'Eislady - Bittersüße Verlockung' von Tabea S. Mainberg
Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern. Wilma Thomalla (Deutsche Publizistin)
Vom Fest der Liebe ist Grace räumlich und emotional meilenweit entfernt. Der Weihnachtsurlaub beginnt am 24. in einem Schneechaos auf der Autobahn. Die unschöne Trennung von ihrem Freund am Vorabend und der nahezu leere Benzintank entpuppen sich zum geringsten Problem. Die Entscheidung, die Fernstraße Richtung des schottischen Skigebiets Glenshee zu verlassen, erweist sich als fataler Fehler, da sie mit ihrem Wagen in einen Graben rutscht. Die pragmatische Chefreadakteurin einer Modezeitschrift entschließt sich, in der dünn besiedelten Gegend im Schneesturm und in der Dunkelheit nach Hilfe zu suchen. Glücklicherweise stößt sie auf einen abgelegenen Landsitz, der viele bittersüße Verlockungen für sie bereithält.
Der unverhoffte Aufenthalt und die knisterenden Beobachtungen, bringen Grace ins Grübeln. Sie empfindet eine schmerzliche Einsamkeit, die sie bislang konsequent verdrängte. Gelingt es ihr, über ihren Schatten zu springen und sich auf eine ihr unbekannte prickelnde Welt einzulassen?
Ein romantischer Liebesroman, der dich in eine erotische Weihnachts- und Winterwelt entführt.
Gleich lesen: Eislady - Bittersüße Verlockung: Ein erotischer Liebesroman
Leseprobe:
»Ich wollte Freunde besuchen und alles ging daneben.« Sie versuchte sich in einem Lächeln. »Und jetzt das hier.«
»Wir fressen niemanden auf, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht.« Lizzy grinste. Obwohl Grace die Frau nicht kannte, wirkte sie wie eine Freundin. »Du hast keine Berührungspunkte zum Thema BDSM?«
»Ich? Nein!« In Grace Stimme klang Entrüstung mit. »Das ist nicht meine Welt.« Ihren seltsamen Traum verschwieg sie.
»Willst du tatsächlich den ganzen Abend hier auf dem Zimmer verbringen?«
»Ich glaube, ich würde mich in der Gesellschaft nicht wohlfühlen.«
»Es ist harmlos und das Essen ist grandios«,
versuchte Lizzy sie zu motivieren. »Gib dir einen Ruck.«
In Anbetracht ihres knurrenden Magens kam Grace ins Grübeln.
»Ich habe die Erlaubnis von Sir François, mich um dich zu kümmern.«
Oh wie nett, dachte Grace ironisch. Dazu braucht man in deinen Kreisen also eine Genehmigung?
Lizzy schien ihre Gedanken zu erraten und fügte hinzu: »Auch wenn es sich für dich fremd anhört, es gibt Regeln, die ich befolgen muss.«
»Ja, in der Tat, es klingt sehr befremdlich.«
»Für mich hat es sich früher ebenfalls komisch angehört.« Lizzy setzte sich neben Grace auf das Bett. »Bis ich die Neigung bei mir entdeckt habe.«
»Du bist eine Sklavin oder so was in der Art?« Grace schaute sie fragend an.
»Ich bevorzuge die Bezeichnung Sub«, erwiderte Lizzy mit einem Augenzwinkern.
»Was ist denn der Unterschied?«
»Ich persönlich sehe eine Sklavin als eine Frau, die sich zu einhundert Prozent ihrem Herrn oder ihrer Herrin ergibt.«
»Wie Laurie? Sie hat auf mich den Eindruck gemacht, als würde sie so fühlen.«
»Ja, sie ist tatsächlich eine 24/7 und dient Lady Monique als Zofe. Es ist ihr freier Wille, sich in der Art und Weise zu unterwerfen.«
»Unvorstellbar«, murmelte Grace. »Bedeutet es, dass sie keine eigenen Entscheidungen treffen darf?«
»Streng genommen, ja«, bestätigte Lizzy. »Allerdings sind Lady Monique und Sir François sehr nachsichtig.«
»Wie lebst du deine Neigung aus?« Sie musste sich eingestehen, dass es ein spannendes Thema darstellte, wenn man bereit war, seine Vorbehalte zurückzustellen.
