5. Januar 2017

'Wolkenblüte 3: Ein Weihnachtsengel zum Knutschen' von Alisha April

Elli - Fünfundzwanzig, attraktiv und Single, verdient ihren Lebensunterhalt in einer kleinen Kaffeerösterei. Ihr Leben verläuft überschaubar und unspektakulär. Dies ändert sich schlagartig, als sie bei Weihnachtseinkäufen dem Geschäftsfreund ihres Stiefonkels sprichwörtlich vor die Füße fällt. Sein Interesse an ihr währt leider nicht allzu lange. Er wendet sich ihrer Stiefcousine zu, die als Unternehmensnachfolgerin vorgesehen ist. Für Elli bricht eine Welt zusammen. Eine unerwartete Erbschaft führt sie jedoch mit dem gutaussehenden und geheimnisvollen Gabriel zusammen, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellt… Wird Gabriel aber das halten, was er zu sein verspricht?

Dies ist der dritte Teil der Angellovestory-Reihe von Alsiha April. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Gleich lesen: Wolkenblüte 3: Ein Weihnachtsengel zum Knutschen

Leseprobe:
Santa Claus und andere Katastrophen
Elli gähnte hinter vorgehaltener Hand und sah auf ihre Uhr. Es war fünf Minuten vor fünf. Sie ging ins Hinterzimmer und nahm ihre Handtasche sowie die Jacke aus dem Wandschrank. Eilig zog sie sich an. Um siebzehn Uhr hatte sie Dienstschluss. Dann blieben noch drei Stunden, ehe die anderen Geschäfte schlossen. Heute war immerhin schon der sechste Dezember und Elli hatte noch kein einziges Weihnachtsgeschenk! Ein Blick aus dem Fenster, das in den Hinterhof des kleinen Ladengeschäfts zeigte, in dem sie arbeitete, ließ sie erkennen, dass es bereits dunkel war. Jenny, ihre Kollegin trank genüsslich den letzten Schluck aus ihrer Kaffeetasse und stand auf, um in den Verkaufsraum zu gehen und die nächste Schicht zu übernehmen.
„Ich bin dann mal weg!“ Elli winkte ihr zum Abschied und hing sich ihren lila Shopper über die Schulter. „Wer weiß, vielleicht treffe ich ja heute noch meinen Santa Claus…“, meinte sie augenzwinkernd und verließ die Rösterei Hugo & Söhne, ein alteingesessenes Familienunternehmen, das der Sohn des Eigentümers bereits in dritter Generation führte. Elli arbeitete gern in dem kleinen Betrieb, der in der Altstadt ansässig war. Das Betriebsklima war angenehm und die Geschäftsräume in den Gewölben des über tausendjährigen Gebäudes, in denen sich das Kaffee- und Feinkostgeschäft befand, hatten ein besonderes Flair. Außerdem besaß Elli die beste Chefin der Welt, die immer ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter hatte. Die beiden Frauen waren sich vom ersten Gespräch an sympathisch gewesen und Elli konnte bald ihre Arbeit in dem Laden aufnehmen gemäß dem Motto: Kaffee sollte nicht nur getrunken, sondern zelebriert werden!
Manchmal überkam sie dennoch eine gewisse Traurigkeit. Elli konnte keine besonders hohe Qualifikation vorweisen. Die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau hatte sie zwar mit eins Komma null abgeschlossen, doch ihr Leben war absolut kein Ponyhof. Mit vierzehn Jahren wurde sie Vollwaisin, als ihre Eltern bei einem Autounfall in den Pyrenäen während eines Urlaubs ums Leben kamen. Auf regennasser Fahrbahn war ihnen ein Motorradfahrer in einer unübersichtlichen Kurve entgegengekommen. Er schleuderte und prallte mit seiner Maschine frontal in den Kombi ihrer Eltern. Vater und Mutter waren sofort tot. Elli hingegen hatte den Unfall mittelschwer verletzt überlebt. Sie musste einen großen Schutzengel gehabt haben …
Frau Hugo, die Geschäftsinhaberin des Kaffee- und Feinkostladens aber war in dieser Hinsicht zumindest ein bisschen wie ein Mutterersatz.
Elli war so in Gedanken versunken, dass sie den vorweihnachtlichen Trubel um sich herum nicht wahrnahm. Ebenso wenig bemerkte sie, dass sie gerade mit dem Fuß auf eine Eisplatte gestiegen war, als sie die Straße zu einem Kaufhaus überqueren wollte. „Mist!“, fluchte sie, als sie es bemerkte, doch es war zu spät. Sie versuchte vergeblich, das Gleichgewicht zu halten, doch es gelang ihr nicht. Sie rutschte aus und fiel hin.
Verdammt! Sofort breitete sich ein stechender Schmerz über ihr Hinterteil aus und gleichzeitig guckte sie an zwei Hosenbeinen entlang, die direkt vor ihr standen.
„Ich …, ich. Entschuldigen Sie!“, stotterte Elli und ihre Augen wanderten bis zum Gesicht des Mannes hinauf. Wie peinlich war das denn? Einem Mann direkt vor die Füße zu fallen. Noch dazu einem so gutaussehenden Kerl! Moment, den Typ kannte sie doch! Den hatte sie schon in der Firma ihres Stiefonkels gesehen, als er dort beim Empfang stand. Sein markantes Gesicht war ihr gleich aufgefallen. Sie biss die Zähne zusammen und zog sich an der Hand hoch, die der Mann ihr spontan reichte.
„Danke! Alles okay. Alles entspannt. Ich … habe nur das Eis unter dem Schnee nicht gesehen. Tut mir Leid, wenn ich Sie mit meiner Ungeschicktheit erschreckt habe!“ Etwas Besseres fiel Elli gerade nicht ein. Ach, ihr fiel nie das Richtige ein in derartigen Situationen. Aber was heißt da derartige Situationen? Das war ja wohl unbestritten eine Situation, die ihresgleichen suchte! Also brauchte sie sich nicht wegen falscher Worte zu schämen. Ein paar Passanten waren stehen geblieben. Elli, die zunächst auf dem Hosenboden gelandet war, hatte jedoch nur mitleidige Blicke aus tief vermummten Gesichtern geerntet. Dann setzten die Leute unbeirrt ihren Weg fort.

Im Kindle-Shop: Wolkenblüte 3: Ein Weihnachtsengel zum Knutschen

Mehr über und von Alisha April (Martina Schmid) auf ihrer Website.



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