10. April 2014

"Im Schatten der Roten Mühle" von George Tenner

Mit der Falschen angelegt – die Geschichte der fürchterlichen Rache!

Die deutsche Unternehmerin Theres Wildings wird von der ‘Ndrangheta erpresst. Als sie sich weigert, schickt man ihr den Kopf ihres Hundes. Da sie trotzdem hart bleibt, wird Ihre wertvolle Stute Acola entführt, ein Karton mit einem Pferdeherz erreicht sie in ihrem Büro. Ein weiterer „Gruß“ des Paten der ‘Ndrangheta, Don Michele.

Theres Wilding ist die erste Frau im Leben des Paten, die sich seinem Wunsch widersetzt. Siegessicher fährt Don Michele zum Urlaub in sein Haus auf Kunfunadhoo Island. Doch dort ereilt ihn grausame Rache, in einer Art, die er niemals für möglich gehalten hätte.

Gleich lesen: Im Schatten der Roten Mühle



Leseprobe:
Der Tod kam überraschend. Er erreichte den achtundfünfzigjährigen Michele Antonioli in dem Augenblick, als er ein Glas gekühlter Oragenlimonade zum Mund führte. Er fühlte das Aufklatschen der Kugel an seiner Brust, das er so nur bei der Großwildjagd in Afrika erfahren hatte, konnte aber den Knall des Schusses nicht mehr wahrnehmen. Auch den zweiten Schuss, der ihn punktgenau zwischen die Augen traf, vernahm er nicht mehr.
Dafür hörte die Schüsse der Mann, der für die Sicherheit Antoniolis verantwortlich war. Mario Martelloni war gerade dabei, auf Geheiß seines Arbeitgebers den Rücken der gerade achtzehnjährigen Luciana Pellicano mit Sonnenschützöl einzureiben. Er dachte daran, wie sich Don Michele mit dieser Perle vergnügt hatte. Allein die Vorstellung und der Vergleich mit seiner eigenen Person, dessen Waschbrettbauch bei den Damen sehr beliebt war, ließen seine Fantasien ins Unermessliche steigen. Zugegeben für Martelloni war der Dienst an einer jungen Schönheit eine wesentlich interessantere Aufgabe, als die beständige Suche der Umgebung nach Gefahren. Auch, wenn das durch eine Sonnenbrille für andere Gäste nicht so aussah – es war eine zwar gut bezahlte, aber auch anstrengende Tätigkeit und wenn man glaubte, nur ein kleines bisschen Zeit für etwas anderes einsetzen zu müssen, geschah das hier. Eine solche Schweinerei passierte immer nur wegen Unachtsamkeit.
Martelloni wusste das. Und von dieser Minute an begann die Furcht vor der Vergeltung der zuständigen Cosche. Denn ihn, und allein ihn, Martelloni, würde man zur Rechenschaft ziehen. Er empfand das als ungerecht, denn er hatte nur den Befehl seines Dons befolgt, als er zum Sonnenschutzöl griff.
Kreischend waren die wenigen Menschen, die um den Pool versammelt waren, auseinandergestoben. Es waren vier. Lucio, der alte Butler des Dons, der gerade die Orangenlimonade serviert hatte, Prospera, die Köchin, die den Don auch in Plati bekochte und auf deren Kochkünste er niemals verzichten würde, die sehr junge Luciana Pellicano, die bei dem Don als ein durchaus angenehmer Zeitvertreib galt, und der Bodyguard Mario Martelloni.
Sich mit einem großen Sprung hinter einer großen Amphore in Deckung bringend, hatte Mario Martelloni die Grenzen des Grundstücks anvisiert. Aber diese Grenzen waren fließend. Mitten im tropischen Blätterwald stand nicht nur die Villa des Dons, angrenzend – und durch das dichte Grün unsichtbar – auch die zauberhaften Villen des Hotels Soneva Fushi. Sie befanden sich in einem tropischen Inselparadies vom Feinsten. Es kann als das Schönste bezeichnet werden, das die Malediven zu bieten haben. Außerdem ist das Soneva Fushi eines der wenigen Hotels auf den Inselgruppen, das über einen eigenen Weinkeller verfügt. Das Hauptrestaurant – gebaut in teils offener Bauweise mit Sandboden ist für Frühstück, Mittag- und Abendessen geöffnet und bietet zu allen Jahreszeiten internationale sowie asiatische Gerichte an. Speisen Sie à la Carte und genießen Sie an speziellen Tagen die köstlichen Buffets, heißt es in der hoteleigenen Werbung. Da das auf der Insel selbst angebauten Gemüse, Kräuter, verschiedenste Salate und Obst frischer nicht zu bekommen sind, hatte Michele Antonioli speziell das und die gute Küche geschätzt. Deshalb war er dort hin und wieder zum Essen Gast, wenn ihm ein wenig nach Unterhaltung zumute war.
Genau aus dieser Richtung kam der Schuss. Nur zu sehen war der Schütze nicht. Das grüne Ungeheuer Tropenwald verbarg ihn erfolgreich vor den Augen Martellonis. ...

Im Kindle-Shop: Im Schatten der Roten Mühle

Mehr über und von George Tenner auf seiner Website.

Labels: ,

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite