4. November 2013

'Alles wird gut ...' von Mario Arend

Ein frech-fröhliches Buch. Knut Kamillo, ehemaliger Showmoderator, hat alle Hände voll zu tun. Erst seit einem Monat ein Engel, soll er im Auftrag seines Chefs, dem lieben Gott, die Welt retten.

Aus dem Mauerblümchen Monika Maulwurf soll er eine liebestolle Amazone, aus dem verlogenen Politiker Peter Pocke, einen ehrenwerten Mann machen. Dann erhält er seinen schwersten Auftrag: Der entflohene Massenmörder, Manfred „das Messer“ Macke, soll von ihm gezähmt und zur Rückkehr in den Knast bewogen werden …

Gleich lesen: Alles wird gut...

Leseprobe:
Seit einem Monat war der große und gut aussehende Knut nun ein Engel. So richtig hatte er sich daran noch nicht gewöhnt. Gerne hätte er noch seinen 50. Geburtstag auf der Erde gefeiert, aber drei Wochen vorher hatte sein jetziger Chef anscheinend neue Pläne mit ihm.
Er war ein sehr hilfsbereiter Engel, der es nach seinem Showmaster-Dasein nun in vollen Zügen genoss, die Zeit auf der Erde mit seiner Lieblingsbeschäftigung – „Shop until you drop“ – zu verbringen.
Knut flanierte gerade, nichts ahnend, in einem gigantomanischen Kaufrausch, mit 12 Tüten bepackt, über die Düsseldorfer Königsallee. Momentan wurde Tüte 13 in einer Edelboutique bis zum Anschlag gefüllt.
Er sah so aus, wie man sich einen typischen Engel vorstellt. Weißes langes Gewand, blonde kurze Haare, Sandalen und natürlich mit überdimensional großen Flügeln auf dem Rücken, die er aber nie einsetzte, da es durchaus schnellere Fortbewegungsmöglichkeiten gab.
Wie jeder Engel besaß er jedoch die Fähigkeit, sich ohne sein Zutun seiner Umgebung anzupassen. Die Menschen sahen ihn also je nach Situation, zum Beispiel morgens im Bademantel, mittags in Jeans und Pullover und abends im Anzug. Man könnte sagen, ein himmlisches Chamäleon.
„EIN BISSCHEN GRAS MUSS SEIN, DANN IST DIE WELT VOLL SONNENSCHEIN!“
Vor Schreck über den laut tönenden Handy-Klingelton ließ Knut alle Einkaufstüten auf den schlafenden Schäferhund eines Mittellosen fallen. Der biss einem Passanten schlagartig in den Fuß, was den Bettler wiederum freute. Er nutzte nämlich die Aufregung, um sich mit den Tüten schnell aus dem Staub zu machen.
Auf der Erde bestimmten die Handybesitzer ihren Klingelton, im Himmel war das durchaus anders. Der Anrufer konnte auswählen, welches Bild und der dazu passende Klingelton, auf dem Handy des Angerufenen erscheinen sollte.
„Gott, bist Du das?“
„Nenn´ mich nich´ Gott sondern Chef, wenn Du da unten vor Leuten sprichst, kapiert?“
„Geht klar Chef.“
„Wo bist Du überhaupt? Mein GPS zeigt Dich auf der Düsseldorfer „Kö“ an. Solltest Du nicht in der Kirche sein?“
„Ähm, ja…ich bin hier in einer Einkaufspassage, weil ich – ähm – Kerzen, ja genau, Kerzen für die benachbarte Kirche kaufen musste, die hatten da keine mehr und…“
„Den pinkfarbenen Pullover auch noch, Herr Kamillo?“ wurde Knut von einem extrem tuntig sprechenden Verkäufer der Boutique unterbrochen.
„Pst, das ist mein Chef! Ich bin gleich wieder bei Ihnen.“
„Pinker Pullover? Lass´ das Knut! Pink ist unkeusch und für warme Brüder. Ich habe eine Mission für Dich!"

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