18. September 2018

'Deine Küsse schmecken wie frische Erdbeeren' von Verena Dahms

Kindle (unlimited) | tredtition | Taschenbuch
Ein herrschaftliches Weingut in der Dordogne im Südwesten von Frankreich kurz nach dem zweiten Weltkrieg.

Amélies innigster Wunsch ist es, Medizin zu studieren. Doch ihr Leben als Tochter eines Weingutbesitzers ist vorgezeichnet. Nach erbitterten Diskussionen mit ihren Eltern willigen diese endlich ein. Sie bekommt als eine der wenigen Frauen einen Studienplatz an der Universität in Bordeaux. Mit einem Doktortitel kehrt sie zurück und übernimmt eine Landarztpraxis.

Auf einem Weinfest begegnet ihr Alexandre, ein Erntehelfer. Sie fühlt sich von seiner Unbekümmertheit angezogen, er bewundert ihre Intelligenz. Trotz sozialer Unterschiede kommen sie einander näher. Es entwickelt sich eine Liebe, die nicht sein darf. Alexandre verschwindet aus Amélies Leben, ohne dass sie ihn jemals vergessen kann. Jahre später begegnen sie sich erneut ...

Ein Roman über eine selbstständige Frau, die sich den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit widersetzt.

Lesermeinungen:
„Wunderschön, gesellschaftskritisch und speziell“
„Ein sehr menschliches Buch, das Handeln, Zweifel, Fehlverhalten der Menschen aufzeigt, das Gefühle transportiert und den Leser miterleben lässt“
„Ein unterhaltsames Buch über Frauenrollen und Wahlfreiheiten und natürlich über die verschiedenen Arten der Liebe“


Leseprobe:
Die kommenden Tage verbrachte ich wartend in meinem Zimmer. Doch es kam kein Anruf. In den Siedlungshäusern schien alles in Ordnung zu sein. Keine Schlägereien, keine Alkoholexzesse, keine Kinder, die meine ärztliche Hilfe benötigten. Ich langweilte mich. Am dritten Tag packte ich einige Fachbücher in einen Korb und ging zum Turm. Dort setzte ich mich auf einen Stein und starrte auf den Kirchturm von St. Meard. War es das, was ich wollte, warten bis ich gebraucht wurde? Ich seufzte und nahm eines der Bücher zur Hand. Lustlos blätterte ich im Buch und legte es dann ebenso lustlos in den Korb zurück. Vielleicht war die Idee, als Hausärztin zu arbeiten, doch keine so gute. In einem Spital hätte ich ganz sicher keine Langeweile.
"Ganz allein, Amélie?" Überrascht drehte ich mich um. Alexandre stand hinter mir und schaute auf mich herab. In seinen Augen funkelte Amüsement.
"Ich bilde mich weiter, wie du siehst."
"Ja, das sehe ich." Er setzte sich neben mich ins Gras, nahm eines der Bücher aus dem Korb und blätterte darin. "Das hast du alles studiert? Alle Achtung. Wieder blitzte der Spott aus seinen Augen, dann wurde er ernst. "Ich möchte mich nochmals für deinen Einsatz bedanken. Ohne dich wäre meine Mutter gestorben.
"Das ist meine Pflicht", wehrte ich ab.
"Es ist aber nicht selbstverständlich. Du bist zu uns gekommen, hast dich um sie gekümmert. Der Doktor kam allerhöchstens einmal pro Woche und hat nur kurz hereingeschaut. Er nahm sich nie die notwendige Zeit. Wir waren ihm egal. "Seine Hand strich wie zufällig über mein Knie.
Verlegen zog ich mein Kleid über die Beine. "Amélie, weshalb sperrst du dich? Klar, ich bin arm und du bist aus besserem Haus. Stört dich das?
"Das hat damit nichts zu tun."
"Doch. Und damit, dass du studiert hast und ich nur ein einfacher Erntehelfer bin."

Im Kindle-Shop: Deine Küsse schmecken wie frische Erdbeeren.
Weiterer Buchshop: Buch bei tredition
Mehr über und von Verena Dahms auf ihrer Website.



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