4. Januar 2018

'Invasion: Der Gambler I' von Susanne Gavénis

Menschheit am Scheideweg

Als tödliche Aliens über der Erde auftauchen, steht die menschliche Gesellschaft unvermittelt vor ihrer größten Zerreißprobe. Schnell wird klar, dass die Angreifer mit herkömmlichen Waffen nicht zu besiegen sind. Die politische Führung der Erde muss erkennen, dass es nur ein Mittel gibt, um die Menschheit vor ihrer vollständigen Vernichtung zu bewahren. Sie braucht die Hilfe jener, die bisher nichts als Hass und Ablehnung von der Gesellschaft erfahren haben.

Dies ist die Geschichte des jungen Danny Sims. Danny Sims ist ein Gambler – einer von mehreren hundert Menschen, die aufgrund einer genetischen Mutation über überlegene körperliche und geistige Fähigkeiten verfügen. Isoliert auf ihren Zirkusraumschiffen, fristen die Gambler ein Leben im Schatten.

Gegen den Willen seiner Familie bricht Danny Sims auf, um gemeinsam mit den Soldaten der Erdflotte gegen die unheimlichen Aliens zu kämpfen. Doch bereits bei seiner Ankunft muss er begreifen, dass der Kampf um sein Leben schon längst begonnen hat – und dass es Gefahren gibt, gegen die selbst ein Gambler machtlos ist.

Gleich lesen: Invasion: Der Gambler I

Leseprobe:
Die kleine Asteroidenansammlung war beinahe gänzlich aufgelöst, als Lieutenant Aston nach ihr rief. „Captain, ich denke, Sie sollten sich die Daten ansehen, die gerade über Relaisstation Jupiter 45 hereingekommen sind.“
Elaine riss sich sofort von der Holografie los, eilte mit schnellen Schritten zu Tom Aston und stellte sich hinter ihn. Ihr fiel auf, dass er ungewöhnlich ernst wirkte. Meist lag ein Lächeln oder zumindest doch ein freundlicher Ausdruck auf seinem jungen Gesicht, nicht so in diesem Augenblick. Zwei tiefe, sorgenvolle Falten hatten sich in seine hohe Stirn eingegraben.
„Was haben Sie entdeckt, Lieutenant?“
Tom Aston holte ein paar Daten auf den Schirm und vergrößerte sie, sodass auch sie sie bequem ablesen konnte. „Auf der Höhe der Relaisstation ist ein Einsprung ins System erfolgt, aber es ist keines unserer Schiffe, auch kein ziviler Transporter oder irgendetwas anderes, was von der Erde stammen könnte. Vermutlich ist es nicht einmal ein Raumschiff, und wenn doch, haben wir möglicherweise ein echtes Problem. Was auch immer aus dem Hyperraum gefallen ist, besitzt einen Durchmesser von circa vier Kilometern.“
„Das ist so groß wie diese Station!“, entfuhr es Elaine verblüfft.
„Das unbekannte Objekt ist sogar noch größer, Captain. Die Erdorbitalstation ist flach, der Eindringling besitzt hingegen Kugelform.“
„Haben Sie eine Ahnung, worum es sich handeln könnte?“
„Nein, die Daten sind unvollständig, und die, die ich hereinbekommen kann, ergeben keinen Sinn. Vom Volumen her ist das Objekt um ein Vielfaches gewaltiger als die Erdorbitalstation, aber seine Masse scheint deutlich geringer zu sein. Ich kann mir keinen Reim darauf machen, und alle wichtigen Parameter, wie etwa Energieortung, Strukturerfassung oder Antriebsfeldscan liefern keine klaren Daten. Die Werte sind ungenau, so als könnten die Scanner das Objekt nicht richtig erfassen. Vielleicht liegt es hinter einem Tarnschild oder einem schützenden Energiefeld.“
„Welchen Kurs hat es eingeschlagen?“
„Es fliegt Richtung Erde.“
Elaine sog scharf Luft ein. „Sind Sie sicher, Lieutenant?“
„Ja, Captain, am Ziel des Objekts besteht keinerlei Zweifel. Es bewegt sich außerhalb der Standardrouten und nähert sich direkt der Erde.“
„Kreuzt es die Anflug- und Abflugkorridore der Planeten?“
„Ja, Route 2, 12 und 24 sind betroffen.“
„Danke, Lieutenant. Behalten Sie den Eindringling im Auge.“
„Aye, aye, Captain.“
Elaine wandte sich bereits Benton Morley zu. „Commander, teilen Sie den Lotsen, die für die entsprechenden Routen zuständig sind, mit, dass sie sie räumen sollen. Ich möchte nicht, dass irgendwelche zivilen Schiffe in die Nähe dieses Dinges kommen. Lassen Sie auch die angrenzenden Routen sperren.“
Der Commander führte ihren Befehl aus, danach sah er sie fragend an. „Glauben Sie, dass Gefahr besteht, Captain?“
„Ich bin mir nicht sicher, aber wir können es uns nicht leisten, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Es ist wichtig, dass wir umgehend herausfinden, womit wir es zu tun haben. Lieutenant Aston, welche Schiffe stehen dem Eindringling am nächsten?“
„Die Arrow-Wing, Captain. Ihre Scanner sind leistungsfähiger als die der Relaisstation. Wenn sie noch etwas dichter an das Phänomen herangehen, können sie sicherlich eine genauere Analyse liefern.“
Elaine nickte ihm zu und nahm gleichzeitig Kontakt mit dem Flaggschiff der Arrow-Wing auf. „Captain Stockard, Ihr Einsatz wird abgebrochen. Ihr neuer Auftrag lautet, das Objekt, das auf Höhe von Relaisstation Jupiter 45 ins System gesprungen ist, zu untersuchen. Haben Sie es bereits bemerkt?“
„Ja, Captain Wilding. Wir bekommen eine klare Ortung herein. Was auch immer da draußen ist, ist verdammt groß.“
„Gehen Sie näher heran und versuchen Sie, einen Allroundscan durchzuführen. Jedes Quäntchen Information, das Sie gewinnen können, könnte sich später als nützlich herausstellen.“
„Die Arrow-Wing geht auf Abfangkurs.“
„Eins noch: Riskieren Sie nichts, Captain Stockard. Seien Sie vorsichtig und nähern Sie sich dem fremden Objekt nicht geradlinig. Falls es mit intelligentem Leben bemannt ist, könnte es eine solche Handlungsweise als feindseligen Akt betrachten.“
Hal Stockard stieß hörbar Luft aus. „Wenn das ein Raumschiff ist ...“
Er ließ den Rest offen, aber Elaine verstand ihn auch so gut genug. „Ziehen Sie diese Möglichkeit in Betracht und programmieren Sie einen entsprechenden Ausweichkurs. Seien Sie auf alles gefasst.“
Hal Stockard lachte rau. „Ich verstehe. David soll Goliath nicht unnötig reizen. Da bleibt mir nur zu hoffen, dass er nicht bereits zornig ist.“
„Es ist Ihre Aufgabe, das herauszufinden“, erwiderte Elaine.

Im Kindle-Shop: Invasion: Der Gambler I

Mehr über und von Susanne Gavénis auf ihrer Website.

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