15. März 2019

'Bird in Custody: Gefangene des Militärs 1' von Rachel Vang

Kindle (unlimited)
»Während er mich betrachtet, weiß ich mit drückender Sicherheit, dass er gefährlich ist. Das Unbekannte, das ich im Bird in seinen Augen gesehen habe, ist nichts anderes als dunkles Verlangen.«

Juniper Rin kennt die Männer der Militärregierung nur als Gäste in der Bar, in der sie arbeitet. In der einzigen Stadt auf einem verwahrlosten Wüstenplaneten hält sie den Kopf unten, während sie darauf hinarbeitet, eines Tages genügend Geld für ein Ticket zu einem besseren Ort gespart zu haben. Auch mit den Rebellen, die sich gegen die neue Regierung wehren, hat sie nichts zu tun. Doch dann wird sie anstelle ihres Bruders für einen versuchten Anschlag auf einen Außenposten des Militärs festgenommen.

Zunächst glaubt sie, bald wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch Kael Cormez, der Militär, dem sie in die Hände fällt, hat nicht vor, seine Gefangene wieder gehen zu lassen. Er will sie in seinem Besitz, und seine Dominanz und Zärtlichkeit legen bald auch Fesseln um ihr Herz …

Leseprobe:
»Juniper«, ruft Bryant. »Hilf beim Servieren, die Mädchen kommen nicht hinterher.«
»Mach ich«, antworte ich ihm schnell. Ich nehme mir das Tablett für einen der hinteren Tische, auf das Bryant volle Biergläser gestellt hat. Während ich es sicher vom Tresen hebe, denke ich über seine Formulierung nach. Er spricht von seinen Mädchen, als würde ich nicht dazu gehören. Vielleicht wird es noch ein paar Wochen dauern, bis er mich dazuzählt. Es erinnert mich daran, dass ich mich ihm noch beweisen muss, und dass er mir den Job nicht gegeben hat, weil er mich unbedingt wollte. Entweder habe ich ihm leidgetan, oder er weiß, dass mein Bruder ein guter Kunde ist, weil er sich hier so oft betrinkt, wie sein mageres Gehalt in der Fabrik es zulässt. Fest steht jedenfalls, dass ich mich anstrengen muss. Ich brauche diese Arbeit.
Ich achte auf meinem Weg durch den Raum besonders darauf, nichts zu verschütten und niemanden anzustoßen, und spüre Bryants Blick noch in meinem Rücken, als ich den Tisch mit den Militärs erreiche. Sie sehen vor allem das Bier, das wie von allein den Weg von meinem Tablett in ihre Hände findet.
»Bist du nicht ein bisschen jung für diese Arbeit?«, will einer von ihnen wissen.
Er grinst breit, und nimmt seinen Worten damit jede Fürsorge.
Tatsächlich darf ich gerade erst in einer Bar arbeiten, das ist in Nexa Generis genau ab einundzwanzig erlaubt. Aber ich bin nicht besonders groß, und dass ich nicht so dürftig gekleidet bin, wie einige andere Kellnerinnen, lässt mich jünger aussehen. Einige tragen die Tops so tief, dass der Spitzenstoff ihrer BHs herausguckt, und die meisten von ihnen sind kurviger als ich. Ich müsste mit meinem schlichten dunklen Oberteil neben ihnen eigentlich uninteressant aussehen, aber das hält den Mann nicht davon ab, mir auf die Rundungen meiner Brüste zu starren.
»Keine Sorge, ich bin alt genug«, versichere ich ihm.
»Ich glaube, ich kann sehen, wie dein Implantat rot anläuft«, witzelt er, und während er seine Finger locker um mein Handgelenk legt, stimmen einige der anderen in das Gelächter ein. Ich muss mich zusammenreißen, um meinen Arm nicht wegzudrehen, in dem mein digitaler Ausweis steckt.
»Kann ich euch noch etwas anderes bringen?«, frage ich freundlich. Diesmal antwortet mir jemand anderes.
»Wir brauchen nichts weiter.«
Ich erschaudere, als ich diese Stimme höre, und schaffe es nur eine Sekunde lang, den Mann anzusehen, dem sie gehört. Ich weiß, dass er Cormez heißt, jemand von den anderen hat ihn in meiner Nähe mit seinem Nachnamen angesprochen. Er kann höchstens Ende zwanzig sein, aber etwas in seinem Blick lässt ihn gefährlicher wirken, als alle Männer, die ich in dieser Bar je gesehen habe. Seine Augen sind wie eine dunkle Nacht, in der sich etwas Unbekanntes bewegt. Sie sind nicht braun, wie meine, sie sind onyxschwarz.
Ich habe ihn schon vor einer Woche hier gesehen, und genau wie beim letzten Mal reagiere ich auf eine Weise auf ihn, die mir hoffentlich niemand ansehen kann. Er ist noch nass vom Regen, ein paar letzte Tropfen hängen in seinem dunklen Haar. Vielleicht ist das der Grund, warum ich ihn so stark wahrnehme, der vom Regen intensivierte Geruch, der an ihm haftet. Der Duft ist angenehm männlich, und vielleicht ist es seine schwarze Militärkleidung, die diese gefährliche Note hineinmischt, die zu seinen Augen passt. Seine Haut sieht im dämmrigen Barlicht und den bunten Neonlichtern im Fenster gebräunt aus. Seine Hände sind kräftig. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, musste ich mir unwillkürlich vorstellen, wie es wäre, wenn sie meine Haut berührten.
Dieses Mal kann ich nicht anders, als seine weichen Lippen zu bemerken.
»Sie wird schlecht gehen können, wenn du dich an ihr festhälst«, fügt er mit einem harten Blick zu seinem Kollegen hinzu, der nach meinem Handgelenk gegriffen hat. An der Reaktion der anderen merke ich, dass Cormez ihnen übergeordnet ist. Selbst ich reagiere auf seinen Befehlston. Ich spüre, wie meine Wangen rot werden, während der andere Mann mein Handgelenk loslässt. Er grinst, setzt dazu an, etwas zu sagen, und streckt dabei die andere Hand aus, um nach meiner Hüfte zu greifen. Im nächsten Moment liegt er mit verdrehtem Arm mit dem Oberkörper auf dem Tisch und atmet geräuschvoll aus.
Erst nach zwei Atemzügen verstehe ich, was passiert ist.
Cormez hat ihn am Arm gepackt und zu sich gezogen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und hat ihm dann das Handgelenk nach oben gedreht, sodass er jetzt mit dem Oberkörper auf den Tisch gedrückt wird. Am Gesicht des Bezwungenen sehe ich, wie der Griff in seinem Schultergelenk schmerzen muss.
Ich treffe Cormez’ Blick, der sich anfühlt, als würde er für einen Moment viel zu tief in mich eindringen. Er lässt mich den Atem anhalten.
»Verzeihung«, sagt er ruhig zu mir. Er macht eine kleine Pause, in der ich nicht fähig bin, mich zu rühren oder über eine Antwort nachzudenken. »Du kannst jetzt gehen.«
Wie ferngesteuert tue ich, was er befohlen hat. Mein Gesicht ist immer noch heiß, während ich den erhöhten Bereich verlasse und mich wieder in die Sicherheit des Tresens flüchte.

Im Kindle-Shop: Bird in Custody: Gefangene des Militärs 1.
Mehr über und von Rachel Vang auf Instagram.



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