23. Februar 2018

'Verloren in Dubai - City of Money' von Gaby Barton

Kindle (unlimited) | Tolino | Taschenbuch
"Nein nein! Verdammt ... du bist doch nicht tot!"
Nur des Geldes wegen quält sich die labile Detektivin Hekate Schmidt mit ihrem ersten Auftrag in Dubai. Schnell scheint der Fall klar. Die gesuchte junge Nora würde sie bei einem vermögenden Liebhaber finden. So hat Schmidt keine Eile mehr, denn mit jedem zusätzlichen Tag in der City of Money, kommt sie mehr aus ihren Geldschwierigkeiten heraus.

Eine tote Person im Luxusapartment ändert alles. Schmidt stürzt in ein tiefes Loch. Und gerät in große Schwierigkeiten. Für Dubai Police sind die Fakten eindeutig. Sie darf das Emirat nicht mehr verlassen. Der Einzige, der helfen könnte, ist ein exzentrischer Engländer. Ein Privatier auf der Suche nach Geschäften und einem kleinen Abenteuer. Doch sie hat Erwartungen und Hoffnungen enttäuscht, hat mit falschen Karten gespielt und einem Vorurteil recht gegeben. Was kann sie nun erwarten? Die Zeit läuft gegen sie.

Die Kriminalgeschichte greift wahre Vorfälle im exotischen Milieu dieser sehr beliebten Urlaubsregion auf. Wo viel Geld ist, sind Gier und Betrug nicht weit. Haben Gerechtigkeit und Freundschaft überhaupt einen Stellenwert in der City of Money? Von einer Dubai-Insiderin geschrieben.

