8. Februar 2018

'Der Eindringling' von Axel Berger

Im norddeutschen Oldenburg ereignet sich ein schrecklicher Todesfall: Eine Frau stirbt an Verätzungen in Speise- und Luftröhre. Ihrem Müsli wurde eine tödliche Portion Abflussreiniger beigefügt. Als dann ein zweiter Fall auftritt, bei dem das Opfer durch Säure in einer Pflegespülung schwer verletzt wird, ist klar, dass dies keine Zufälle sind, sondern von langer Hand geplante Anschläge.

Werner Vollmers, Anke Frerichs und Enno Melchert tappen im Dunkeln. Der Versuch, den Täter und dessen Motive zu verstehen, läuft ins Leere. Doch eins ist sicher: Er wird wieder zuschlagen! Was treibt den Eindringling an, der unbemerkt in die Häuser seiner Opfer einbricht und deren Leben bedroht?

Unter dem Druck der örtlichen Politik und der Presse suchen die Beamten fieberhaft nach einer verwertbaren Spur, doch die Ermittlungen stehen unter keinem guten Stern, denn auch privat müssen sich die Kommissare einigen emotionalen Herausforderungen stellen, bei denen "Gevatter Tod" seine Finger im Spiel hat.

Gleich lesen: Der Eindringling: Der dritte Fall für Werner Vollmers, Anke Frerichs & Enno Melchert

Leseprobe:
Prolog
Er genoss es mit jeder Faser seines Seins, in der Nacht zu warten, zu beobachten, still und unbewegt, die Kapuze seiner schwarzen Jacke tief ins Gesicht gezogen, mit der Dunkelheit zu verschmelzen und ganz nah bei ihnen zu sein. Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. So nah, fast schon intim.
Er lebte ihr Leben, sah mit ihnen fern, aß mit ihnen, trank mit ihnen, feierte mit ihnen und ging mit ihnen zu Bett. Nacht für Nacht studierte er ihren Alltag, lernte ihre Gewohnheiten und ihre täglichen Abläufe kennen, sah ihnen zu, wie sie sinnlose Pläne machten und ihr erbärmliches Leben lebten, nicht ahnend, dass er andere Pläne für sie hatte. Sie waren hilflos und ahnungslos.
Jedes noch so kleine Detail aus ihrem Leben, jede Abweichung von der gewohnten Routine oder jede neue Situation nahm er in sich auf und integrierte sie in das seine. Nicht sie bestimmten über ihn oder sein Leben, er bestimmte über ihre Zukunft.
Unbemerkt und hinterhältig wie ein Virus drang er Schritt für Schritt in ihr Leben ein, schlich sich in ihre Familien und wurde ein Teil von ihnen – ein tödlicher, unberechenbarer Teil.
Und sie, sie ahnten nichts von seiner Existenz. Wussten nicht, dass der Tod direkt vor ihrer Tür wartete, dass sie mit jedem Tag der Apokalypse, dem unvermeidlichen Ende, einen Schritt näher kamen. Sie, seine Opfer, staatstreue Bürger, armselige Geschöpfe des Systems, stumme Diener, funktioneller Teil eines maroden Gebildes ohne Zukunft. Er würde ihr Leben verändern – für immer. Ihre Illusionen zerstören und dem Ganzen ein Ende machen. Bald.
Oft war er ihnen so nah, dass er sie hätte anfassen können, sie hätte riechen können, wäre da nicht das Glas der dreifach gedämmten, energetisch vorbildlich effizienten Fensterscheibe gewesen, das versuchte, die trügerische Illusion von Sicherheit aufrechtzuerhalten. Eine trügerische Sicherheit.
Schon bald würden sie aufwachen und sich mit der unerbittlichen, harten Realität konfrontiert sehen. Er würde ihnen den rechten Weg weisen. Das Ende war nah.

Im Kindle-Shop: Der Eindringling: Der dritte Fall für Werner Vollmers, Anke Frerichs & Enno Melchert

Mehr über und von Axel Berger auf seiner Website.

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