18. August 2017

'Sternenreich - Rebellen des Imperiums' von Andreas Kohn

'STERNENREICH – Rebellen des Imperiums' ist eine Science-Fiction-Reihe aus sechs Bänden. Der Umfang von 70-100 Seiten der Print-Versionen entspricht etwas mehr als dem eines klassischen Heftromans und ist exklusiv auf AMAZON als Taschenheft und Kindle-Version erhältlich. Über die Kindle Leihbücherei auch kostenlos.



Die Handlung der klassischen Space-Opera spielt, von Heute aus gesehen, etwa 5000 Jahre in der Zukunft. Der Menschheit ist es gelungen zu den Sternen zu reisen. Ungehemmt breitete sich der Mensch über den Spiralarm der heimatlichen Galaxis aus und besiedelte ein System nach dem anderen. Meistenteils auch ohne Rücksicht auf jene Zivilisationen zu nehmen, die bis dahin noch nicht einmal in der Lage waren, ihren eigenen Planeten zu verlassen. Zur Handlungszeit ist dieser Expansionsdrang jedoch seit einigen hundert Jahren erlahmt und durch ein friedliches miteinander ersetzt.

Die Protagonistin Tanja aka Tanjatabata Penelopa deTiera ist, als designierte Nachfolgerin auf den Kaiserthron ihres Vaters, das Ziel bislang unbekannter Mächte. Gleichzeitig werden am Hof von Imperium Prime die Fäden gesponnen, um den herrschenden Kaiser zu ersetzen und die alte "Herrlichkeit" wieder herzustellen.

Die Bände 1 bis 3 sind zusammengefasst als Sammelband erhältlich.

Gleich lesen: Sternenreich - Rebellen des Imperiums (Reihe in 6 Bänden)

