10. August 2020

'Lichttrinker: Nachtkönig' von Veronika Weinseis

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Veronika Weinseis
Düster. Verschlingend. Spannend.

Vom Dienst suspendiert, von der Ehefrau rausgeworfen. Anders Claytons Leben befindet sich in einer Abwärtsspirale. Doch als sich das Monster aus den Albträumen seiner Tochter als real entpuppt, muss er die Kontrolle zurückerlangen. Anders kann Madison nur retten, indem er einen gefährlichen Handel mit der Finsternis persönlich eingeht: Er reist in die von Licht dominierte Welt Ranulith, um Königin Elrojana ihren wertvollsten Besitz zu stehlen.

In Ranulith steht eine Revolution kurz vor dem Ausbruch, da die unsterbliche Elrojana ein Schreckensregime führt. Dabei sät sie Krieg an allen Landesgrenzen.

Anders wird zunehmend tiefer in die Geheimnisse und Konflikte Ranuliths gezogen, denn plötzlich geht es nicht mehr nur um Madison, sondern um den Fortbestand beider Welten.

Anleser:
Sophia schmeckte Blut, trotzdem kaute sie weiter auf der Unterlippe. