14. Februar 2018

'Mafia Sisters. Never kiss your enemy' von Monica Bellini

Candida kann es nicht fassen – Angelo Prizzi, der gefürchtete Mafioso aus New York, hat sie entführt! Doch dieser Mann, der seit Wochen in Sizilien sein Unwesen treibt, ist nicht nur ein schamloser Verbrecher, sondern unglaublich sexy, heiß und über alle Maßen attraktiv …

Und auch Angelo spürt, dass diese Begegnung etwas Besonderes ist. Candida Corsini, die älteste der drei Töchter des verstorbenen Mafiabosses Don Bartolo, ist die erste Frau, die ihn nicht fürchtet und seinem Blick nicht ausweicht. Sie ist eiskalt, verachtet ihn – und zugleich zieht sie ihn an wie noch nie eine Frau zuvor. Aber Angelo hat einen gefährlichen Auftrag zu erledigen, und Candida ist die Schlüsselfigur in dieser ganzen Geschichte. Er kann sich keine Komplikationen leisten. Sich auf sie einzulassen, und sei es nur für eine Nacht, steht absolut nicht zur Diskussion …

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Leseprobe:
Verdammt soll ich sein! Sie hat Angst. Ihr Blick flackert, und doch presst sie die Lippen zu einer trotzigen Geste zusammen und senkt ihn nicht. Würde sie ahnen, in was für einen Aufruhr sie mich mit diesem Ausdruck versetzt und welchen meiner Instinkte sie damit anstachelt – sie würde aus dem Wagen springen und schreiend davonlaufen. Wenn sie könnte. Aber die Kindersicherung blockiert die rückwärtigen Türen, wie sie bemerkt, als sie die Hand ausstreckt und am Riegel zieht. Ich lache auf – sie faucht.
»Disgraziato!«
»Mistkerl? Das höre ich nicht zum ersten Mal.«
»Kein Wunder bei Ihrem Benehmen. Sie haben sich mir nicht einmal vorgestellt, Sie ungehobelter Neandertaler.«
Amüsiert ziehe ich die Augenbrauen nach oben und grinse sie an. »Wo Sie recht haben, haben Sie recht, Contessa.« Ich drehe mich auf dem Sitz herum, nehme die Smith & Wesson aus der Türablage und steige aus. Mit der Waffe in der linken Hand umrunde ich den Wagen, um ihr zu öffnen. Dass ich mich in den Augen anderer lächerlich mache, erkenne ich an Pasquales Grunzen, als ich mich mit einer ehrerbietigen Geste des Armes verbeuge wie ein mittelalterlicher Lehensherr.
»Angelo Prizzi, Signora Contessa. Zu Ihren Diensten.«
Ich strecke die Hand aus, um nach ihrer zu fassen, aber sie stößt sie weg. Candida Corsini schwingt ihre endlos langen gebräunten Beine aus dem Fond und richtet sich auf den hohen Absätzen ihrer eleganten Peeptoes auf.
»Sie benehmen sich wie ein Hofnarr, Prizzi.« Sie sticht mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger gegen meine Brust, und zwar genau in der Mitte. Der rot lackierte Fingernagel bohrt sich in meine Haut über meinem Brustbein und ich mache unweigerlich einen Schritt zurück.
»Mistkerl und Hofnarr, Contessa? Bedenken Sie all Ihre Mitmenschen, die nicht Ihrem Stand entsprechen, mit solchen Ausdrücken?«
Ihre Augen funkeln und zwischen den Augenbrauen bildet sich eine steile Falte, als sie sich zu Schlitzen zusammenpressen. »Nur solche, die mich mit einer Pistole bedrohen.« Ohne mir einen weiteren Blick zu gönnen, streicht sie ihren Rock glatt, zieht die tailliert geschnittene Jacke, deren Ärmel nur knapp über ihre Ellenbogen reichen, über ihren Brüsten zusammen und beugt sich in das Wageninnere, um nach ihrer Tasche zu greifen. Dabei spannt sich der Stoff wieder aufreizend um ihren perfekt geformten Arsch – und mein Schwanz nimmt Habt-Acht-Stellung ein. Ich stecke die Pistole in den rückwärtigen Hosenbund, lege die Hand an den Stoff zwischen meinen Beinen und ziehe ihn zurecht, als sie sich mit einem Ruck umdreht und diese absurd flache Tasche mit beiden Armen vor ihre Brust presst. Wie ertappt hebe ich den Arm und fahre mir mit gespreizten Fingern durch die Haare, schiebe sie aus der Stirn.
Ihre Augen verfolgen meine Geste. Sie hebt das Kinn an, drückt es vor, wie jemand, der zu allem bereit ist. Diese Frau ist absolut nicht mein Typ. Ich mag sie kleiner, handlicher, runder. Sie reicht mir trotz meiner eins neunzig bis zur Stirn, was natürlich an den Absätzen liegt – aber das ist es nicht, was sie ausmacht. Candida Corsini ist schlank und rank, ihre Brüste sind nicht größer als Äpfel, ihr bemerkenswerter Arsch wohlgeformt, aber alles an ihr ist eine Spur zu klein, zu fest, zu muskulös. Und doch zieht es in meinen Lenden, und ich danke dem Herrgott, dass sie ihren Blick nicht senkt, sondern mit meinem kreuzt.
»Also, was ist, Signor Prizzi? Ich bin Ihre Gefangene, Sie mein Entführer. Um dem Klischee zu entsprechen, sollten Sie nun wieder nach Ihrer Pistole greifen, Sie mir an die Schläfe halten und mich in meine Zelle führen.«
Pasquales grölendes Lachen unterbricht mein fassungsloses Starren. »She’s absolutely right, Angelo«, gluckst er mit dem ihm typischen Grunzen und wechselt damit zum ersten Mal seit Wochen wieder ins Amerikanische.
Wie gut, dass er mich ablenkt. Mit einem Ruck wende ich mich ihm zu. »Italiano, Pasquale. In Sizilien sprechen wir Italienisch, you remember?«
»Was nichts daran ändert, dass die Contessa recht hat«, meint er grinsend, die Arme lässig über der Brust verschränkt. »Du solltest sie in ihre Zelle führen.« Er malt Gänsefüßchen in die Luft. »Oder soll ich das tun?«
»Kümmere dich lieber um ihren Porsche«, schnaube ich ihn an. »Bring den Wagen hierher, bevor auffällt, dass sie verschwunden ist. Und nimm Carmen mit. Sie will ohnehin einkaufen gehen, und es ist besser, wenn sie in den nächsten Stunden nicht hier ist.«
Candida zuckt bei meinen Worten zusammen – und einen Augenblick lang genieße ich es, dass sie Furcht zeigt. Sie hat den Kopf gesenkt und ein paar Strähnen haben sich aus ihrem aufgesteckten Haarknoten gelöst, kringeln sich um ihren schwanengleichen Hals. Gott, diese Frau löst so viele Vorstellungen von Szenarien in mir aus, dass ich den Zustand ihrer Angst ausnutzen will, solange er anhält. Ich nicke Pasquale zu, packe Candida fest am Arm und dirigiere sie um das Haus herum an die Rückseite zu dem Stall. Sie möchte spielen? Gerne.

