12. März 2020

'Conflicting Vibes: Robert & Viktoria' von Monica Bellini

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
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Konflikt. Substantiv, maskulin. Definition: Wenn ein sexy Bad Boy auf eine charmeresistente Karrierefrau trifft.

Viktoria ist glücklich, als ihr Flugzeug in Wien landet. Die Jahre im Ausland haben sich gelohnt. Endlich hat sie den Job als Chefcroupier, auf den sie hingearbeitet hat. Doch als sie ihre Wohnungstür aufsperrt, findet sie das reinste Chaos vor. Der Kollege, der sie im Casino Wien einweisen soll, betatscht sie. Und als ob das nicht reichen würde, behandelt ihr Nachbar sie wie den letzten Dreck – bevor er sie küsst und sie ihn mit einer Ohrfeige in die Schranken weist.

Kratzbürstige Frauen mag Robert nur im Bett. Hysterische Weiber hingegen gar nicht. Dem Geschäftsführer des Szenelokals Vibes ist die morgendliche Ruhe in seiner neuen Wohnung heilig – während seine Nachbarin um diese Zeit schreit und kreischt. Als sie auch noch ihren gesamten Hausrat ausgerechnet an der gemeinsamen Wand zertrümmert und ihn aus dem Schlaf reißt, ist seine Geduld am Ende ...

Abgeschlossener Liebesroman mit heißen Szenen und Happy End.
„Conflicting Vibes: Robert & Viktoria“ ist der vierte Roman der „LoveVibes“-Reihe. Alle Bücher können ohne Vorkenntnisse gelesen werden.


