11. Mai 2020

'Zuckerrot und Blaubeergelb' von Kaja Linnegart

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Kaja Linnegart
Ein Roman aus dem Leben

„Jetzt reicht‘s!“, denkt Lara – alleinerziehende Mutter in den besten Jahren –, die sich jahrelang in ihrem Job verbogen hat. Zuhause ist die Pubertät eingezogen, eine enttäuschte Liebe und ein Zusammenbruch haben dem Fass endgültig den Boden ausgeschlagen. Beherzt stellt sie ihr Leben auf den Kopf und entdeckt ihre Leidenschaft für antike Dinge.

Auf ihrer Reise zu sich selbst, stolpert sie aus alten Mustern, über skurrile Charaktere und in allerhand Katastrophen. Ein brüskiertes Umfeld, aufgeregte Besucher und ein ständig klingelndes Telefon sind die Folge. Dann dreht auch noch ihre Freundin Silke durch ...

Als sie Tom kennenlernt, wird ihr zunächst alles zu viel. Trotzdem erkennt sie, dass so ein neues Leben ganz schön (und) anstrengend sein kann!
Anleser:
Ich war zwanzig und in meine erste eigene Wohnung eingezogen, als ich Mister Right begegnete. Zumindest war ich der festen Überzeugung, er wäre es.
Ich startete gerade in meinem Beruf durch und steckte nebenbei mitten in der Renovierung meines neuen Zuhauses, als er in mein Leben einschlug wie eine Bombe. Bei ihm handelte es sich eher um eine Bombe der Sorte, die einen ängstigt, als so eine kleine harmlose, wie sie in Comics dargestellt wird – schwarz, rund und funkensprühend.
An den Moment, in dem wir einander durch einen gemeinsamen Bekannten vorgestellt wurden, erinnere ich mich genau und daran, dass ich nach einer höflichen Begrüßung nicht weiter mit ihm redete. Etwas war an ihm, das mich alarmierte.
Aber so mysteriös es war: Die darauffolgenden Monate begegneten wir uns immer wieder – scheinbar zufällig, ungeplant. Mal war es bei einer – so die einhellige Meinung – ‚unverzichtbaren‘ Gartenparty jenes Bekannten, mit dem ich zuvor lediglich sporadischen Kontakt gepflegt hatte, mal bei einer Vernissage, die so unglaublich angesagt war, dass man sich dort sehen lassen musste. Wenn man überhaupt irgendwohin gehen wollte, dann dorthin. Das zumindest erklärte mir mein neuer Geschäftspartner, der früh erkannt hatte, dass sich aus meinem Potenzial und meiner Loyalität mehr machen ließ, wenn ich ein wenig zurechtgeformt würde.
Sobald ich einen flapsigen Spruch brachte, erntete ich sofort einen scharfen Blick. Meine heißgeliebte Baskenmütze wurde zur Todsünde erklärt, die natürlichen Fingernägel zum Tabu und lautes Lachen war komplett verpönt. Letzteres allerdings verging mir ohnehin immer mehr.
Eines Tages hatte ich mir einen ellenlangen Vortrag anhören dürfen, weil ich auf einer Gala gefragt worden war, ob ich ein Horsd’œuvre wollte und meine Antwort darauf, dass ich fürchtete, das sprengte die Kapazität des mir ans Herz gelegten Kleids, an Hochverrat grenzte.

Blick ins Buch (Leseprobe)

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