2. Oktober 2018

'Boten der Schatten' von Carolin Rades und Maximilian Honig

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Die abgelegene Stadt Fjiondar wird von Kreaturen der Dunkelheit heimgesucht. Sie töten und entführen die Bewohner. Der junge Baríth glaubt für die Überfälle verantwortlich zu sein. Um seine Schuld wieder gut zu machen, begibt er sich zusammen mit seinem Greif Parúh auf eine gefährliche Reise. Er will die Heimat der Monster ausfindig machen und ihren Angriffen ein Ende bereiten.

Unterdessen entdeckt der rachsüchtige Ugryòr neue Kräfte, die ihm erlauben, seinen Zielen endlich näher zu kommen: Rache zu nehmen für das, was man seiner Familie angetan hat, und seinen Bruder zu finden. Woher die Kräfte allerdings kommen, fragt er sich sehr spät.

Der frisch gewählte Ratsherr Mûtavéh muss feststellen, dass man seine Ideale in der Regierung nicht teilt. Scheinbar als einziger macht er sich Sorgen über das Verhalten des Königs, der immer drastischere Maßnahmen ergreift, um die Bürger zu schützen.

Niemand ahnt, dass im Hintergrund große, verborgene Kräte um die Vorherrschaft ringen.

Leseprobe:
Ein tiefes Schnaufen drang durch den düsteren Wald und vertrieb die lauernde Stille. Aus der dunklen Nacht erschien der große Umriss eines Wesens, das zwischen den knorrigen Bäumen mit verzweifelt im schlammigen Untergrund festgeklammerten Wurzeln herbeistapfte.
Sein Atem wurde zu weißem Nebel, der seine breite Schnauze zögerlich umschlang und sich unaufhörlich ins Nichts auflöste. Der Schattenhund streifte durch die dichte Uferböschung, suchte schnuppernd das eiskalte Wasser des leise plätschernden Ausläufers des reißenden und tobenden Râszhas. Die dicken Wolken gaben die Sicht für wenige Wimpernschläge frei auf das furchterregende Geschöpf. Seine Tatzen waren so breit wie die Felsbrocken im Fluss, die Krallen lang und scharf. Sein muskulöser Körper fiel nach hinten ab, die Hinterläufe waren kürzer als die vorderen und sahen trotz ihrer Stärke im Verhältnis schon fast schmächtig aus. Sein Hals war dick und undurchdringbar, sein Fell kurz und schwarz. Widerlich schleckend trank er, doch kürzer als er wollte. Ein innerer Trieb drängte ihn weiter.
Die Schnauze hob sich schnuppernd in die feuchtkalte Luft, sie witterte etwas. Die weiße Sichel in seinen schwarzen Augen bewegte sich auf ein Gebüsch jenseits des Wasserlaufs zu. Ein lautes Knacken zerschnitt wie ein Knall die Ruhe, gefolgt von zartem Hufgetrappel, verlaufend in der Ferne.
Er wollte ihm folgen, er war so hungrig, so ausgezehrt. Doch seinen Geist zog etwas zurück in den Wald. Er musste weiter nach Osten, tiefer in den Sumpf, die Stimme verlangte es und er konnte sich nicht wehren. Düster war sie, kaum fassbar, doch gewaltig genug, um ihn Mond um Mond weiter von seinem Rudel fortzutreiben. Seine breiten Pfoten schmerzten wie von Pfeilen durchbohrt.
Er wand sich zurück durch das hohe Gestrüpp und suchte weiter den Weg zu der verfallenen Stadt im höchsten Norden des Landes. Er sollte jagen, das sagte die Stimme ihm immer wieder, wie ein unaufhörliches Flüstern. Er musste töten.

Im Kindle-Shop: Boten der Schatten.
Für Tolino: Buch bei Thalia
Mehr über und von Carolin Rades und Maximilian Honig auf ihrer Website.



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