'Immer diese Menschen' von Annette Paul und Krisi Sz.-Pöhls
Kindle | Tolino | Taschenbuch |
Website Annette Paul |
„Was denkt der eigentlich von mir? Ich bin doch nicht blöd, sondern passe schon selbst auf mich auf.“ Der Goldhamster wünscht sich mehr Auslauf. Außerdem will er am Tag in Ruhe schlafen.
In kurzen Geschichten für Erstleser erzählen Goldhamster, Wellensittich, Pony, Katze, Hund und Frosch von ihrem Leben. Nicht immer sind sie von den Menschen begeistert. Manchmal reißen sie auch aus und erleben Abenteuer. Sie sind nämlich kein Spielzeug, sondern Lebewesen mit eigenen Wünschen.
Lesermeinung: Das kleine Büchlein für Erstleser vermittelt den Kindern auf vergnügliche Weise neue Einsichten in die Bedürfnisse ihrer Tiere.
Leseprobe aus "Goldhamster Goldi":
„Musst du blödes Vieh so einen Lärm machen?", schreit das Mädchen mich an.
Dabei laufe ich doch nur etwas herum. Viel Platz ist hier nicht. Also muss ich meinen Laufdrang in diesem dämlichen Rad abarbeiten. Lieber würde ich daheim in der Wüste herumrennen. Dabei kenne ich sie gar nicht. Ich bin nämlich hier geboren. Und blöd bin ich schon gar nicht. Ich habe mich schließlich nicht in diesem kleinen Käfig eingesperrt.
Das Mädchen zerrt an dem Käfig. Vorsichtshalber flüchte ich in meine Höhle. Ängstlich spähe ich hinaus. Sie zieht den Käfig aus ihrem Zimmer hinaus. Jetzt stehe ich in einem Raum ohne Fenster, aber mit ganz vielen Türen. Das Mädchen verschwindet wieder und bald darauf ist es ruhig.
Trotzdem warte ich noch eine Weile, bis ich mich hinaustraue. Misstrauisch schaue ich mich um. Erst als alles ruhig bleibt, steige ich wieder in das Rad und laufe noch ein paar Kilometer. Ich will schließlich meine schlanke Linie behalten. Irgendwann, die Nacht muss schon vorbei sein, werde ich müde und verkrieche mich in meine Höhle.
Noch im Halbschlaf höre ich Schritte. Dann scheppert es und der ganze Käfig wackelt. Vor Schreck falle ich fast in Ohnmacht. Eine Männerstimme schimpft. „Wer stellt den Käfig einfach in den Weg? Marie!"
Er reißt die Tür auf und das Mädchen sagt etwas. Es klingt recht mürrisch. Eine Weile reden sie miteinander. Schließlich zerrt es den Käfig wieder in das Zimmer zurück. Jetzt ist es überall laut und hektisch. Ich komme gar nicht zum Schlafen. Diese Menschen laufen hin und her und unterhalten sich lautstark. Dabei nehmen sie überhaupt keine Rücksicht auf mich. Irgendwo spielt Musik. Immer sind sie laut. Haben sie denn keine Angst, entdeckt zu werden?
Endlich kehrt Ruhe ein. Ich fresse noch ein Stückchen Apfel. Dann verkrieche ich mich in die Höhle und baue mir ein gemütliches Nest. Bald darauf schlafe ich tief ein.
Labels: Annette Paul, Kinderbücher, Krisi Sz.-Pöhls, Tiere
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite