24. Mai 2018

'Thassas Geschichte: Der Attaché des Kaisers' von Devon Anderson und Suzanna LeMonde

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Korea, 1943
Die junge Thassa wird von Anwerbern der Kaiserlich Japanischen Armee verschleppt. Zusammen mit Mina, einem Mädchen, das ein ähnliches Schicksal teilt, wird sie einem Trosthaus zugeteilt, in dem sie den Soldaten zu Diensten sein soll. Takeo Nakamuro, ein ambitionierter Offizier, verbindet mit ihr nach einer schmerzvollen Erfahrung in der Vergangenheit all seine Hoffnungen und Sehnsüchte für die Zukunft. Aufmerksam, liebevoll und privilegiert verschafft er ihr scheinbar selbstlos eine Atempause. Doch nur sein vermeintlicher Tod kann sie jetzt noch retten.

Thassa flieht, schwanger mit seinem Kind. Als sie das Schicksal erneut zusammenführt, muss er feststellen, dass der Preis, den er dafür zahlen muss, nichts Geringeres als seine Seele ist.

Ein Offizier, der unerbittlich seinen Weg geht.
Ein junges Mädchen, das zu lieben gelernt hat.
Ein mächtiger Mann, der zu manipulieren versteht.
Sie alle können ihrem Schicksal nicht entkommen.

Leseprobe:
Thassa blickte aus dem Fenster des Zimmers im Goldenen Drachen, das sie nun für eine unbestimmte Zeit mit Takeo bewohnen sollte. Unten im Hof zur Rückseite mühte sich Quân mit einem großen Korb ab, von dem sich noch ein zweiter auf einem Handkarren befand, der dort bereits seit dem Morgengrauen stand. Nachdem er ihn in das Innere des Hauses gebracht hatte, holte er auch den zweiten Korb und schloss die Tür hinter sich. Thassa zuckte zusammen, als Takeo hinter ihr zu sprechen begann.
„Ich kann zwar nicht behaupten, dass meine Motive, dich hierher zu bringen, edel gewesen sind“, sagte er leise, „aber das Schicksal der anderen Mädchen bleibt dir zumindest vorerst erspart.“ Auch er hatte über ihre Schulter hinweg aus dem Fenster geblickt. Thassa nahm ihren ganzen Mut zusammen.
„Ich bin nicht so unschuldig wie Sie denken, Tono Nakamuro, und glauben Sie nicht, ich wüsste nicht, warum Sie mich hierhergebracht haben.“ Sie schob trotzig ihr Kinn vor und ihre Augen blitzten. Takeo brach gutmütig in schallendes Gelächter aus und nahm sie um die Taille. Ihre Reaktion strafte ihre Worte Lügen. Schnell wie eine Katze drehte sie sich aus seinem Griff und lief zur Tür. Sie fühlte sich zitterig und elend.
„Es ist abgeschlossen“, sagte Takeo. „Aber wenn ich dir so sehr zuwider bin, bringe ich dich selbstverständlich sofort zurück zu Madame Liu. Sie ist sicher gerade dabei, den Mädchen zu erklären, welche Vorkehrungen sie zu ihrem Schutz treffen sollen, bevor heute und all die nächsten kommenden Tage und Wochen, vielleicht Monate, Soldat um Soldat zu ihnen kommt, um sie, ganz legitim im Dienst für das Japanische Kaiserreich natürlich, auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu vergewaltigen.“
Thassa schnappte nach Luft. Madame Lius Schimpftirade fiel ihr ein. Du bist seine verdammte Hure! Merk dir das! Du bist nichts wert! Nicht den Schmutz unter seinem Fingernagel! Und er wird dir nicht dein kleines, vor Liebe schwellendes Herz brechen! Nein, das wird er nicht! Er bricht dir dein Genick, bevor, während oder nachdem er dich in alle deine Körperöffnungen gebumst hat! Tatsächlich hatte er zumindest in der vergangenen Nacht weder das eine noch das andere mit ihr getan. Gleich nebenan befand sich ein sehr edel eingerichtetes Badezimmer, wo sie sich hatte waschen dürfen. Er hatte sie eingeschlossen und auch die Dauer bestimmt, doch die Zwischenzeit genutzt, um eine Mahlzeit für sie auf das Zimmer bringen zu lassen. Thassa jedoch saß zu Tode verängstigt regungslos auf dem Stuhl und hatte keinen Bissen hinuntergebracht, den Blick starr auf den Teller vor sich gerichtet. Irgendwann hatte die Müdigkeit sie übermannt, daran erinnerte sie sich noch, bevor sie heute im Morgengrauen im Bett hochgeschreckt war. Er hatte am Tisch gesessen, beschäftigt mit einigen Papieren, die sehr dienstlich aussahen. Zugelächelt hatte er ihr. Thassas Verwirrung war von Minute zu Minute gewachsen.
„Und?“ fragte er sie nun. Eine Kerze brannte und gab ein schwaches Licht. „Möchtest du zurück?“ Thassa blieb still. Schließlich trat Takeo ungeduldig auf sie zu. „Nun“, sagte er und verzog ärgerlich das Gesicht. „Ich habe dich nicht dort herausgeholt, damit dich jetzt doch andere Männer benutzen können. Also vergiss die Frage.“ Die Sekunden tropften dahin und die Gedanken in Thassas Kopf rasten. „Mina“, flüsterte sie plötzlich und brach unvermittelt in Tränen aus. Takeo zog sie in seine Arme und sie war zum ersten Mal nicht voller Abwehr. „Es tut mir leid, Thassa“, sagte er aufrichtig bedauernd. „Ich werde sehen, was ich tun kann, um es ihr leichter zu machen, ich verspreche es dir.“ Ihre Finger gruben sich in seine Arme und ihr Gesicht war tränennass. Sie nickte wild. „Ich tue alles, was du willst“, weinte sie.

Im Kindle-Shop: Thassas Geschichte: Der Attaché des Kaisers.
Mehr über und von Devon Anderson und Suzanna LeMonde auf ihrer Facebook-Seite.



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