30. April 2019

'Polizeideutsch: Eine Satire für den mündigen Bürger' von Peter Waldbauer

Kindle (unlimited)
Die Polizei, dein Freund und Helfer, lautet ein bekannter Spruch. Spätestens seit der SAT-1-Reportage Toto & Harry kann es daran keinen Zweifel mehr geben. Deutschlands bekannteste, echte TV-Polizisten zeichnen ein Bilderbuchbild ihrer Zunft: warmherzig, uneigennützig und sozial bis zur Selbstaufopferung. Der Erfolg dieser Doku hat viele Nachahmerserien hervorgerufen. Ob sie Auf Streife (SAT 1), Der Blaulicht-Report (RTL) oder Achtung Kontrolle (Kabel 1) heißen – das Interesse an der täglichen Polizeiarbeit scheint ungebremst. Doch ist dem wirklich so? Denkt der Schutzpolizist in erster Linie an den Bürger? Oder denkt er nicht minder an sich? Zwingen ihn Erfolgsdruck, Zeitdruck und Personalnot gar zur Rücksichtslosigkeit? Gehen erst Menschlichkeit und Anstand, danach Recht und Gesetz verloren? Solche Fragen will dieses Buch beantworten und wie alle Titel der Reihe …-Deutsch tut es dies auf satirische, überspitzte Weise.

Obwohl es humoristisch geschrieben ist, gibt das Buch nützliche Tipps. Wie verhält man sich bei einer Personenkontrolle? Oder bei einer Verkehrskontrolle? Oder gar bei einer Hausdurchsuchung, die auch dem Unschuldigen passieren kann?

Polizeideutsch ist in erster Linie für den Bürger geschrieben. Sollten einige von Ihnen selbst den Beruf des Polizisten anstreben, können Sie nachlesen, welche Voraussetzungen Sie für diesen Beruf mitbringen müssen.

Leseprobe:
Die Amtsbezeichnungen („Dienstgrade“)

Auch wenn die Besoldung mit dem Handwerksberuf vergleichbar ist – Meister bei der Polizei ist kein Titel, den man wie der Handwerker erst nach langen Gesellenjahren und dem Absolvieren einer Meisterschule erhält. Bei der Polizei ist Meister, wer die Ausbildung gerade beendet hat. Ebenso kurios sind die drei Kategorien mittlerer, gehobener und höherer Polizeivollzugsdienst. Man beginnt erst in der Mitte und spaltet dafür die Höhe auf. Ein „unterer“ Dienst ist bei der Polizei nicht vorgesehen, unten steht der Bürger. Nachfolgend die Dienstgrade der mittleren (untersten) Kategorie, weil Sie es mit diesen häufig im Alltag zu tun bekommen. Sie sind zu erkennen an den blauen (früher grünen) Sternen.

Polizeimeisteranwärter (PMA)
Eigentlich eine Dienstbezeichnung, da der Auszubildende ja noch kein Amt inne hat. Zu erkennen an einem blauen Stern auf der Schulterklappe. Als Azubi wird der PMA genauso ausgenutzt wie in anderen Berufen und vorwiegend fürs Kaffeekochen, Bleistiftspitzen und Botengänge eingesetzt. Dafür hat er die Sicherheit, nach der Ausbildung übernommen zu werden. Ständig fragt sich der Grünschnabel, wie es sich wohl anfühlt, jemanden zu verhaften? Ab dem zweiten Ausbildungsjahr darf der Milchbubi den Streifenwagen zur Waschanlage fahren und die Blaulichtflüssigkeit auffüllen. Ab dem dritten Jahr darf er mit zu Einsätzen und beim „Dienstsport“ (Schlägerei) die Rübe hinhalten.

Polizeimeister (PM)
Zu erkennen an zwei blauen Sternen auf der Schulterklappe. Der PM gehört nach einer schmerzhaften Sehnenscheidenentzündung vom vielen Klausurenschreiben zur großen Polizeifamilie. Nun fühlt er sich als etwas Besonderes. Der Grünspatz hat das berufstypische Verhalten und die Umgangsformen gegenüber dem Bürger („Wir gegen die“) von Kollegen abgeschaut oder in der Ausbildung antrainiert bekommen und ist nun reif für den vollen Einsatz. Das Auftreten des Frischlings lässt sich mit folgenden Eigenschaften beschreiben: brüskierend, schroff, rüde, herablassend, arrogant, hämisch, besserwisserisch, rechthaberisch, zynisch und sarkastisch.

Polizeiobermeister (POM)
Zu erkennen an drei blauen Sternen auf der Schulterklappe. Ein POM besitzt im Umgang mit Bürgern eine gewisse Routine und nimmt nicht mehr alles persönlich. Die Übereifrigkeit der Anfangsjahre hat er weitgehend abgelegt. Auf Streifenfahrten mit Kollegen ist er als Dienstgradhöherer der Streifenführer und leitet die Maßnahmen oder führt das Wort. Auch hat er endlich gemerkt, dass der frühere Traumberuf darin besteht, sich um entlaufene Vierbeiner zu kümmern, pupertäre Ausreißer einzufangen, betrunkene Jugendliche nach Hause zu fahren und sich um Zahlstreitigkeiten im Saunaclub zu kümmern.

Polizeihauptmeister (PHM)
Zu erkennen an vier (manchmal auch fünf) blauen Sternen auf der Schulterklappe. Der PHM befindet sich in der Regel im vorgerückten Alter, hat von der Karriere nichts mehr zu erwarten und macht einen ruhigen Innendienstjob. Dies bedeutet Papierkrieg bis zur Pension. Dass ein PHM noch Streife fährt, ist selten, aber wenn Personalnot herrscht, muss auch er raus und mit der Kelle im Regen stehen. Körperliche Aktivität gilt es dabei zu vermeiden, da der Sportmuffel und Donutliebhaber nach jeder kleinen Anstrengung ins Sauerstoffzelt getragen werden muss.

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