6. Januar 2017

'Erd Erben: Der Rückkehrer' von M. M. van Steinen

Die Zeit: das Jahr 2839 ... Die Welt ist eine andere ...

»Was eigentlich ist ORBIS? Und hat er Plan funktioniert?«

Nach der Entdeckung des Raumschiffes Steganos kommen einige Überraschungen auf die Neuzeitler zu, sie erhalten aber auch wichtige Informationen, die aus der Zeit vor dem Start des Raumschiffs stammen. Lucia muss sich eindringliche Fragen gefallen lassen: Woraus bestand denn nun der Plan zur Rettung der Erde? Dabei verstrickt sie sich immer mehr in Ausreden.

Als die Neuzeitler altes Videomaterial anschauen, begreifen die erst, in welchem Ausmaß und wie brutal die Zerstörung damals gewesen sein muss. Mit Steganoskommandant Robert und einigen seiner Leute setzen unsere Helden ihre Reise nun fort. Mit ungeahnten Überraschungen und gefährlichen Abenteuern wird das kein Spaziergang werden ...

Lassen Sie sich - wie auch schon im 1. Teil 'Erd Erben - das ewige Eis' - in eine Epoche entführen, die vollkommen anders ist, als die, in der wir jetzt leben. Obwohl diese durchaus ihre Reize hat, bewahrheitet sie sich als düster, kalt und gefährlich.

Tauchen Sie ein in die Welt von Lucia, Donald und den Neuzeitler und erleben Sie mit ihnen, wie sie für das »Zurechtrücken der Erde« gemeinsam mit dem Syntho Sir Jonathan das Abenteuer ihres Lebens begehen und dabei Höhen und Tiefen erfahren. Fiebern sie mit Tina, die mitten in ihrer Metamorphose steckt und die blutrünstigen Rayder zu stoppen versucht ...

Gleich lesen: Erd Erben: Der Rückkehrer

Leseprobe:
Robert schreit auf und betätigt das Funkgerät.
»Hier ist was! Ich glaube, ich habe etwas gefunden!«
Sofort eilen alle anderen mit ihren Geländefahrzeugen zu ihm und begutachten die Stelle. Die verrosteten und teilweise mit Trümmer und Geröll verschütteten Gleise führen auf eine in Schutt und Asche liegende Halle zu. Mit Mühe kämpfen sie sich mit ihren Fahrzeugen daran entlang. Direkt an das brach liegende Gebäude angrenzend erscheint eine halbrunde Öffnung, die nach wenigen Metern im aufgeschütteten Wall verschwindet. Der obere Teil streckt sich ein Stück nach vorn, sodass die Trümmer den Eingang nicht ganz verdecken und ein Durchkommen mit den Fahrzeugen möglich ist.
Sir Jonathan ruft in den Funk: »Wartet, wir müssen vorsichtig sein, wir wissen nicht, was dort drinnen haust. Ich fahre voraus, bleibt knapp hinter mir!«
Dichtauf fahren sie durch den Tunneleingang, der Beton bröckelt von den Wänden. Ein ungutes Gefühl beschleicht die Leute, wenn sie daran denken, dass die Länge dieses Tunnels circa zwanzig Kilometer beträgt. Zumindest müssen sie nicht fürchten, dass Wasser eintritt.
Der staubige Gang wird dunkler, und die Lichter der Fahrzeuge können ihn nur ein Stück weit ausleuchten. An den Seiten liegen ramponierte Stühle, Kleidungsstücke und allerhand Gebrauchsgegenstände, die entweder hier entsorgt oder zurückgelassen wurden. Überdimensionale Spinnweben hängen von der einstigen Überkopfbeleuchtung, die durchgehend durch den Tunnel führt und sich zeitweilig von der Decke biegt, außerdem laufen Ratten an den Gleisen entlang. Ein Weg, den niemand freiwillig zu Fuß beschreiten möchte.
Kontinuierlich führt das Gefälle leicht bergab, nicht massiv, dennoch merklich. Vor- und hinter ihnen ist nichts als tiefschwarze Dunkelheit. Wie tief sie sich im Inneren befinden oder ob sie schon unter der Meerenge hindurch fahren, wissen sie nicht. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als Licht am Ende des Tunnels zu erblicken.
Plötzlich wird ein feiner Lichtstrahl stärker, Lucia, die direkt im Wagen hinter Sir Jonathan sitzt, freut sich und ruft in den Funk.
»Seht ihr das? Das ist Licht, wir haben es geschafft!«
Ein sanftes Lächeln der Vorfreude überzieht ihr Gesicht, obwohl ihr der Weg bislang nicht wie zwanzig Kilometer erschien.
Stetig nähern sie sich dem Lichtschein, doch als sie bei ihm ankommen, ist das nicht das Ende des Tunnels. Ein gewaltiges Loch klafft an der Oberseite. Sir Jonathan steigt aus dem Wagen und befiehlt den anderen, in den Fahrzeugen zu bleiben. Behutsam klettert er über den angehäuften Schuttberg nach oben, durch die mehrere Meter dicke Betonwand des Tunnels, die einst vor dem äußersten Druck unter Wasser schützte, und steigt schließlich aus dem Loch. Er befindet sich am untersten Punkt des Grabens. An den Seiten führen die Felswände steil nach oben, um ihn herum zieren verrostete und zerschellte Schiffswracks die Umgebung. Ein paar Pfützen, in denen sich das Regenwasser gesammelt hat, durchbrechen den eintönigen Felsboden. Das Salz des Meeres hat sich in dicken Krusten auf dem Gestein und den Schiffsteilen abgesetzt. Der salzige Geruch erinnert an eine Meeresgegend. Ein trostloser und lebensfeindlicher Ort ist das, hier gedeihen kaum Pflanzen, nur widerstandsfähige Gräser, die eher braun als grün erscheinen.
Enttäuscht kehrt Sir Jonathan zurück und berichtet seinen Leuten, wo sie sich befinden. Ihr Ziel liegt in weiter Ferne, nicht einmal die Hälfte haben sie bis zu diesem Zeitpunkt hinter sich gebracht.
Auf ein Neues werden die Fahrzeuge in Gang gesetzt, die Reise setzt sich fort, doch droht ihr ein jähes Ende. Im Seitenspiegel sieht Robert, der das letzte Fahrzeug besetzt, etwas - eine Bewegung. Augenblicklich schlägt er über Funk Alarm. Sir Jonathan gibt die Anweisung, Tempo zuzulegen, um den Ausgang des Tunnels so schnell wie möglich zu erreichen. Einen Atemzug später, als er im Spiegel nach hinten sieht, missachtet er die Gesteinsbrocken, die quer über den Tunnel am Boden ausgelegt sind, kann nicht mehr ausweichen und prallt mit dem Wagen dagegen. Augenblicklich wird das Fahrzeug mit dem Vorderteil nach oben gestoßen, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen. Lucia, die mit Gina und Pete im nachfolgenden Wagen sitzt, verlässt diesen sofort und rennt auf die Verunglückten zu. Mit Gewalt drückt Sir Jonathan die verklemmte Tür von innen auf, Lucia packt Donald am Arm und hilft ihm rasch heraus. Eilig rennen sie zu ihren Fahrzeugen, steigen ein und wollen wenden, um den Tunnel auf demselben Weg zu verlassen, da marschiert ihnen ein Trupp von geringstenfalls drei Dutzend bewaffneten Menschen aus ihrer Fluchtrichtung entgegen. Mit den auf ihren Schultern abgelegten Kanonen feuern sie auf sie. Die Wucht des Abschusses und Aufpralls der faustgroßen Kaliber lässt alles im Tunnel Befindliche erzittern.

Im Kindle-Shop: Erd Erben: Der Rückkehrer

Mehr über und von M. M. van Steinen auf ihrer Website.

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