»Ich bin Inhaberin eines Fitnessstudios und glaube mir, da bin ich alles andere als unterwürfig.« Sie lachte.
»Kannst du das denn trennen?« Für Grace klang das unglaubwürdig. »Selbstverständlich! Ich genieße es, die Rolle einer Sub zu leben, wenn ich hier bin. Das hat nichts mit meiner realen Existenz zu tun.«
»Verstehe ich das richtig: Du bist nur manchmal eine Sexsklavin?«
»Das Wort klingt wirklich bescheuert«, erwiderte Lizzy schmunzelnd. »Ich bin regelmäßig hier im Haus zu Gast und lasse den Alltag hinter mir.«
»So wie andere Menschen einen Wellnessurlaub buchen, gönnst du dir hier eine Abwechslung der besonderen Art?« Eine Sichtweise, die Grace überraschte. Hatte sie die bizarre Welt falsch eingeschätzt? »Wie kann man als Frau bereit sein, sich selbst aufzugeben?« Grace empfand diesen Lebensweg nicht zeitgemäß. Leibeigenschaften spielten für sie im vorherigen Jahrhundert eine Rolle.
»Eine 24/7 gibt sich nicht auf, es ist ihre Erfüllung, ihrem Herrn immer und zu jeder Zeit zu dienen.«
»Du magst also, wenn man dir Schmerzen zufügt?« Grace dachte an Mary und ihren Traum. »Unglaublich.«
»In einem gewissen Rahmen mag ich das. Es gibt Grenzen und die werden vom dominanten Part stets eingehalten.«
»Das heißt, du legst die Regeln fest?«
»Es ist eine Absprache«, erklärte Lizzy bereitwillig. »Das Spiel zwischen einem Herrn und seiner Sub ist von Vertrauen geprägt. Die Parteien müssen sich aufeinander verlassen können. Lustschmerz ist nur ein kleiner Teil dieser aufregenden Welt.«
»Für mich bedeutet SM nur das: Der Mann oder die Frau züchtigt die devote Person. Kostet seine Macht aus.«
»Leider haben die meisten Menschen eine komplett falsche Vorstellung von unserer Sexualität.« Lizzys Wangen hatten sich gerötet. Es war zu spüren, wie wichtig sie es empfand, Vorurteile zu beseitigen. »Die Hingabe gegenüber seinem Herrn geht über jede Körperlichkeit hinaus. Es ist etwas Wunderbares und das überträgt sich auch in den Alltag.«
»Also doch …«, murmelte Grace.
»Nein, nicht so wie du denkst. Jedenfalls gilt das nicht für mich. Ich liebe meinen Mann und wir führen eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Aber hier ist er der Herr und Dom.«
»Du bist sozusagen eine Teilzeit-Sub?« Grace versuchte, Lizzys Worte nachzuvollziehen.
»Die Formulierung merke ich mir.« Lizzy lachte. »Ich habe durch das Gefühl erfahren, wie intensiv Leidenschaft und Sex sein kann.«
»Ja, ja, die Leidenschaft«, murmelte Grace. Unbewusst knetete sie ihre Hände. Die wenigen Sätze eröffneten ihr eine völlig neue Sichtweise. »Wie sieht das konkret aus?«
»Darüber können wir uns gern später unterhalten. Jetzt solltest du dich anziehen.« Sie stand auf und nahm das Kleid von dem Stuhl. »Es wird dir ganz gewiss gut stehen.«
Grace zögerte. Etliche Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Viele, die sie verunsicherten.
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Labels: Erotik, Liebe, Tabea S. Mainberg
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