Leseprobe:
[...]
»Red nicht, liefere! Genau. Viel Geld schnell ... ich muss bezahlen ... jetzt nicht genügend Kapital zusammen bekomme, dann ist’s ein für alle Mal aus und vorbei mit der Bay ... und mit dir! Dass dir das klar ist. In vier Tagen sind ...«
Der Rest des Satzes war unverständlich leise für Kate und auch die Erwiderung konnte Kate nicht mehr verstehen. Nur das Fluchen des Holländers schwoll wieder an: »Merk dir dat, ohne mich gar nix – Krijg de pest, godverdomme ...«
Kates Intuition sagte ihr, dass diese Auseinandersetzung nun zu einem Ende kam und dass ihre Anwesenheit hier im Vorzimmer für sie ungünstig war. Gerry kannte sie als Deutsche, und die Vermutung, dass sie alles mitgehört hätte, würde ihm überhaupt nicht gefallen. Mit einem Satz sprang sie auf, warf der Assistentin, die gerade mit einem Tee kommen wollte, noch eine Erklärung zu. »Ich habe was vergessen, bin gleich wieder zurück« und war auch schon zur Tür raus, zog bewusst fest an der Tür, damit die sich auf jeden Fall schloss. Schnell ging sie vor zur Rezeption und tat so, als wenn sie sich vertiefte in die aufgestellte Speisekarte des Cafés. War nicht der Name … Simon gefallen? Ja genau! Vielleicht war es ja Simon Berger. Die Gelegenheit. Und so schnell wie sie gekommen war, wandte sie sich wieder um in Richtung Gerrys Zimmernummer.
Da sah sie ihn schon mit energischen Schritten den Flur herunterkommen. Oh, in Begleitung. Kate scannte die Situation: ein bulliger Glatzkopf, der vor Simon lief, klar, Bodyguard.
»Simon Berger?« Kate sprach ihn auf Deutsch an. Der Glatzkopf schritt sofort auf sie zu und streckte automatisch den Arm aus, um sie zurückzuhalten. Simon, der gerade dabei war, Schweiß von seinem geröteten Gesicht zu tupfen, schaute sie nun mit erstaunlich hellblauen Augen an, Verwunderung wie Ablehnung las sie darin. Er hatte nicht bestätigt.
»Entschuldigung, dass ich Sie hier einfach anspreche und aufhalte. Mein Name ist Kate Schmidt. Ich möchte Sie gern sprechen, hatte bisher aber keinen Erfolg, eine Kontaktadresse ausfindig zu machen.«
»Woher kennen Sie mich?«
»Ich kenne Sie von einem …« Was soll’s, Flucht nach vorn. »Von diesem Foto.« Der Glatzkopf schnappte sie am Arm und hinderte sie mit hartem Griff, nah auf ihn zuzugehen.
»Äeih! Finger weg!«
Instinktiv drehte sie sich ihm zu und schlug mit der freien Handfläche flach von unten gegen sein Kinn, die Finger gingen suchend zu seinen Augen. Reflexartig riss er den Kopf weiter nach hinten, grunzte und ließ sie los.
Geht doch noch! Trotz engem Kostüm.
Sie lächelte zufrieden und sprang einen Schritt weg. Gleichzeitig streckte sie das Foto von Simon und Nora in Simons Richtung.
»Ich suche den Kontakt zu Nora Berthold und ich dachte, Sie könnten mir sagen, wo ich sie antreffen kann.« Der Angesprochene stand unbeweglich vor der Fahrstuhltür, mit leichtem Erstaunen im Gesicht und gab ein Handzeichen nach hinten. Kates Blick folgte dem und sah, dass sich ein Hotelbediensteter am Ende des Flurs zurückzog. Der Gorilla hatte sich von der Überraschung gefangen und riss sie kraftvoll an ihrem Oberarm zurück. Simon hinderte ihn nicht und seine Stimme verriet deutliche Verärgerung, als er ohne Blick auf das Foto leise erwiderte: »Ich weiß nicht, wer Sie sind und warum Sie uns hier attackieren ... Ich kenne die junge Dame nicht und weiß von daher nicht, wo sie ist.«
So schnell wollte sich Kate aber nicht geschlagen geben mit dieser Spur. »Sie ist vor gut einem halben Jahr nach Dubai gekommen, ihr Bruder Manfred Berthold hat mich …«
»Pah! Dr. Manfred Berthold, hätte ich mir doch denken können! Richten Sie ihm einen schönen Gruß aus, ich will mit ihm und Nora nie mehr was zu tun haben. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.«
Der Glatzkopf stellte sich breit zwischen Kate und die Fahrstuhltür. »Herr Berger, ich weiß nicht, warum Sie verärgert sind auf diese Familie. Ich weiß gar nichts. Mir geht es nur um Nora. Ich will nur wissen, wo sie wohnt, und dass es ihr gut geht.« Und bevor sich die Tür wieder schließen konnte, rief sie noch hinterher: »Also, wenn Sie irgendeine Idee haben, wo Nora sein …«
Da drückte sich Simon aus dem Fahrstuhl heraus. »Sie bringen mich auf eine Idee, Mrs …«
»Kate Schmidt.«
»Sie setzen sich durch und geben nicht schnell auf. Das gefällt mir, Mrs Schmidt. Vielleicht gar nicht schlecht, wenn noch mehr wissen, warum ich so verärgert bin über diese Familie. Dass diese Bertholds nicht ganz dicht sind ... Wenn Sie mehr erfahren wollen, dann kommen Sie …«
Er überlegte und zog dann eine Visitenkarte aus der Innentasche des Jacketts: »Kommen Sie zu dieser Adresse. Morgen Nachmittag drei Uhr. Wenn Sie nicht erscheinen, dann ist auch gut. Aber ich bin sicher nicht ein zweites Mal bereit ...«
Okay, der junge Mann wusste, was er wollte. Und war ganz offensichtlich ziemlich sauer. Nicht nur von der Auseinandersetzung gerade eben mit Gerry.
»Bin da, Herr Berger. Morgen drei Uhr! Danke, dass Sie sich Zeit nehmen.« Simon nickte nur und verschwand mit seinem Begleiter. Sie rieb sich den heftig schmerzenden Oberarm. Das wird ein blauer Fleck.
Super! Sie wandte sich zur Rezeption und fragte den argwöhnischen Mitarbeiter nach einer Toilette. Ich muss Gerry frisch gegenübertreten.

Zurück an der Apartmenttür 3311 eröffnete ihr die Asiatin: »Oh Madame, es tut mir leid, aber Mister Gerry will jetzt keinen Besuch mehr haben.«
»War ich zu lange weg?«
»Nein, nein, Madame.« Sie lächelte verlegen.
Kate fühlte sich eigentlich auch nicht enttäuscht, denn sie war in Sachen Nora einen Schritt weitergekommen.
»Okay, ich mache dann einen neuen Termin aus, sagen Sie Mister Gerry einen schönen Gruß von mir.« Die Assistentin lächelte wieder, nickte und schloss dann mit einem heftigen Druck die Tür. Kate fuhr nun auch hinunter, meldete sich beim Rezeptionisten ab und tauschte ihre goldene Karte gegen ihren Führerschein.

Im Kindle-Shop: Verloren in Dubai - City of Money (Dubai Krimi 1).
Für Tolino: Buch bei Thalia
Mehr über und von Gaby Barton auf ihrer Website.

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