18. November 2021

'The Vandraren Stories: Buch I - Geisterjäger' von Michelle Mittag

Kindle | Tolino | Taschenbuch
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Die vierzehnjährige Tamina lebt mit ihrer Familie im Herzen des Erzgebirges. Sie geht in die achte Klasse des örtlichen Gymnasiums und verbringt ihr Leben hauptsächlich damit, Bücher zu lesen oder sich mit Freunden zu treffen.

Da platzt eines Tages ebenso plötzlich, wie unerklärlich, Alex in ihr Leben. Als Tamina sich auf dem Konzert ihrer Lieblingsband unversehens Auge in Auge mit dem Bassisten gegenübersieht, der ihr dann noch eine mysteriöse, rubinrote Kugel in die Hand drückt, beginnt die wohl abenteuerlichste Reise ihres Lebens ...

Anleser:
Es ist Nacht. Zwei Gestalten stehen auf einem Hügel und blicken hinab auf ein wütend tosendes Inferno, das den Himmel weithin rot und drohend erleuchtet und die nä¬here Umgebung in ein beinahe taghelles Licht taucht. Die Hitze der Flammen ist bis zu den schweigenden Beobachtern spürbar, obwohl diese bereits weitab der Szenerie stehen.
Schließlich hebt der Größere der beiden zu sprechen an und seine markante Stimme durchbricht den Augenblick. „Sie haben es tatsächlich getan. Ich hatte es nicht für möglich gehalten. Die armen Menschen. Auch wenn sie zum Feind gehören. So viele unschuldige Seelen.“
Sein Begleiter starrt ihn für einen Moment an, dann wendet er den Blick zurück auf die flammende Hölle unter ihm. Als er schließlich antwortet, ist seine Stimme zornig: „Du hast es ihnen wahrlich nicht zugetraut, Sadwyn? Ich habe dir doch prophezeit, dass es so geschehen würde. Ich habe es schon so oft erlebt, wie sich Menschen gegenseitig abschlachten wegen eingebildeter Differenzen und einer Handvoll Wahnsinniger, die sich wie die Könige der Welt aufführen müssen … Ich glaube, ich gebe auf. Ich verkünde hiermit offiziell, meinen Glauben an die Menschheit verloren zu haben.“
„Ach Arwan, das kann ich dir nicht abnehmen. Du hast nur leider in deinem Leben viel zu viele von solchen Leuten kennengelernt und was mit deiner Familie damals passiert ist …“
„Lass meine Familie da raus!“, schnappt die zweite Gestalt bissig, als in der Ferne plötzlich Flugzeugmotorengeräusche laut werden. „Wir sollten von hier verschwinden“, schließt er seinen Satz abrupt und seufzt genervt.
Mit einem letzten Blick auf das brennende Dresden wenden sich beide ruckartig ab und sind verschwunden.

65 Jahre später …

Der Wecker reißt mich mit einem lauten, für meinen Geschmack übermotivierten und daher unangebrachten „Piep–Piep–Piep“ aus dem Schlaf. Ich drücke mit mehr Wucht, als eigentlich notwendig gewesen wäre, auf die Ausschalttaste und setze mich auf. Es ist Montagmorgen. Bah. Ganz präzise gesprochen ist es Montagmorgen um Viertel nach sechs. Zeit zum Aufstehen, um den morgendlichen Spurt aus Anziehen–Frühstücken–zum–Bus–Rennen hoffentlich rechtzeitig vor der Abfahrt von Letzterem zu bewerkstelligen. Doch kurz kuschele ich mich noch einmal in die Laken. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und schaue mich in meinem Zimmer um. Die orange Tapete an der Wand, die vertrauten Borten mit den verschlungenen Blütenblättern und darüber an der Decke die Holztäfelung. Al¬les scheint wie immer. Außer, dass es sich seit einigen Nächten definitiv nicht mehr so anfühlt. Ich werde seit Tagen von Alpträumen geplagt – richtig miesen Alpträumen mit fiesen Typen, Monstern, meinem eigenen Beinahe–Ableben … dem gan¬zen Programm also. Jedoch fühlen sich diese Träume so real an, als würden sie mir ins Ohr flüstern: „Wir sind wahr, wir sind so geschehen!“ Doch das wäre einfach zu absurd gewesen.

Blick ins Buch (Leseprobe)

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