6. Mai 2019

'Kiss the Rockstar' von Carrie Brighton

Kindle (unlimited)
Als Faith Winterbloom die Chance bekommt, die Biografie für einen der weltberühmtesten Rockstars zu schreiben, ist sie ... entsetzt! Cole deVille ist genau die Sorte Mann, die Faith verabscheut. Arrogant, oberflächlich, sexistisch.
Aber weil Faith die großzügige Finanzspritze dringend braucht, bleibt ihr keine andere Wahl, als den Auftrag anzunehmen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass auch sie nicht immun gegen Coles Attraktivität ist. Zwischen ihnen knistert es so heftig, dass die Explosion unvermeidlich ist.

Cole deVille könnte sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als sein Leben zwischen zwei Buchdeckeln. Wobei ... eine Sache ist schlimmer. Faith Winterbloom.
Diese Frau ist zickig, prüde und dabei verflucht sexy. Aber weil sein Management ihn massiv unter Druck setzt, bleibt ihm keine andere Wahl, als sich mit diesem rothaarigen Biest zu arrangieren. Doch schon bald muss er feststellen, dass er ausgerechnet in ihr etwas findet, dass er insgeheim sein Leben lang gesucht hat.

Wenn die Liebe sich trotz aller Unterschiede ihren Weg bahnt.
Wenn es Geheimnisse gibt, die du unbedingt bewahren willst.
Dann entfacht sich ein prickelndes Feuer der Leidenschaft, dem du nicht entkommst.

