15. Mai 2015

"Berlin küsst Stockholm: Sommernächte und Blitzlichtgewitter" von Petra Sommersperger

Eine gemeinsame Nacht - ein Foto in der Presse - neue Gefühle und Schatten der Vergangenheit. Bens und Alicias Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Für die beiden beginnt ein wahrer Drahtseilakt zwischen knisternden Sommernächten und dem unberechenbaren Blitzlichtgewitter, das Bens Leben als schwedischer Rockstar mit sich bringt. Mit Charme und Humor durchleben sie eine ganz besondere Reise, die ihre Gefühlswelt mehr als einmal komplett durcheinander wirbelt.

Berlin küsst Stockholm - Was auch immer das Schicksal für die beiden bereit hält, eines ist klar: Es wird nichts mehr sein, wie es war. Eine erfrischende Sommerlektüre - süß, aber sexy - sinnlich und romantisch, mit einem Hauch Erotik.

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Leseprobe:
"Und du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?“, fragt er bereits zum gefühlt zehnten Mal, ein aufgesetzter Schmollmund natürlich inklusive. Ich schüttle den Kopf. „Nein, mein allerliebster Ben, ich möchte nicht mitkommen, da bin ich sogar sehr sicher.“
Ein theatralisches Seufzen soll mir noch einmal signalisieren, was er davon hält und ich kann nicht anders, als loszulachen. „Wieso um Himmels willen möchtest du nicht alleine zu dieser Party? Du kennst doch genügend Leute dort.“
Er sieht mich an, setzt an etwas zu sagen und schließt seinen Mund schließlich wieder. „Ich warte?“ Doch statt zu antworten, kommt er zu mir auf die Couch, legt seinen Kopf auf meine Schulter, zieht erneut eine Schnute und blickt mich an, wie ein Welpe, der ein neues Zuhause sucht.
„Alicia- Schatz, du weißt doch, man sollte mich nicht alleine auf Partys lassen“, versucht er es nun mit einer Schiene, die vielleicht bei seinen diversen weiblichen 'Bekanntschaften' funktionieren mag, doch mich bekommt er damit nicht rum.
„Mein Lieber, spar dir diesen Hundeblick doch lieber für eine andere auf. Ich bin mir sicher, auf der Party laufen genügend Frauen herum, die sich freuen, wenn du sie mit deinen blauen Augen anhimmelst.“ Ich hauche ihm noch einen Kuss auf die Stirn und stehe lachend auf.
„Du bist grausam zu mir.“ „Ich weiß“, antworte ich ihm kurz, während ich den Korkenzieher aus dem Wandschrank hole, um meine Weinflasche zu öffnen. „Wozu hat man Freunde, wenn sie einen so im Stich lassen, wenn man sie wirklich braucht?!“ Bei diesen Worten muss er selbst lachen.
„Ja, ich bin wirklich eine schlechte Freundin, ich weiß. Aber ich habe heute Abend ein wichtiges Date, wie du wissen solltest.“ Vorsichtig ziehe ich den Korken aus der Flasche und gieße etwas der wohl- duftenden roten Flüssigkeit in ein Weinglas.
Ben steht auf, tritt neben mich und tätschelt mir gespielt mitleidig den Kopf. „Deine Lieblingsfernsehserie und eine Flasche Wein ist nicht wirklich ein Date, meine Süße. Ich möchte nur, dass dir das bewusst ist.“
Schnell verpasse ich ihm einen sanften Stoß mit dem Ellbogen. „Immer noch besser, als eine Party von irgendeiner drittklassigen Promotion- Firma.“ „Ja ja, ich hab es schon verstanden.“ Er lacht und zuckt mit den Schultern. „Dann werde ich wohl jetzt alleine lostigern, aber beschwere dich nicht, wenn die Party nicht gut endet und ich in desaströsem Zustand wieder hier ankomme. Ich werde schließlich einsam sein und wenn man einsam ist,...“
„Hau schon ab!“, unterbreche ich ihn und schiebe ihn schon fast zur Tür hinaus. Als ich endlich alleine bin, lasse ich mich auf die Couch fallen und nehme genussvoll einen großen Schluck Rotwein zu mir. Ein anstrengender Tag liegt hinter mir und es kommt mir ganz Recht, dass ich diesen Abend alleine auf meiner Couch verbringen kann.
Seit gut zwei Wochen wohnt Ben nun bei mir. Während der letzten Deutschland- Tour mit seiner Band lernte er durch Zufall Jonas, den Besitzer eines kleinen Musik- Labels kennen und nachdem die beiden auf Anhieb einen Draht zueinander gefunden hatten, hat Ben innerhalb kürzester Zeit beschlossen, sich an Jonas Label zu beteiligen. Bens ursprünglicher Plan war es, sich lediglich finanziell einzubringen, um Jonas schneller auf die Beine zu helfen, doch schon bald hatte sich herausgestellt, dass Bens Bekanntheit, die sich seit dem letzten Album und der dazugehörigen Tour noch einmal deutlich gesteigert hat, den beiden von noch viel größerem Nutzen sein könnte, deshalb hat er sich kurzerhand entschlossen, nicht sofort wieder in seine Heimat Schweden zurückzukehren, sondern noch ein paar Wochen in Berlin zu bleiben, um Jonas bei ein paar Dingen unter die Hand greifen zu können. Gleichzeitig will er die Zeit nutzen, um ein paar PR- Termine für seine Band absolvieren zu können und da Ben jemand ist, der am liebsten immer Menschen um sich hat und sich in Hotelzimmern ziemlich schnell einsam fühlt, habe ich ihm spontan angeboten, für diese paar Wochen bei mir zu wohnen.
Ben Lindqvist und ich kennen uns schon seit Jahren. Er war mit seiner Band 'Northern Summer‘ – vier etwas verrückten, aber absolut liebenswerten Jungs aus Schweden, die mit hochwertiger Rockmusik die Ohren ihrer Fans verwöhnen in Deutschland unterwegs. Die Band war damals kaum bekannt, aber das Magazin bei dem ich arbeite, hatte ein Interview mit ihnen organisiert und dabei haben wir uns kennen – und wie sagt man so schön – 'lieben' gelernt. Die Chemie zwischen uns beiden stimmte auf Anhieb und nach einem ziemlich verkorksten 'ersten Date' und einem völlig gefühllosen ersten Kuss, landeten wir beide damals laut lachend und ziemlich betrunken auf meiner Couch und haben spontan beschlossen, dass wir uns bestens verstehen, solange sich unser Verhältnis auf einer freundschaftlichen Ebene bewegt und so ist es auch seither.
Er besucht mich so oft es geht und die stressigen Zeiten überbrücken wir mit Anrufen und mehr oder weniger lustigen Bildern, die wir uns gegenseitig via Handy zusenden.
Kaum habe ich den Fernseher angemacht und das richtige Programm gefunden, piepst mein Handy. Schnell öffne ich das Foto, das Ben mir gesendet hat. Ein Bild von ihm im Taxi, den Kopf an die Tür gelehnt, mit dem bereits mehrfach erwähnten Schmollmund, blinkt mir entgegen. „So einsam...“, steht darunter. Ich muss lachen.
„Manchmal muss man stark sein im Leben. Hab Spaß!“, ist meine Antwort. Kopfschüttelnd lasse ich das Handy neben mich fallen und widme mich endlich meiner Lieblingssendung.

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