3. Dezember 2021

'Ein Dorf in Angst und Schrecken' von Bernd Töpfer

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
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In der Titelgeschichte ist ein ganzes Dorf den Mordgelüsten eines Geistes ausgesetzt, ein Entkommen ist unmöglich.

In weiteren Geschichten lesen Sie von einem sprechenden Schatten, von einem Clown, der Luftballons verschenkt, auf denen man lesen kann: Sei lustig oder stirb. Dann verschwindet mal ein ganzes Dorf, ein gutmütiger Mensch rastet aus, und auf einem Stoppelfeld machen Sie Bekanntschaft mit dem blanken Horror.

Oft enden die Geschichten nicht so, wie man vermuten könnte; der Autor versteht es, seine Leser zu überraschen.

Anleser:
Aus: Ein Dorf in Angst und Schrecken

Eines Freitagabends, es war ein kalter Novembertag, saßen sie in der Küche und aßen zu Abend. Der Kater hockte neben Helmut auf der Eckbank. Plötzlich, als ob das Tier etwas gestochen hätte, sprang er von der Bank und verschwand unter ihr. Das hatte er noch nie gemacht. Und so plötzlich? So, als hätte er vor irgendetwas Angst bekommen. Aber vor was sollte der Kater denn Angst haben? Und dann hörte das Ehepaar draußen an der Hauswand etwas vorbeirauschen. Es war wie ein Zischen, zwei oder drei Sekunden lang. Dann war wieder alles ruhig. Außer dem Radio, da spielte Musik.
Wegen des Katers und dieses Zischens machten sich die Kowalskis zunächst keine Sorgen … wer wusste schon, was das war.
Aber plötzlich verstummte die Musik, der ganze Sender war weg … ein Rauschen, dann eine weibliche Stimme: »Achtung, Achtung. Ich spreche zu Helmut Kowalski. Bitte verlassen Sie heute nicht mehr Ihre Wohnung. Ich wiederhole, egal was passiert, verlassen Sie nicht Ihre Wohnung.«
Das verschlug den beiden für einen Moment die Sprache. Sie sahen sich an, sprachlos, mit verwunderten Blicken. Was war das denn? Und dann folgte sofort die nächste Überraschung. Drüben, im Sägewerk, da hatte jemand die Sägemaschine angestellt.
»Das darf doch nicht wahr sein.« Helmut haute mit der Faust auf den Tisch und erhob sich von seinem Platz.
»Du willst doch nicht rüber gehen, oder? Denk an die Warnung aus dem Radio.«
Aber Helmut ließ sich nicht zurückhalten. »Papperlapapp, da will mir einer einen Streich spielen.«
Martha war das nicht recht, sie hatte Angst um ihren Helmut. »Denk an die Warnung.«
Helmut nahm das nicht ernst. »Die mit ihrer verdammten Technik heutzutage können so vieles, vielleicht können die sogar den Sender tot legen und sich in die Radiofrequenz einschalten … ach, was weiß ich. Da macht sich jemand einen Jux mit mir. Wenn ich die verdammte Säge nicht ausschalte, Martha, dann finden wir in der Nacht keine Ruhe. Ich muss rüber ins Werk.« Sprach es und verließ das Haus.

Martha blieb am Tisch sitzen, voller Zweifel und Bedenken. Die Angst saß ihr im Nacken. Mit dem Radio, dies ging nicht mit rechten Dingen zu. Überhaupt nicht. Und Helmut wurde direkt angesprochen. Sie wusste nicht, was sie von all dem halten sollte. Dinge gab es, die gab es eigentlich nicht. Vielleicht hätte sie Helmut begleiten sollen? Aber nun war es eh zu spät. Bis rüber zur Säge … zwei Minuten, länger nicht, dachte sie. Und plötzlich klang die Säge anders. Es wurde gesägt … irgendetwas. Das dauerte ganz kurz, vielleicht dreißig Sekunden. Und dann war Stille.
Also müsste Helmut gleich wieder bei ihr sein. Dann hätte der ganze Spuk ein Ende. Aber nach fünf Minuten war Helmut immer noch nicht zurück. Wer wusste, was da draußen los war? Vielleicht unterhielt sich Helmut mit dem Eindringling. Vielleicht war es einer aus dem Dorf gewesen. Nach fünfzehn Minuten war Helmut immer noch nicht zurück. Der müsste sich doch denken, dass sie sich Sorgen machte. Martha fasste den Entschluss, selbst nachzusehen. Sie machte sich auf den Weg.
Sie sah das offene Sägewerktor, Licht brannte. Zwei Minuten Weg, dann sah sie Helmut. Aber er war nicht wiederzuerkennen ...

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