Ich stoße sie in den Raum, der mit Stroh ausgelegt ist, und die schwere Holztür fällt hinter uns zu. Sie stolpert und streckt haltsuchend die Arme vor. Ihre Tasche gleitet zu Boden. Ich strecke die Hand aus, erwische einen Zipfel ihrer Jacke und ziehe sie an mich. Schwer atmend lehnt sie mit dem Rücken an meiner Brust. Sie zittert am ganzen Körper, bebt, wimmert. Sanft streiche ich über ihre Schultern, gleite mit den Fingern über den Stoff. Ich kann ihren rasenden Herzschlag spüren und den Duft ihrer Haare. Sie riecht nach Pfirsich – und Angst. Und sie zieht mich an. So sehr, dass ich vergesse, dass ich der böse Entführer bin. Langsam senke ich mein Gesicht und küsse sie auf den Scheitel. Bebend wie ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen ist, verharrt sie bewegungslos. Nur unser Atem ist zu hören. Bis sie sich in meinen Armen umdreht, ohne den Kontakt zu lösen, den Kopf in den Nacken legt und mich mit tränenverhüllten Augen ansieht.
»Was wollen Sie von mir?«, fragt sie flüsternd.
Dich, nur dich. Die Antwort liegt mir auf der Zunge, aber ich spreche sie nicht aus. Stattdessen ziehe ich sie an mich, lege die Hand auf ihren Hinterkopf, bis sie ihr Gesicht an meiner Brust vergräbt. Langsam wird sie ruhiger und ihr Zittern lässt nach. Ich will sie einfach nur festhalten, ihr sagen, wie die Dinge liegen, nichts für mich behalten – aber ich kann nicht. So wie ich ihr nicht erklären kann, warum mein Schwanz hart wie Stahl ist und ich Mühe habe, mein Becken weiterhin von ihrem fernzuhalten und nicht vorzuschieben und sie spüren zu lassen, was sie mit mir anstellt.
Sie ist die Falsche.
Der Moment ist es.
Die Situation ist es.
Das, was seit unserem Zusammentreffen zwischen ihr und mir geschieht, ist unlogisch, absolut irrsinnig, vor allem aber nicht geplant. Und es gibt nichts, was mich hier und jetzt davon abbringen darf, das durchzuziehen, was ich mir vorgenommen habe. Nichts. Mit einem Ruck löse ich mich von ihr, trete einen Schritt zurück und sehe mich um.

Im Kindle-Shop: Mafia Sisters. Never kiss your enemy
Für Tolino: Buch bei Hugendubel

Mehr über und von Monica Bellini auf ihrer Website.

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