9. Mai 2019

'Die unwissende Magierin: Die Reise eines Mädchens' von Marlene Beer

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
In einem kleinen, mittelalterlichen Dorf lebt die 13 jährige Arah, die als Findelkind beim gutherzigen Pater aufwächst. Das Mädchen liebt Bücher über alles und zieht sich häufig in ihre eigene Traumwelt zurück. Eines bedeutungsschweren Tages kommt geheimnisvoller Besuch in das kleine Dorf: Ein herumreisender Exorzist, der im Namen der Kirche nach versteckten Hexen und Zauberern sucht.

Obwohl Arah zwar sehr gerne übers Zaubern fantasiert und sich tief in ihrem Herzen magische Kräfte wünscht, kann sie den Worten des Exorzisten nur misstrauisch lauschen. Es konnte unmöglich Magie in der richtigen Welt geben. Oder? Als sie selbst plötzlich angeklagt wird eine Hexe zu sein, heißt es Hals über Kopf zu fliehen. Dabei weiß das Mädchen noch nicht, dass an den Anschuldigungen des Exorzisten etwas Wahres dran ist. Erst als Arah der echten Magie in Form wirklicher Magier und Magierinnen, sowie magischen Tierwesen begegnet, wird ihr immer mehr bewusst, wer sie in Wahrheit ist und woher sie kommt. Alles was sie bisher über Zauberei, Magie, Drachen und mystische Kräfte zu wissen glaubte, stellt sich plötzlich als völlig falsch heraus ...

Eine Reise voller Spannung und Gefahren wartet auf das junge Mädchen in dessen Verlauf sie nicht nur endlich erfährt, wer ihre Eltern sind, sondern auch zum ersten Mal der Liebe begegnet.

Ein spannendes Fantasie - und Jugendbuch für Mädchen, Jungen und junggebliebene Erwachsene.

Leseprobe:
Es war ein Morgen wie jeder andere.
Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich bereits ihren Weg über das Land und die kühle Nachtluft wich ehrfürchtig vor ihnen zurück.
Ein neuer Morgen brach an, ein Morgen, der den Menschen in dieser Geschichte bedeutendes bringen sollte.
Ihr müsst wissen, dass sich die Menschen damals sehr von uns unterschieden. Für sie war es ganz normal jeden morgen früh aufs Feld zu gehen, dort hart zu arbeiten und sich dann spät am Abend im flackernden Kerzenschein den Weg nach Hause zu leuchten. Das Leben damals war sehr hart. Die meisten Menschen waren arm und wenn einmal eine Regenperiode die Ernte vernichtete, mussten viele mit knurrenden Mägen ins Bett gehen.
Um jedoch einer wirklichen Hungersnot entgegen zu wirken, hatte sich das kleine Dorf Gelderland, in dem unsere Geschichte beginnt, etwas Besonderes einfallen lassen. Es gab eine Art Vorratsspeicher, in dem alle Bauern ein Sechstel ihrer Ernte einbrachten. Sollte tatsächlich wieder eine Hungersnot kommen, so würde das Getreide gerecht unter den Dorfbewohnern aufgeteilt werden. Gelderland war ein vergleichsweise wohlhabendes Dorf und den Menschen ging es gut. Die meisten Häuser waren aus festen Steinen gebaut und mit Strohdächern ausgelegt, die alle zwei Jahre erneuert wurden um sicher zu gehen, dass sie den Regen abhielten.
Gelderland war ein sehr kleines, überschaubares Dorf und außer dem Schmied, dem Bäcker und dem Priester hatte fast jede Familie einen eigenen Bauernhof mit Großteiles Kühen, Schweinen, Schafen und Hühnern. Die meisten Menschen im Dorf waren Bauern, die sich in der Regel gut selbst ernähren und versorgen konnten. Die wenigen Gegenstände, die sie nicht selbst herstellen oder anbauen konnten, erwarben sie durch Handel und Tausch. So konnte man beispielsweise Messer, Schwerter, Kessel, oder Löffel beim Schmied gegen Getreide und Eier eintauschen. Ausgefallenere Dinge wie Stoffe oder Kerzen konnte man bei den fahrenden Händlern erwerben, die alle in unregelmäßigen Abständen alle paar Monate mit ihren Pferdewagen durch Gelderland zogen und ihre Waren anboten.
Meist waren es nur wenige Händler und sie kamen auch nur deshalb so selten, weil Gelderland inmitten eines gewaltigen Laubwaldes lag. Die engen, steinigen und verschlungenen Wege ließen sich nur unter großen Strapazen befahren. Es gab damals noch keine befestigten Straßen, wie wir sie kennen. Für längere Reisen benutzte man Pferdekutschen, mit denen man sich nur sehr langsam fortbewegen konnte.
Von den Menschen damals wurde dieser majestätische und weitreichende Mischwald auch Lutizienwald genannt. Vor vielen Jahren soll sich nämlich die junge adlige Lutizie beim Pilze sammeln im Wald verlaufen haben und tagelang orientierungslos umhergeirrt sein, bis sie schließlich von einem tapferen Edelmann gerettet wurde. Zu ihrer Hochzeit machte der Adlige seiner Braut den Wald zum Geschenk und benannte ihn nach ihr. Mittlerweile wurde diese Geschichte schon so oft erzählt, dass sie jeder im Dorf glaubte.

Ich habe ja bereits erwähnt, dass es noch einen Priester in Gelderland gab. Jedoch nicht irgendeinen Priester. Pater Jophius Drahbegg war etwas ganz Besonderes.
Und wenn es jemanden gab, der über alles und jeden in Gelderland Bescheid wusste, dann er.
Er war ein älterer, aber sehr gutmütiger, in Weisheit ergrauter Mann mit wachsamen, braunen Augen. Ihm umgab stets eine machtvolle Aura, die selbst die aufmüpfigste Schar sofort verstummen ließ. Diese Gabe war in seinem Beruf von unschätzbarem Wert, denn wenn er in der Kirche predigte, wagte niemand zu tuscheln oder unaufmerksam zu sein. Drahbegg vermochte mit seinen Predigten die Zuhörer jeden Alters zu fesseln.
Jeden Sonntag stand er vor der versammelten Gemeinde und erzählte Geschichten und Gleichnisse aus der Bibel. Er bediente sich dabei stets einer einfachen, klar verständlichen Sprache, denn er wollte, dass jeder die Bibel verstehen konnte. Er erzählte von Gott, den Engeln und dem Teufel, so liebevoll und bildlich wie nur möglich. Die Menschen hörten ihm gerne zu und so war es nicht verwunderlich, dass in der Regel jede Messe bis auf den letzten Platz besetzt war. Drahbegg war in Gelderland sehr geachtet und wurde nicht selten von den verschiedenen Familien Gelderlands zum Essen eingeladen - was er immer gerne annahm.
Seine Leibesfülle zeugte davon. Er war ein sehr gern gesehener Gast, da er jede Gesellschaft durch seine immer wohlüberlegten, intelligenten und interessanten Geschichten bereicherte. Er hatte bereits viele, fremde Länder besucht und sprach neben der Kirchensprache Latein auch noch fließend Englisch, Spanisch und Griechisch. Und obwohl keiner der Dörfler nicht einmal im Traum daran dachte, Gelderland zu verlassen, lauschten sie doch alle gerne seinen Geschichten von der weiten Welt.

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