Leseprobe:
»Noch zwei ganze Jahre«, schimpfte Gisbert laut. Hören konnte ihn, außer Lopold im Cockpit vielleicht, niemand. Der Hangar war durch Prallschirme in würfelförmige fünfzig mal fünfzig Meter große Sektionen gegen einen möglichen Druckverlust unterteilt. Man konnte zwar gegen einen gewissen Widerstand hindurchgehen, aber Schallwellen wurden einfach verschluckt.
Dass Lopold ihm über das Headset offenbar zugehört hatte, bewies die Antwort in Form des meckernden Lachens.
Er lag auf einem Rollbrett unter dem hinteren Ende des Backbord-Flügels der Fähre und versuchte kopfüber an einer Stellschraube einen Grünwert auf dem Messgerät, das er neben sich abgestellt hatte, zu erreichen. Wann immer er die Schraube einen Hauch nach rechts oder links drehte, leuchtete für einen Augenblick das grüne Lämpchen auf, um dann sofort wieder auf Rot umzuspringen.
»Wenn du nicht immer so mit deinem Schicksal hadern würdest, Gis, hättest du sicherlich auch viel mehr Spaß in deinem Job!« Wieder ließ der kleine Sympather seinem Lachen über den Funk freien Lauf. Solche Neckereien hatten sie bereits lange bevor sie in die Garde aufgenommen worden waren, getrieben.
»Ihr braucht jetzt nicht wirklich noch zwei Jahre, oder?«
Die Stimme, die Gisbert ’Gis’ Mortens gerade vernehmen konnte, kam nicht über den Funk, sondern von dort wo sich ungefähr seine Füße befanden. Er schaute über seinen Bauch in Richtung seiner Zehen und stieß sofort mit der Stirn gegen die herunterhängende Wartungsklappe über sich. Ungehalten über den Schmerz und die Störung seiner Arbeit, rutschte ihm auch noch der Prüfstift aus der Hand, mit dem er die Stellschraube bearbeitet hatte.
»Wer will das wissen?«, fragte er, während er auf seinem Brett unter der Fähre hervorrollte. Direkt über ihm stand, die Hände in die Hüften gestemmt, Lavina. Er kannte sie nur vom Sehen. Ihr blondes, schulterlanges Haar, der wohlproportionierte Körper und ihr neckisches Lachen hatten sich ihm aber schon lange in die Windungen seines Gehirns gebrannt. Plötzlich waren der Schmerz und die noch nicht abgeschlossene Arbeit vergessen und machten der Freude, seiner Angebeteten endlich etwas näher zu sein, Platz.
Wie oft hatte Lopold ihn aufgefordert, sie anzusprechen, wenn er sie schon so anschmachtete. Aber nie hatte er die Gelegenheit als passend empfunden. Bei dem Versuch, schnell und elegant aufzustehen, um ihr Auge in Auge gegenüberzustehen, stieß er erneut irgendwo dagegen. Dieses Mal war es der Auslassstutzen einer Steuerdüse.
Er ahnte, dass er für sie auf ewig der dumme Trottel sein würde, der seine Gliedmaßen nicht unter Kontrolle hatte. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung, nicht einmal einen Hauch von Schadenfreude. Mit zusammengepressten Lippen starrte sie ihn voller Ernst an.
»Das ist dein Schiff?«, stotterte Gisbert. Er wusste, dass sie Pilotin war. Dass sie aber die imperiale Fähre steuerte, war ihm neu. Andererseits hätte sie, wenn nicht, wohl kaum einen Grund gehabt, hier aufzutauchen.
»Was ist nun? Ich muss die Fähre morgen wohl zur REBEL DEFIANCE überführen. Ist der Annäherungssensor nun kalibriert oder nicht?«
»Er ist nahe dran. Funktioniert einwandfrei«, stotterte Gisbert erneut. »Für hundertprozentige Leistung müsste er aber besser irgendwann ausgetauscht werden.«
Lavina wollte erst mürrisch noch einen bösen Spruch nachlegen, entschied sich dann aber für ein eher gemäßigtes Vorgehen. Es ist wie mit Zahnärzten und Friseuren, dachte sie. Mit denen sollte man es sich nie verscherzen, wenn man nicht mit Schmerzen oder einer schiefen Frisur nach Hause gehen wollte. Schließlich hing unter Umständen das eigene Leben von der Fingerfertigkeit eines Wartungstechnikers ab.
»Du bist Gisbert Mertens?«
»Mortens«, korrigierte er sie. »Kannst aber Gis zu mir sagen.«
So richtig interessierte sich Lavina nicht für ihn. Das merkte Gis sofort. Denn ihr suchender Blick ging an ihm vorbei in die offene Schleuse der Fähre.
»Verlässt du denn dann die NOVALIT?«, versuchte Gisbert ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
Er wusste wonach, beziehungsweise nach wem sie Ausschau hielt. Alle Sympather hatten bei den Frauen ein Stein im Brett. Und unter normalen Umständen brachte einem die Freundschaft mit einem Sympather ohne Probleme reihenweise Frauenbekanntschaften ein. Leider war Lopold etwas aus der Art geschlagen. Er hatte mittlerweile eine tiefe Abneigung gegen die Avancen menschlicher Frauen entwickelt. Was wiederum umgekehrt proportionale Auswirkungen auf Gisberts Liebesleben hatte. Das komische war, mittlerweile mussten alle Frauen an Bord der NOVALIT wissen, dass Lopold anders war. Trotzdem hielt es sie nicht davon ab, ihn anzuschmachten. Da war irgendetwas Chemisches mit im Spiel.
Lopold hatte gesagt, dass Sympather wohl unbewusst ein Pheromon abgaben, das auf das weibliche Geschlecht eine magische Anziehungskraft ausübte.
Dafür straften sie Gisbert umso mehr und machten ihn mehr oder weniger dafür verantwortlich, dass das so war.
»Lopold ist im Cockpit«, sagte Gisbert resignierend.
Wenn Lopold wenigstens einmal ein Einsehen hätte und wenigstens ihm zuliebe mitspielen würde, dachte er. Aber nein. Der feine Herr drehte förmlich durch, wenn ihm menschliche Weibchen zu dicht auf den Pelz rückten.
Wie zur Bestätigung seiner Annahme drückte sich Lavina an ihm vorbei und trat auf die Rampe, die vom Heck aus in die Fähre führte.
»Ich geh mal schauen, ob an Bord alles in Ordnung ist«, sagte sie und ließ Gisbert links liegen. Gisbert dagegen schüttelte seufzend den Kopf und schaltete sein Headset wieder ein.
»Lo. Du bekommst Besuch.«

Im Kindle-Shop: Sternenreich - Rebellen des Imperiums (Reihe in 6 Bänden)

Mehr über und von Andreas Kohn auf seiner Website.

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