Leseprobe:
»Das mache ich nicht! Vergiss es, George!«
Faith lässt sich in den Stuhl zurückfallen, streicht sich wütend eine Strähne ihrer rötlichen Locken hinters Ohr. Was ein eindeutiges Zeichen für den Grad ihrer Anspannung ist. Manchmal tut sie das sogar, wenn ihre Haare in einen strengen Dutt frisiert sind und es überhaupt keine Strähne zum Zurückstecken gibt.
George beugt sich nach vorne, verschränkt die Arme auf seinem Schreibtisch.
»Liebes, du weißt ganz genau, wie es um dich steht!«
Er zieht die perfekt gezupften Brauen nach oben, mit diesem Blick, der Faith wahnsinnig macht. Der Blick, der ihr zu verstehen gibt, dass Widerstand zwecklos ist und sie es längst weiß. Aber so leicht gibt eine Faith Winterbloom nicht auf! Schließlich geht es um das Erbe ihrer Eltern, das Faith auf keinen Fall bereit ist, aufzugeben. Das winzige Townhouse, mitten in Greenwich Village, ein Kleinod, das Faith seit drei Jahren renoviert und bei dem sie das Gefühl hat, es sei der berühmte Eimer mit dem Loch. Immer, wenn sie ein Loch stopft, kommt ein neues dazu und das Geld rinnt ihr durch die Finger wie Wasser aus einem Eimer.
»Was ist mit dieser Auftragsarbeit für diese Influenzerin?«, fragt Faith hoffnungsvoll, obwohl sie diese blondierte, aufgehübschte Tussi einfach nur albern findet und sich in Wirklichkeit gar nicht vorstellen kann, für diese Frau als Ghostwriterin zu arbeiten.
George schüttelt den Kopf. »Die habe ich Robert vermittelt«, sagt er grinsend.
Faith schnaubt. »Robert? Ich bitte dich, der Kerl schreibt wie ein Fünfzehnjähriger!«
»Aber er sieht aus wie Vin Diesel. Und das war der ausschlaggebende Punkt für die Auftraggeberin«, reibt er Faith unter die Nase, die jetzt erst recht schnaubt.
»Die Welt geht an solchen Frauen noch zugrunde«, murmelt sie und verrollt die Augen.
»Und wenn er sie hundertmal vögelt, er hat jedenfalls den Auftrag«, erwidert George. »Ihr Heteros seid so schrecklich prüde! Was, in Gottes Namen, ist denn schon dabei? Sex ist so natürlich wie atmen oder essen! Nur bei euch muss es immer gleich Liebe und Vorspiel und Champagner mit Erdbeeren sein.«
»Sag mal, bist du mein Zuhälter oder mein Agent?«, faucht Faith, und ihre grünen Augen blitzen.
George beeindruckt das herzlich wenig. Seine Antwort ist kurz und pragmatisch. »Schätzchen, das ist in deinem Fall die weniger wichtige Frage. Verkaufe das Haus oder nimm den Auftrag an. Es liegt bei dir.« Er zuckt die Schultern. »Ich weiß ehrlich nicht, was es da zu überlegen gibt. Einhunderttausend Dollar, inklusive Spesen, und vier Wochen in der obersten Etage eines der exklusivsten Hotels in New York! Partys, Konzerte, Promis, die du treffen wirst. Und als Sahnehäubchen Cole deVille! Einer der heißesten Typen, die derzeit auf dieser Erde wandeln. Süße, das würde ich geschenkt nehmen. Genau genommen kannst du es dir im Augenblick nicht gerade aussuchen. Du bist jetzt fünfundzwanzig, seit deinem Debütroman vor«, George macht eine kunstvolle Pause, als würde er etwas verkünden, das neu für Faith ist, »sage und schreibe sechs Jahren kannst du nichts vorweisen, und es ist nur meiner Herzensgüte zu verdanken, dass du überhaupt noch einen Agenten hast.«
Faith lässt seine spitze Bemerkung an sich abprallen, denn genau das ist der Punkt. Wie kommt Steel Records auf sie? An der Sache ist was faul, das sieht ein Blinder mit Krückstock!
»Okay, du super Agent! Dann erklär mir doch mal, wieso einer der größten Rockstars aller Zeiten ausgerechnet mich für seine Biografie haben will?« Faith rutscht auf ihrem Stuhl nach vorne, stützt sich auf dem Tisch ab und bringt ihr Gesicht ganz nah an Georges. Sie verengt die Augen, wartet auf seine Antwort.
»Ganz einfach. Weil du die Beste bist«, sagt George und lächelt Faith übertrieben an. Die taxiert ihn mit ihrem speziellen Ich-finde-die-Wahrheit-heraus-Blick, der bei George noch nie funktioniert hat. Ihr Agent und langjähriger Freund ist kalt wie eine Hundeschnauze, wenn Faith ihre Tricks auspackt, und als es ihr nach minutenlangem Starren zu blöd wird, gibt sie auf.
»Komm schon, George. Du weißt genau, dass ich für etwas anderes viel besser geeignet bin!« Faiths Gesichtsausdruck wird weich, sie formt die Lippen zu einem Schmollmund und senkt die Lider mit den langen Wimpern. Ihr Finger wickelt sich um eine Locke, sie legt den Kopf schief und drückt den Rücken durch, um ihren Ausschnitt in dem maskulinen Holzfällerhemd zur Geltung zu bringen.
