg zu verhindern.

Hier geht es um Raben, Seher, Schwertkämpfer und Magier, um Krieg und Frieden, um Freundschaft und Verrat, Tod und Unsterblichkeit.

Anleser:
Die Klinge sauste auf ihn nieder. Sam riss das Schwert hoch und blockte ab. Seine Arme zitterten unter der Wucht, die ihm entgegenschlug. Bevor ihn Calen in die Knie zwang, drehte er sich zur Seite und wich zurück. Die Klingen schrammten mit einem metallischen Geräusch aneinander vorbei. Während Calen sein Schwert in den Boden rammte, verdrehte Sam sich das Handgelenk und die Waffe entglitt ihm. Ein Stechen schoss ihm den Arm hoch, er wich noch weiter zurück und schüttelte mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand aus.
Verflucht!, dachte er, hielt sich das Handgelenk und atmete scharf ein.
Ein Rabe flog über das Dach des Trainingsgebäudes und setzte sich auf einen Pfosten des Pferdegatters. Er flatterte mit den Flügeln, schüttelte ein paar Tropfen aus seinem Gefieder und blickte mit wachsamen Augen über den Hof. Wenn ich doch nur fliegen könnte, dachte Sam sehnsüchtig, wurde beim nächsten Atemzug aber wieder an seine Konstitution erinnert. Es war, als wären seine Knochen aus Blei, und seit er sich aus dem Bett gekämpft hatte, fühlte er sich matt und belämmert.
»Jetzt mach schon!«, rief Calen ungeduldig.
Das Geräusch aufeinanderschlagender Schwerter holte ihn zurück in die Realität. Um ihn herum trainierten Paha im Schwertkampf. Ein kalter Wind wehte vom Norden herab und der Nachmittag lag unter einer schiefergrauen Wolkendecke. In der Ferne klang ein tiefes Grollen. Sam atmete tief ein und stellte sich vor, wie sich die Luft mit seinem Blut vermischte und ihn leichter machte. Er bückte sich nach dem Schwert, das auf dem niedergetrampelten Boden lag; erste Regentropfen fielen auf ihn nieder. Dann stellte er sich aufrecht hin. Seine Lippen zitterten unter der Anstrengung. Selbst an den Fingern, die nicht von den Bandagen umhüllt waren, konnte er sehen, wie blass er war.
Wirklich ein schlechter Tag, dachte er.

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