9. Dezember 2018

'Die Todesküsserin' von Sandy Mercier

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
„Wie du mir, so ich dir …“

Ein Mann wird tot aufgefunden. Er wurde brutal gefoltert, und auf seiner Stirn prangt der rote Lippenstiftabdruck eines Kusses.

Kommissarin Tanja Müller soll sich dem Fall der "Todesküsserin" annehmen, der sie schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt. Denn ins Visier der Medien gerät ausgerechnet ihre beste Freundin, und weitere Morde folgen.

Hat die psychisch kranke Emma tatsächlich etwas mit den grausamen Taten zu tun? Plötzlich steht Tanja vor einer tödlichen Entscheidung.

Leseprobe:
Prolog
„Weißt du noch, Daddy, damals?“, flüsterte sie ihm sanft ins Ohr. „Als du Mommy vergewaltigt hast?“
Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. Er versuchte wiederholt zu schreien, doch der Knebel in seinem Mund verhinderte es. Er saß auf einem alten Holzstuhl, unfähig, sich zu bewegen. Sie musste ihm etwas verabreicht haben, das ihn daran hinderte. Sein Kopf tat weh und er hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Was, verdammt noch mal, ist hier los?
„Du weißt, was als Nächstes kommt, Daddy.“ Sie grinste ihn an.
Angstschweiß rann über seine Stirn, lief in seine Augen, sie brannten.
Sie griff nach seinem Hals, würgte ihn fest. „Macht dich das immer noch an?“, fragte sie zart.
Er stöhnte heftig.
Sie drückte stärker zu.
Er bekam kaum noch Luft. Sein Kehlkopf schmerzte.
Zärtlich küsste sie ihn auf die Stirn.
Er fühlte ein Kribbeln in seinem Körper. Langsam begann er wieder etwas zu fühlen, spürte die harten Fesseln um seine Knöchel, Oberschenkel, seinen Bauch, die Arme. Die Seile schnitten in seine Haut ein.
Sie zückte ein Messer.
„Ich werde auch ganz sanft beginnen. Du brauchst keine Angst zu haben, Daddy.“
Sein Herz pochte panisch, als drohte es jeden Moment zu zerspringen.
Langsam schob sie ihr schwarzes Kleid hoch und zeigte in halterlosen Strümpfen steckende Beine.
„Das macht dich doch an, wenn ich mich richtig erinnere.“
Sie zog das Kleid aus, sodass sie gleich darauf in schwarzer Reizwäsche vor ihm stand.
Er verstand die Welt nicht mehr. Will die mich jetzt anmachen?
Sie setzte sich auf seinen Schoß, rieb ihre Brüste an ihm, wuschelte durch seine lockigen Haare und seufzte.
„Ist es so richtig? Gefalle ich dir?“
Was will die?!
Sie öffnete ihren BH und warf ihn zur Seite.
Seine Hände kribbelten, in seiner Shorts regte sich etwas. Sein Blick stets auf ihr Messer gerichtet, dass ihm nun gefährlich nah kam.
Unvermittelt riss sie sein Hemd auf. Es war immer wieder erstaunlich, wie leicht die Knöpfe in alle Richtungen sprangen. Darunter trug er ein weißes Unterhemd, es war klitschnass. Leicht ließ sie das Messer über seinen Oberkörper gleiten, bevor sie ihre linke Hand, noch immer auf ihm sitzend, wieder fest um seinen Hals legte. Das Messer in der anderen Hand kam dabei seinem Schwanz gefährlich nah.
Wann hat sie mir eigentlich die Hose ausgezogen? Er versuchte sich zu bewegen und keuchte.
„Du willst doch nicht etwa von mir weg?! Ich denke, du stehst darauf?! Oder habe ich etwas falsch gemacht?“ Sie sprang auf. „Ach ja, es macht dich mehr an, wenn ich es nicht will, stimmts?!“ Wütend schlug sie ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.
„Also … versuchen wir es noch mal …“, raunte sie und zog ihr Höschen aus. Sie schloss die Augen. Atmete tief ein. Stille. Dann strömten Tränen über ihre Wangen.
„Nein, bitte nicht. Hör auf! Ich will das nicht. Nein!“, schrie sie laut.
Das Nein hallte in seinen Ohren. Wieso tut sie das?
„Nein, bitte nicht! Tu mir das nicht an!“, schrillte es durch den düsteren Raum. Nur ein paar Kerzen erleuchteten die Ecke, in der sie sich befanden.
„Ist es so besser?“, fragte sie und schlug ihm wieder ins Gesicht. „Weißt du noch, wie du es damals gemacht hast, Daddy?“

Montag, 5. Februar 2018
Nackt und verschwitzt lagen sie eng umschlugen auf dem Hotelbett und küssten sich leidenschaftlich. Tanja wusste, dass er jeden Moment gehen musste. Sie bemerkte, wie ihre Verzweiflung und ihre Sehnsucht nach ihm schon jetzt größer wurden. Er streichelte ihren Rücken und sie wuschelte durch sein goldenes, lockiges Haar.
„Ich liebe dich“, hauchte sie, was er mit einem hitzigen Kuss beantwortete. Tanja blickte ihm in die blauen Augen und es kribbelte in ihrem ganzen Körper. Sie hatte dieses Kribbeln noch nie zuvor erlebt – bis sie ihn kennenlernte.
„Du bist so wunderwunderschön“, flüsterte er ihr ins Ohr und knabberte daran.
Es piepte – sein Handy. Sie wusste, nun musste er sie verlassen. Doch sie wollte ihn nicht schon wieder gehen lassen. Sie setzte sich auf ihn und bewegte die Hüften.
„Tanjaaaa“, sagte er gequält. „Du weißt, dass ich losmuss. Mach es uns doch nicht immer so schwer.“
Tränen stiegen in ihre Augen. Sie stand auf und ging ins Bad, bevor er es sehen konnte. Er mochte es nicht, wenn sie weinte. Sie hasste es, zu weinen. Tanja legte ihren Schutzpanzer an, wurde wieder kühl und sprang unter die Dusche. Kurz darauf kam er zu ihr unter das heiße Wasser. „Jetzt sei nicht so. Du weißt, dass ich das nicht mag. Ich komm doch wieder.“
Als wäre das mein Problem, dachte sie traurig. Doch sie versuchte, sich zusammenzureißen.
„Tut mir leid. Es ist eben schwer für mich,“ gab sie zurück.
„Für mich ist es auch nicht leicht … Hm? Und jetzt schenk mir ein Lächeln. Das steht dir viel besser.“ Zwanzig Minuten später verließen sie das Hotel. Sie fuhr aufs Revier, er zu seiner Ehefrau.

Im Kindle-Shop: Die Todesküsserin.
Mehr über und von Sandy Mercier auf ihrer Website.



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