21. August 2020

'Im Bann des Schotten' von Emilia Doyle

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Nach dem Tod der Mutter ist Fiona mittellos. Ihre einzige Verwandte, die sie aufnehmen könnte, wäre eine Tante in den schottischen Highlands, die sie nicht kennt. Fionas Erzeuger, der Earl of Shefford, will das Problem um die illegitime Tochter rasch erledigt haben. Er bittet seinen Freund Captain Shaw um Unterstützung. Unter seinem Kommando erreicht Fiona Fort William, eine britische Garnison in den Highlands, von wo aus sie mit einer Patrouille zu jenem Clan gelangen soll. Doch dieser Plan wird von einer Gruppe schottischer Rebellen durchkreuzt.

Die Lage ist angespannt und Fiona sitzt im Fort fest. Sie lässt sie sich auf ein gefährliches Unterfangen ein und gerät immer tiefer in den Konflikt zwischen den britischen Soldaten und den Highlandern. Fiona ist bemüht, ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, doch ausgerechnet jetzt schlägt ihr Herz romantische Kapriolen.

Anleser:
Die Gruppe setzte sich erneut in Bewegung. Ihre Hände waren noch immer zusammengebunden, Furcht übermannte sie. »Ich kann mich nicht festhalten, ich werde vom Pferd stürzen«, fuhr sie ihn an.
»Das werdet Ihr nicht, vertraut mir!«
»Euch vertrauen? Ihr habt mich gefangengenommen und seid dabei, mich zu verschleppen!«
Er lachte. »Wir sind nicht die Barbaren, für die Eure Landsleute uns gern halten, also entspannt Euch.«
Fiona schnaubte. »Dann sagt mir, was Ihr mit mir vorhabt?«
»Alles zu seiner Zeit!«, gab er gedehnt zurück. Nach einer Weile fügte er hinzu: »Wenn Ihr weiterhin so steif dasitzt, werden Euch bald alle Muskeln schmerzen. Warum lehnt Ihr Euch nicht gegen mich, dann hättet Ihr es in der Tat bequemer.«
Sie enthielt sich einer Antwort. Die körperliche Nähe zu diesem Fremden war ihr ausgesprochen unangenehm. Nie zuvor war sie einem Mann so nahegekommen. Sie spürte seine muskulösen Hände an ihrer Mitte vorbei nach den Zügeln greifen. Würde Fiona sich nicht so angestrengt bemühen, eine aufrechte Haltung einzunehmen, könnten sie womöglich noch ihre Brust streifen. Sie glaubte, seinen Atem an der Wange zu fühlen und sein Knie am Bein. Wie dicht sie seinem Schoß war, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken. Obwohl sich der Jutesack rau und kratzig auf der Haut anfühlte, war sie erleichtert ihn zu haben, damit sie ihre peinliche Verlegenheit vor ihm verbergen konnte.
Er beugte sich vor. »Eure Dickköpfigkeit ist nicht zu Eurem Vorteil«, raunte er ihr ins Ohr.
Fiona erschauderte, als sein Brustkorb ihre Schulter berührte und sie sein Gesicht unmittelbar neben dem ihren wusste. Zu ihrer Erleichterung beließ er es bei dieser einen Annäherung. Kurz darauf trabte das Pferd einen steilen Abhang hinunter. Fiona spannte den ganzen Körper an, um die Sitzposition zu halten. Als der Mann daraufhin seinen rechten Arm um sie schlang und sie an sich zog, wehrte sie sich nicht. Alles war besser als hinunterzufallen und unter die Hufe des Tieres zu geraten. Sie wagte kaum zu atmen.
Endlich schienen sie an ihrem Ziel angekommen zu sein. Er ließ sie los und stieg aus dem Sattel. Um sich herum vernahm sie lebhaftes Treiben.
»Kommt!« Seine Hände umfassten ihre Taille, um ihr vom Pferd zu helfen.
Zögerlich ließ sie es zu und glitt in seine Arme. Die Angst kehrte zurück, was jetzt mit ihr passieren würde. Er behielt sie im Arm und führte sie fort.
»Zieht den Kopf ein.«
Fiona tat, wie ihr geheißen und er drückte ihren Kopf zusätzlich schützend nach unten. Sie mussten sich in einer Höhle befinden, vermutete sie. Es war schlagartig kühl und dunkel geworden.
»Seid vorsichtig! Der Boden ist rutschig und uneben.« Er löste endlich die Handfesseln und befreite sie von dem Jutesack, bevor er sie tiefer hineinführte. Dort war es heller als am Eingang, weil Licht durch zwei seitliche Felsspalten einfiel.
Das musste der Unterschlupf dieser Männer sein. Neugierig sah sie sich um, obwohl es außer Felsen nichts zu sehen gab.

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