25. Februar 2016

'Alles auf Anfang: Mein Leben nach dem Schlaganfall' von Benjamin Weiter

Dieser Moment, nach dem nichts mehr ist, wie es war. – So einen Moment erlebte Benjamin Weiter, Autor des Buches „Alles auf Anfang“, als er im Alter von nur 27 Jahren einen Schlaganfall erlitt.

Zwar sind über 80 Prozent aller Schlaganfallpatienten über 60 Jahre alt, doch zu fünf bis zehn Prozent sind Menschen betroffen, die unter 50 Jahre alt sind. Sogar Neugeborene können einen Schlaganfall erleiden. Es kann also jeden treffen. Ungefähr 70 Prozent der Betroffenen überleben den Schlaganfall, Männer etwas häufiger als Frauen. Was dann folgt, ist ein langer, oft qualvoller Weg der Rehabilitation.

Benjamin Weiter ist diesen Weg gegangen. Fortschritte wechselten sich ab mit Rückschritten und Stillstand. Was ihm immer blieb, waren Mut und Hoffnung. Und wenn es nur ein kleiner Hoffnungsschimmer war, der ihn antrieb, weiterzumachen. Aufgeben, das war jedenfalls keine Option. Und so beschreibt er in seinem Buch „Alles auf Anfang – Mein Leben nach dem Schlaganfall“, wie er sich Schritt für Schritt wieder ins Leben kämpfte. Und wie er selber schreibt: Oft waren es nur Babyschritte. Aber auch die führen zum Ziel.

Gleich lesen: Alles auf Anfang: Mein Leben nach dem Schlaganfall

Leseprobe:
Der Schock

Es vergingen drei Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Abends saß ich in meinem Zimmer vor dem PC, und nebenbei lief der Fernseher. Auf einmal fühlte sich mein Kopf ganz ungewohnt an, daher ging ich lieber ins Bett und machte vorher noch den PC aus.
Als ich versuchte, auch den Monitor auszuschalten, war es mir nicht möglich, meinen linken Finger zu bewegen. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, benutzte einfach die rechte Hand und machte so den Monitor aus. Als ich dann von meinem Stuhl aufstand und zum Bett ging, fiel ich kerzengerade zu Boden. Als ich auf dem Boden lag, fluchte ich so vor mich hin und fragte mich, was das wohl sollte. Nach ein paar Minuten versuchte ich dann aufzustehen, doch bewegte mich nur noch kriechend auf dem Boden. Ich kann nicht sagen warum, aber in diesem Moment kam mir ein klassischer Western in den Sinn, wie ein Cowboy angeschossen wird und hinter einen Felsen kriecht. Nun versuchte ich, irgendwie wieder aufzustehen. Nach etlichen Versuchen fand ich tatsächlich einen Weg auf meinen Stuhl und machte wieder eine kurze Pause. Mittlerweile ging es mir immer schlechter, daher sammelte ich meine Kräfte, ging wieder in Richtung Bett und fiel diesmal direkt gegen meinen Kleiderschrank.
Meine Eltern schauten gerade im Wohnzimmer einen Film und hörten den Krach. Meine Mutter wollte mal nachsehen, was ihr Sohn so Wildes trieb. Als sie die Zimmertür öffnete, fand sie mich, wie ich halb im Kleiderschrank, halb auf dem Boden lag. Sekunden später stand mein Vater neben mir und legte mich ins Bett. Danach verfolgte ich noch ein Telefonat mit einem Notarzt und dass ich schnellstens ins Krankenhaus müsste. Nicht schon wieder ins Krankenhaus, versuchte ich noch zu meinen Eltern zu sagen, allerdings lallte ich wie nach zehn Bier.
Danach hatte ich kein Zeitgefühl mehr, versuchte zu schlafen; irgendwann saß ein Notarzt neben mir. Nach ein paar kurzen Tests legten er und seine Helfer mich auf eine Trage und schnallten mich fest. Das Treppenhaus unserer Wohnung war nicht unbedingt für größere Gegenstände gebaut, daher brauchte es einige Versuche, bis ich mit der Trage nach unten kam. Mit Blaulicht ging es dann ins Krankenhaus. Während der Fahrt bat mich der Notarzt meinen linken Arm zu bewegen, aber ich konnte es nicht. Erst da wurde mir bewusst: Ich hatte einen Schlaganfall!

Im Kindle-Shop: Alles auf Anfang: Mein Leben nach dem Schlaganfall. Basierend auf einer wahren Lebensgeschichte

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1 Kommentare:

Am/um 27. Februar 2016 um 16:16 , Anonymous Caroline Régnard-Mayer meinte...

Ich teile mal eh bissel von deiner Seite ;-)
LG Caro

 

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