30. September 2021

'MORO: Flucht im 24. Jahrhundert' von Maxi Magga

Kindle | Tolino | Taschenbuch
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Das Ringen eines von allen Verachteten um Freiheit und Menschlichkeit

Wer dem sadistischen Sklavenhalter entkommt, ist noch lange nicht in Sicherheit. Das muss auch Moro erfahren. Vogelfrei und gekennzeichnet mit einem Halsring, der nicht zu entfernen ist, kämpft er ums nackte Überleben. Wird er seine junge Frau und seinen Sohn wiederfinden, die er verließ, um sie zu retten? Damals, als er sich in die Sklaverei verkaufte ...

Anleser:
„Nein, bei sowas mache ich nicht mit. Ich werde niemandem wen auch immer ausliefern, der hier bei uns Zuflucht gesucht hat.“
„Bitte, Madam, Sie beide sind etwas ganz Besonderes, keinem außer Ihnen würde es leidtun, so zu handeln. Aber es muss sein. Ihretwegen und auch um meinetwillen.“
Fassungslos riss sie die Augen auf. Beide Hände fest auf den Tisch gestemmt, fuhr sie ihn an: „Um deinetwillen? Ja, was glaubst du denn, was die Guardians mit dir machen werden, sobald sie dich in die Finger kriegen?“
„Sie werden mich meinem Besitzer ausliefern. Der wird sich an mir rächen und mich früher oder später töten.“
Amelie merkte, wie ihre Beine zu zittern begannen, und tastete sich mit der Hilfe ihres Mannes auf den Stuhl zurück.
„Aber das ist nicht wichtig“, fuhr Moro im gleichen sachlich-ruhigen Ton wie zuvor fort. „Wenn auch nur Gerüchte aufkommen, dass Sie mir geholfen haben, haben Sie nicht nur die Guardians und die Gerichte im Nacken, sondern Ihre Freunde, die Nachbarn und die Kastenoberen werden mit Ihnen abrechnen wollen. Aber am gefährlichsten wird mein Herr sein. Er ist reich und hat als Angehöriger der B-Kaste sehr viel Macht. Er lässt so ein ungebührliches, kastenschädigendes Verhalten, das die gegebene Ordnung auf den Kopf stellt, sicher nicht durchgehen.“
Auch Moro holte tief Luft und sprach eindringlich weiter.
„Und für all dieses Leid würde ich die Verantwortung tragen, weil ich zu schwach war. Dass ich nicht weggelaufen bin, sondern umkehrte, wäre nichts mehr wert. Selbst das Opfer meines Vaters, der den Tod in Kauf nahm, um mir die Flucht zu ermöglichen, wäre sinnlos. Bitte, tun Sie mir das nicht an. Das wäre furchtbarer für mich, als alles, was mein Herr sich ausdenken könnte.“
Um das verdächtige Glitzern in seinen Augen zu verbergen, wandte Moro sich ab. Vedhes schloss die schluchzende Amelie in seine Arme und versuchte sie zu trösten. Leise flüsternd, stimmten sie sich miteinander ab.
„Wir haben eine Entscheidung getroffen, Moro“, verkündete er nach einer Weile. Dieser drehte sich langsam um, straffte sich und erwartete sein Urteil.
„Es gefällt uns nicht, was du von uns verlangst. Ganz und gar nicht.“
Moros Herzschlag setzte aus, alles Blut wich aus seinem Gesicht.
„Aber du hast uns überzeugt“, fuhr Vedhes mit rauer Stimme fort. „Wir werden uns so verhalten, wie du es vorgeschlagen hast. Bist du nun zufrieden?“

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