20. November 2018

'Love Servant- Im Staat der Frauen' von Zenobia Volcatio

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Sinnlich, prickelnd, mit einem Hauch von Dystopie.
Eine Romanze zwischen schüchternem Diener und seiner Herrin in einem Land der Frauen.


Seit dem Jahr 2021 regieren die Frauen Nordamerika. In diesem matriarchalischen Staat wächst der zurückhaltende Valentin behütet bei seiner Mutter auf. Bis zu jenem Tag, an dem er ihr entrissen wird. Von nun an ist es sein Schicksal, ein Diener der Frauenwelt zu werden.

Neben ihren kastrierten Hausdienern leisten sich die reichen Damen sogenannte Hosts für ihre speziellen Bedürfnisse. So ergeht es auch dem hübschen Valentin. Vorbereitet auf den Liebesdienst in einem Host-Center, beginnt für ihn eine ungewisse Zukunft bei der attraktiven Maklerin Alexandra.

Leseprobe:
Alexandra Taylor hegte bereits seit längerem den Wunsch, sich neben ihren beiden Hausdienern einen Liebesdiener ins Haus zu holen, um ihre Abende zu versüßen. Leider war ihre erste Wahl ein Reinfall gewesen und Sandro bei einer passenden Gelegenheit geflohen. Ansonsten hatte er Alex ignoriert und war ihr aus dem Weg gegangen. Er gehörte zu den Männern, die in den Wäldern weit im Norden des Landes lebten. Dorthin entsandte die Regierung immer wieder Suchtrupps, die diese Geflüchteten einfangen sollten. Es gab dort auch Frauen, die das jetzige System kritisierten und lieber in einer gleichberechtigten Gemeinschaft leben wollten, so wie vor den Geschlechterreformen. Diese ehemaligen Diener konnten sich daher nur schwer abermals an das System anpassen. Alex hatte es versucht, gab ihm Zeit sich einzugewöhnen, aber sicher hatte er schon von Anfang an geplant zu fliehen. Deswegen hatte sie einen zweiten Beratungstermin bekommen, bei dem sie sich einen Ersatz für ihren Verlust aussuchen durfte. Dieser Tag war nun gekommen.
Die junge Frau kämpfte sich an diesem Vormittag durch den Großstadtverkehr, zu dem weißen Gebäudekomplex des Host-Centers. Hier lebten die Liebesdiener bis zu ihrem Einsatz und hier befand sich auch die Vermittlungsagentur, in der Alex ihren Termin hatte. Obwohl sie schon einmal hier gewesen war, verließ sie nervös ihr rotes Coupé und schritt auf das große Eingangstor mit dem Kontrollhäuschen zu. Neben dem Tor stand eine Patrouille, die sogleich nach ihrem Anliegen fragte. Alex beantwortete deren Frage, worauf die Frau in dunkelblauer Uniform entgegnete: „Ach, Sie haben einen Termin in unserer Agentur. Ich führe Sie hin.“
Kurz darauf befand sie sich zum zweiten Mal im Büro der Vermittlung, wo die Frauen keine Uniform, sondern schicke Bürokleidung trugen. Eine der Damen empfing Alex freundlich und bot ihr einen Platz an ihrem Schreibtisch an. Die Mitarbeiterin setzte sich wieder hinter ihren Computer.
„Sie sind also hier, um sich einen Host auszuwählen.“
Alex nickte. „Ja, das ist mein zweiter Termin. Ich kann mir einen Ersatz für meinen ersten Diener aussuchen. Er ist nach kurzer Zeit geflohen.“
Die Dame bedauerte: „Oh, das tut mir leid. Das darf natürlich nicht passieren. Haben Sie bereits eine Vorstellung, wie er diesmal aussehen soll?“
„Tja, das wird schwer. Ich habe keinen bestimmten Typ, den ich besonders mag. Es kommt mir hauptsächlich auf seinen Charakter an. Mein Erster lehnte mich komplett ab. Er kam aus den Wäldern und wollte sich nicht mehr unterordnen. Daher möchte ich einen zuvorkommenden Diener mit guten Manieren.“
