'Urlaub inklusive Mord' von Michael Aulfinger
Nils will nach privaten Schicksalsschlägen einen ruhigen Angelurlaub am See verbringen. Doch daraus wird nichts. Plötzlich hört er einen Schuß und eine verwirrte Frau kommt ihm entgegen gelaufen. Was hat sie für ein Geheimnis …
Eine Odyssee beginnt!
Ein spanndes Buch, das man ungern wieder aus der Hand legt.
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Leseprobe:
Es vergingen nur wenige Augenblicke, als sich Nils Aufmerksamkeit wieder der inneren Ruhe zuwendete. Seine Augenlider senkten sich schwer nieder.
Das war doch ein Schrei? Blitzschnell öffneten sich seine Augen, und irrten verwirrt herum. Es war ihm, als hätte sich in seinem Unterbewusstsein ein menschlicher Schrei gemischt. Angestrengt horchte er in die noch kühle morgendliche Luft hinein, konnte aber keine weiteren menschlichen Geräusche vernehmen. Irgendwo zwitscherten Vögel. Wieder lehnte er sich zurück, und schloß die Augen.
Doch erneut vernahm er einen weiblichen Schrei. Da er diesmal noch nicht eindöst war, konnte er die Richtung wo der Schrei herkam erkennen, und blickte in diese. Es war die entgegengesetzte Richtung seines Campingplatzes. Er drehte sich um, und blickte in südlicher Richtung. Durch die Bäume war nichts zu erkennen. Auch als er sich zum Wasser wendete, und versuchte, um das Schilf herum dem Ufer entlang zu blicken, konnte er ebenso nichts erkennen. Dabei hörte er wieder einen Schrei, der lauter und deutlicher wurde. Doch schien die Quelle des Schreis immer noch einige hundert Meter entfernt zu sein. Unsicher was er tun sollte, ging er den kleinen Weg zum Trampelpfad entlang. Dort angekommen, sah er weiterhin nach Süden. Es war nun nichts mehr zu hören oder zu sehen. Nachdem er einige Sekunden entlang gestarrt hatte, und auf unverhoffte Geräusche lauschte, hob er unschlüßig die Schultern. Er wollte sich erneut seinem Angelhobby hingeben, als er unerwartet einen Schuß mit einem Schrei vermischt vernahm. Sofort ergriff ihn ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Er hatte seine Militärzeit bei einem Grenadierbataillon absolviert, und konnte einen scharfen Schuß von einem Schuß mit Platzpatronen unterscheiden. Oh, ja. Blitzschnell stieg in ihm die Erinnerung des Pulverdampfs in die Nase. Er wischte sich mit dem Handrücken diese ab, und ging wie an einer Schnur gezogen, ohne nachzudenken, in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
Er dachte gar nicht an eventuelle Gefahren. Neugierde, und das Verlangen helfen zu können trieben ihn vorwärts. Wenn er die Gefahren die lauern könnten, abgewägt hätte, würde er wieder auf seinem Klappstuhl sitzen, und so tun, als wenn ihm dies alles gar nichts anginge. Als wenn er nichts gehört hätte. Das konnte er nicht. Einfach wegschauen war nicht sein Charakter.
So trugen ihn die Füße vorwärts. Durch den schlingelhaften Kurs des Trampelpfades und dem dichten Baumbestand, war ein ungetrübter Blick nach vorne nicht möglich. So war ein ungestörter Blick nur auf höchstens zwanzig Meter gewährleistet. Die Blätter, die an den Zweigen und Ästen herab hingen standen im saftigen Grün. Es wirkte wie eine grüne bis ins bräunliche schattierte Mauer.
Vereinzelt drangen noch Stimmen und Geräusche an sein Ohr, allerdings keine extremen Schreie, oder gar von Schusswaffen. Die Stimmen kamen immer näher. Dabei handelte es sich mehr um einen lauten Streit, hektisch gesprochene Worte, auch von männlichen Organen. Es mußte ein Notfall sein. Nur wunderte er sich, daß in südlicher Richtung überhaupt jemand zu sein schien. Nach der Karte die er an der Campingplatzrezeption eingesehen hatte, waren am südlichen Ufer keinerlei Behausungen.
Als er nach einigen Minuten den Trampelpfad um die nächste Kurve folgte entdeckte er unverhofft eine Gestalt reglos vor sich auf dem Bauch liegen. Das Gesicht war von ihm abgewendet. Die Gestalt lag regungslos am Beginn seines Pfades, die in eine grasbewachsene Lichtung mündete. Die Sonne strahlte in der Mitte der Lichtung hinein. Der größte Teil des Platzes lag ansonsten im Schatten der großen Bäume. Links von der Gestalt nahm er drei Iglu-Zelte war. In der Mitte des Platzes lag eine Feuerstelle, die sich noch durch Aschereste des Vortages auszeichnete. Zum Ufer hin, standen zwei leere Bierkästen. Ansonsten war auf der Lichtung nichts weiter ungewöhnliches. Andere Personen waren nicht anwesend. Außer das vor ihm eine regungslose männliche Gestalt lag. Es lag eine gespenstische Stille über der Lichtung. Nils schluckte kräftig. Es war ihm sofort klar, das es sich um die Zielscheibe des Schußes handeln mußte. Sogleich stiegen in ihm die schlimmsten Befürchtungen auf. Mit zitternden Knien, und einem kräftigem Schlucken, bewegte er sich langsam auf den Mann zu. Vielleicht konnte er doch noch helfen, und es war noch nicht zu spät.
Als er nur noch wenige Schritte von dem Mann entfernt war, wurde seine Aufmerksamkeit abrupt abgelenkt, denn von links kam zwischen den Zelten eine junge Frau hervor gesprintet. Sie wirkte gehetzt, und verwirrt. Nils stand sofort still, aber auch die Frau hielt einen Moment inne, als sie ihn erblickte. Gehetzt blickte sie sich erschrocken um, kam aber sogleich die wenigen Meter auf Nils zu. Sie faßte ihn kurz entschloßen sofort an den Arm, wobei sie ihm den Trampelpfad entlang mitzog, den Weg, aus dem Nils kam.
„Kommen sie mit. Schnell, wenn ihnen ihr Leben lieb ist.“
„Aber,“ stammelte Nils höchst verwirrt hervor. „was ist denn los. Wir müßen doch dem Mann helfen. Vielleicht ist er verletzt.“
Sie lief vorweg, und Nils folgte dicht hinter ihr. So vernahm er ihre keuchenden Worte verzerrt.
„Dem ist nicht mehr zu helfen. Und wenn wir uns nicht verstecken, sehen wir auch bald so aus. Also schnell, folgen sie mir.“
Sie liefen an der Abzweigung zu Nils Angelstelle vorbei, aber hundert Meter weiter blieb sie unvermittelt stehen.
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Labels: Krimi, Michael Aulfinger, Sonar
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