16. März 2012

'Verborgen' von Brigitte Tholen

Spannende und mysteriöse Geschichten. Über Ereignisse, die besser verborgen bleiben, aber ans Licht gezerrt, Ängste auslösen. Die Texte zeigen den verzweifelten Versuch eines Mannes, seinem Fluch zu entgehen. Sie erzählen von grausamen Taten in der Vergangenheit, die sich erst später rächen werden. Sie zeigen, dass die Liebe sich nicht mit Zauberei und Gewalt erzwingen lässt, oder sich in der Liebe verlieren kann.

Gleich lesen: Verborgen

Leseprobe aus "Die Succubus"
Rocard blieb stehen. Ein leises Stöhnen direkt vor ihm. Sie lag, an eine Hauswand gelehnt, in der Nebengasse, das schwarze Haar bedeckte ihr Gesicht. Feine weiße Streifen zogen sich durch die dunkle Mähne.
Offensichtlich geschwächt, streckte sie die Hand nach ihm aus. Versuchte, ihn zu berühren.
„Bitte“, flüsterte sie leise. „Hilf mir.“ Rocard hatte Mühe, sie zu verstehen.
Wahrscheinlich war sie betrunken oder hatte Drogen genommen. Er wollte nicht mit solchen Dingen in Berührung kommen. Es ekelte ihn an. Jede Art Disziplinlosigkeit widerte ihn an.
Der Mond schob sich hinter einer Wolke hervor. Rocard konnte nun etwas mehr von ihrem Gesicht sehen. Die blasse Haut, die blutleeren Lippen, aber ... diese Augen! Für einen Moment fühlte er sich wie gelähmt. Das Schwarz der Iris, das sich wie ein tiefer Abgrund in die Unendlichkeit ihres Inneren zu verlieren schien. Rocard fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Das konnte nicht sein. Hastig drehte er sich um. Er wollte nur weg. Weg von diesen Augen, die alte Erinnerungen in ihm heraufbeschworen.

Im Kindle-Shop: Verborgen

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