Anleser:
ROBERT
Es waren vier himmlische Tage. Ausschlafen zu können, nachdem ich einen Großteil der Nacht damit verbracht habe, lächelnd meinem Job nachzugehen – den ich liebe –, ist herrlich. Fast hatte ich vergessen, dass ich neben einer Verrückten wohne. Jetzt sitze ich mit rasendem Herzschlag aufrecht im Bett, anstatt mir die Decke über den Kopf zu ziehen und weiterzuschlafen. Ich hatte tatsächlich verdrängt, dass sie von vier Tagen Ruhe gesprochen hat, als sie mir den hochmütigen Blick zuwarf und mit ihren Freundinnen verschwand. Kolleginnen, berichtige ich mich (ich bin überzeugt davon, dass niemand mit einer wie der befreundet sein will) und starre auf die Wand, gegen die etwas geflogen sein muss – auf der anderen Seite der Mauer, die uns glücklicherweise trennt. Keine Ahnung, wo dieses biestige Weib aufgewachsen ist, doch in normalen Familien schmeißt man nicht mit Gegenständen durch die Gegend, die dann mit einem lauten Krach zerbrechen. Wenigstens nicht in meiner. Wortgefechte ja und manchmal werden sie auch lautstark ausgetragen, aber so etwas? Nie! Da drüben kreischen und schreien Frauen wie bei einer Gefängnisrevolte – zumindest stelle ich es mir so vor. Glücklicherweise kenne ich niemanden, der mir vom Leben im Knast erzählen könnte, doch ich liebe Actionfilme. Wobei Männer sich eher mit behelfsmäßigen spitzen Gegenständen an die Gurgel gehen und sparsam mit Worten umgehen. Frauen hingegen nutzen genau diese, um sich gegenseitig fertigzumachen – und zwar bis zum bitteren Ende. Und das ist dem Geschrei nach das, was offenbar in der Nachbarwohnung passiert.
Ich sollte die Polizei rufen! Nein, besser nicht. Wenn irgendjemand dieses hysterische Weib umbringt, werde ich endlich meinen Frieden haben.
Bums. Knall. Geschepper. Hektisch werfe ich die Decke zurück, gehe ins Badezimmer, benutze die Toilette, dusche, trockne mich ab. Und dann stehe ich minutenlang mit auf dem Waschtisch aufgestützten Händen da und starre in den Spiegel. Selbst hier höre ich das Gekreische, das immer wieder von lautem Krach begleitet wird. Was auch gegen die Wand geworfen wird, es ist zerbrechlich. Ein teuflisches Grinsen überzieht mein Gesicht. Irgendwann wird denen da drüben das Geschirr ausgehen und es wird Ruhe einkehren. Dann werden sich die Weiber (egal, wie viele es sind, aber es muss eine Horde sein) gegenseitig an die Gurgel gehen und eine der beiden Parteien wird gewinnen.
Hoffentlich die andere und nicht die meiner Nachbarin.
Bin ich ein böser Mensch? Nein. Doch in diesem Fall geht es um mich und dieser gehässige, durch und durch eigennützige Gedanke ist mein gutes Recht. Das wäre an jedem Tag so, aber heute mehr als sonst.
Normalerweise ist mir mein Geburtstag egal. Wären es nicht immer die anderen – allen voran Jason –, die irgendwann im Lauf des Abends im Vibes auf mich anstoßen, würde ich nicht einmal daran denken. Nur haben sie mich gestern schon um Mitternacht überrumpelt und hochleben lassen. Ich hatte mich noch gewundert, dass Benjamin und Leonie, Max und Jasmin, sogar Steve und sein koreanischer Lover Charly, sich unter der Woche mit Jason und Sophie im Vibes trafen. Und den ganzen Abend über war ich froh gewesen, dass das Lokal voll war und ich mich immer wieder hinter die Bar verziehen konnte, um Tobias und Mario zu helfen. Vier verliebte Pärchen auf einem Haufen waren einfach zu viel für mich. Hätte mir vor einem Jahr irgendjemand gesagt, dass meine engsten Freunde sich alle innerhalb kurzer Zeit mit dem Liebesvirus anstecken würden, ich hätte schallend gelacht.
Auch Steve, dem sanften und einfühlsamen Manager von Vibes Fashion, hätte ich nicht zugetraut, sich Knall und Fall in eine Beziehung zu stürzen. Er, der von seinem Vater wochenlang verprügelt und eingesperrt wurde, als er sich outete, und danach auf der Straße lebte, müsste Angst vor einer Partnerschaft haben – habe ich immer gedacht. Doch dem ist nicht so. Als Jason ihn vor Jahren unter seine Fittiche genommen hat, fasste er nicht nur zu ihm Vertrauen, sondern ließ sich therapieren, schloss die Schule ab und studierte Wirtschaft. Als ich nach Wien zurückkam, war er schon nicht mehr der verschüchterte Teenager, den ich während eines Heimaturlaubs kennengelernt hatte. Aber der glückliche Mann, der er nun ist, seitdem Charly Chen als Designer in die Firma und in sein Leben getreten ist, hat nichts mehr mit dem früheren Steve gemeinsam.
Er und all meine anderen Freunde haben mich gestern Abend immer wieder abgelenkt. Ich wollte nicht zu ihrem Tisch schauen, aber ich tat es trotzdem – bis Tobias mir den Shaker aus der Hand nahm und den Inhalt kopfschüttelnd in den Ausguss leerte. Die Flüssigkeit hatte eine scheußliche Farbe, und ich wusste beim besten Willen nicht, was ich da vermischt hatte und für wen ich etwas mixen wollte. Keine Bestellung war offen. Das war zu dem Zeitpunkt, als ich mir ernsthaft überlegte, mit irgendeiner Entschuldigung zu verschwinden, und Mario dabei beobachtete, wie er zwei Flaschen unseres teuersten Champagners aus dem Kühler nahm und mit dem großen Eiskübel zu Jason brachte. Nur eine Minute später überrumpelten sie mich und ich musste ihre verliebten Blicke aus nächster Nähe ertragen – vor allem aber die Berührungen, die unzweifelhaft darauf hindeuteten, was jeder von ihnen tun würde, sobald sie das Vibes verließen.
Natürlich habe ich mich gefreut, dass sie mich zu meinem Geburtstag überrascht haben, aber ich war wirklich froh, als sie sich endlich alle entschuldigten, weil sie doch heute arbeiten mussten. Allerdings war ich derart schlecht drauf, dass ich mich einfach nur in meinem Bett verkriechen, den Tag verschlafen und erst morgen wieder aufwachen wollte – frisch und munter. Was ich auch getan hätte. Die Teufelin in der Nebenwohnung hat sich wirklich den falschen Tag ausgesucht, um zurückzukommen. »Wir fliegen Langstrecke. Genießen Sie die kommenden vier Tage, Herr Richter.« Verflucht. Es ist der fünfte Tag und sie hat Wort gehalten.
O Gott – und jetzt?

Blick ins Buch (Leseprobe)

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