Ihr Gegenüber lächelte. „Da haben wir wenigstens schon einmal ein bisschen was. Wie groß sollte er sein?“
„Hm, nicht unbedingt kleiner als ich. Also ab 1,75 m.“
Dieses Merkmal tippte die Angestellte sofort in ihren Computer ein. Dann stand sie auf, zog einen dicken Ordner aus dem Regal hinter ihr und legte ihn vor Alex auf den Schreibtisch mit der Empfehlung, sich einmal einige eher weiblich aussehende Männer anzuschauen. Zwar waren androgyne Typen normalerweise nicht so Alex’ Geschmack, aber sie war diesmal für alles offen und wollte den Katalog einfach mal durchblättern.
Nachdem die Mitarbeiterin ihr einen Kaffee serviert hatte, ließ sie Alex wie letztes Mal in dem Aufenthaltsraum mit der großen Fensterfront zurück. Die junge Frau setzte sich in einen der dunklen Loungesessel und legte den Katalog auf dem gläsernen Beistelltisch neben sich ab. Im Raum saßen noch zwei andere Frauen an je einem der Glastische, die ebenfalls Mappen mit Fotos vor sich liegen hatten. Alex schlug den Ordner neugierig auf, strich sich ihre langen braunen Haare zurück und begann ihn langsam durchzublättern.
Die ersten Männer sprachen sie nicht sonderlich an. Sie sahen zwar gut aus, mit fein geschnittenen Gesichtern, aber waren nicht ihr Fall. Ob sie unter diesem Typ Mann einen finden würde, der ihr gefiel? Bisher waren alle sehr schlank und wenig männlich.
Inzwischen hatte sie drei Viertel des Kataloges durchgesehen und ihre Hoffnung, darin ihren Hausgenossen zu entdecken, aufgegeben. Doch dann schlug sie eine Seite auf, von der ihr ein weißblonder Junge mit leuchtend blauen Augen entgegenblickte. Bereits beim ersten Blick auf das Portrait war Alex fasziniert. Die hellen langen Haare in Kombination mit diesen Iriden, die einen Stich Türkis enthielten, stachen regelrecht heraus. Dazu die makellose Alabasterhaut im Gesicht und die vollen rosa schimmernden Lippen, die sich zu einem kaum angedeuteten Schmunzeln verzogen. Dieser Junge erweckte den Eindruck, kein Wässerchen trüben zu können. Sie betrachtete dieses Antlitz aufmerksam und fragte sich, ob dieser Kerl in Wirklichkeit auch so aussah oder ob das Foto bearbeitet war. Sogleich blätterte sie weiter und fand dahinter seine Aktaufnahmen.
Sein Körper schien komplett haarlos zu sein, nur an den Unterarmen entdeckte sie Behaarung. In der Regel rasierten sich die Männer an der Brust, den Achseln, an den Beinen und in der Schamregion. Doch bei ihm war wohl kaum eine Rasur nötig. Die hellblonden Haare fielen ihm weich über die Schultern bis zur Brust hinab. Das sah man bei Liebesdienern nicht oft, dass sie so lange Haare besaßen, aber zu diesem Jungen passte es sehr gut. Alex las seine Daten. 1,79 m groß und tatsächlich bereits 20. Auf sie wirkte er aber wie 16 oder 17. War das ein zu großer Altersunterschied zu ihr? Immerhin acht Jahre. Doch diese Bedenken verwarf sie schnell wieder, denn viele schafften sich einen 18-jährigen Host an. Im Gesamten hatte er eine zierliche Gestalt. Relativ schmale Schultern, sehnige Arme, eine leicht strukturierte Brust, schlanke Beine und einen kleinen, knackigen Hintern. Erst zuletzt betrachtete sie sein Geschlecht, das ganz durchschnittlich war.

Im Kindle-Shop: Love Servant- Im Staat der Frauen: Liebesroman.
Mehr über und von Zenobia Volcatio auf ihrer Facebook-Seite.



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