George muss innerlich schmunzeln über ihren unbeholfenen Versuch, sich in eine verführerische Sirene zu verwandeln. Faith hat mit einem sexy Dummchen ungefähr so viel gemein wie Micky Mouse mit einem Elefanten. Dabei ist sie schön und sexy, mit ihren großen Augen, die die Farbe von Efeu haben, ihren vollen Lippen, dem sahneweichen Teint und der Lockenpracht, für die andere Frauen morden würden. Sie weiß es nur nicht, denn Äußerlichkeiten sind das Letzte, was Faith interessiert. Das macht sich sowohl in ihrer unterirdischen Kleiderauswahl als auch in ihrer absoluten Unwissenheit über Schminktechniken bemerkbar. Wenn man Faith eine Highlighter-Palette in die Hand drücken würde, würde sie fragen, welche Wand sie damit streichen soll, denkt George amüsiert.
Faith definiert sich über ihr Talent. Und weil George nur ihr Bestes will und genau weiß, wie ihre finanzielle Lage ist, seit sie dieses Haus geerbt hat, muss er sie dazu zwingen, diesen Auftrag anzunehmen. Auch wenn es ihm furchtbar unangenehm ist, hier den bösen Buben zu spielen.
»Faith, ich bin schwul, okay? Deine halbherzigen Verführungskünste heb dir besser für einen Kerl auf, den du ins Bett kriegen willst. Wobei ich bezweifle, dass du überhaupt noch weißt, was Sex ist. Bei dir muss es da unten aussehen wie im Death Valley!«
Bevor Faith ihn wegen seines unverschämten Spruches anfahren kann, hebt George die Hand. »Verschone mich mit deinen Belehrungen. Ich bin mir sicher, auch Feministinnen haben nichts gegen einen gigantischen Orgasmus. Und der muss bei dir ewig her sein!« Mit diesen Worten hält er Faith den Vertrag hin. »Lies ihn dir noch mal durch und dann setz gefälligst am Montag deine verdammte Unterschrift darunter! Ich will bis morgen um zwölf Uhr deine Zusage. Wenn ich bis dahin nichts von dir gehört habe, bin ich die längste Zeit dein Agent gewesen!«
Er hasst es, ihr zu drohen, aber Faith muss endlich einsehen, dass sie ihr Talent unmöglich weiterhin brachliegen lassen kann. Die Tantiemen für ihren Debütroman halten sie gerade so über Wasser, und wenn es so weitergeht, wird sie als Frittenverkäuferin in einem Fast-Food-Laden enden.
Außerdem will er die Provision. Schon lange plant er mit Matt einen Trip auf die Malediven, und der wäre mit dem Geld locker drin.
Faith grapscht ungehalten nach dem Papier und steht auf.
»Du bist ein Ungeheuer, George Morrison. Ein grausames, widerliches Ungeheuer! Ich verfluche den Tag, an dem ich dich kennengelernt habe. Ohne zu zögern lieferst du mich Sodom und Gomorrha aus! Du weißt ganz genau, was du da von mir verlangst! Mit wem ich da zusammenarbeiten soll! Dieser Typ ist ekelhaft!«
Zur Demonstration schüttelt Faith sich, als würde ihr eine Vogelspinne über die Hand krabbeln. »Wirklich jeder hat seine letzte Entgleisung mitbekommen!« Sie reißt ihre Lederjacke von der Garderobe, grapscht nach ihrer Tasche auf dem Boden. Als sie sich aufrichtet, hat sie hektische rote Flecken im Gesicht. »Aber vielleicht ist es dir ja entgangen, deswegen fasse ich das gerne noch mal kurz für dich zusammen. Er hat sich nach seinem letzten Konzert ein Mädchen mit aufs Zimmer genommen! Ein minderjähriges Mädchen! Und als ihr Freund sie vor seinen Zudringlichkeiten retten wollte, hat er ihn zusammengeschlagen, George! Er hat ihn windelweich geprügelt und das ganze Hotelzimmer demoliert!« Faith hält den Vertrag hoch. »Und mit so einem willst du mich vier Wochen lang auf einer Etage einsperren? Du musst mich wirklich hassen!«, endet sie theatralisch. George seufzt.
»Kindchen, du weißt doch, wie die Medien sind! Sie verdrehen die Tatsachen und schmücken Geschichten aus! Sonst hätte ihn die Polizei ja wohl verhaftet. Außerdem habe ich keine Zweifel, dass du ihm Paroli bietest. Wenn das einer kann, dann du.«
Und damit wendet sich George seinem Computerbildschirm zu, was bedeutet, dass er ihr nichts mehr zu sagen hat. Faith stürmt wutschnaubend aus dem Büro.
»Ich unterschreibe das nicht! Das mache ich nicht!«, schreit sie noch am Fahrstuhl, und George schreit zurück: »Ach, und lade dir seine Songs runter und hör sie dir an! Das nennt man ordentliche Recherche!« Er kann ein Grinsen nicht unterdrücken.

Im Kindle-Shop: Kiss the Rockstar (Die Rockstar-Romance-Reihe 1).
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