"LiebesWellen" von Elsa Rieger
Triest im Mai. Der Amerikaner Dennis trifft die Italienerin Undine und gerät in den Sog ihres dunklen Familiengeheimnisses. Zunächst fasziniert von ihrer unwirklichen Schönheit, dann berührt von dem Schmerz, den er ahnt, entwickelt sich Liebe. Sie ist eine Nixe, sagt sie. Sie zerschneidet sich die Brüste, singt in einer fremdartigen Sprache, leidet unter ‚Halluzinationen’, unverständlich für sie selbst, für ihn.
Dennis, bisher ohne Lebenssinn, ist besessen von der Aufgabe, ihr beizustehen und wühlt in ihrer Vergangenheit. Undine beginnt ihm zuliebe in Hypnosesitzungen nach und nach die fehlenden Puzzleteile hervorzuholen. Alles fügt sich zusammen. Sie spaltete ihre Persönlichkeit als Überlebensstrategie auf. Nun ist sie erwacht. Stellt sich dem Leben. Kann die traumatische Erfahrung geheilt werden? Ist die Liebe stärker als der Schmerz?
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Leseprobe:
Ich schlage den Weg zu meiner Wohnung ein und spüre immer noch ihre Hand. Erst duschen und dann zur Uni, mich informieren. Ich muss endlich anfangen.
Während ich die Haustür aufschließe, berührt jemand meine Schulter. Instinktiv balle ich die Faust, fahre herum.
Undine! Sie lächelt. „Kaum warst du weg, hab ich dich schon vermisst.“ Ihre Augen glänzen. „Dennis, ich bin in einer schlimmen Lage, hilfst du mir?“ Sie blickt über die Schulter.
Ich ziehe sie in den Hausflur, frage, was los ist.
Sie zupft an meinem Shirt.
Ich nehme sie mit nach oben.
Kaum habe ich geöffnet, rennt sie durch die winzige Diele ins einzige Zimmer, wirft sich aufs Bett, das den größten Raum einnimmt. In ihren Wimpern schillern Tränen. Auf einmal kichert sie. Was ist nur los mit dieser Frau?
Ich gehe ums Bett herum zum Fenster, möchte den Verfolger sehen, aber da ist keiner. Ich sage es ihr.
„Hatte so ein komisches Gefühl, aber jetzt ist alles okay.“
So was! „Also wenn jetzt nichts weiter anliegt, gehe ich unter die Dusche.“
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Labels: Elsa Rieger, Liebe
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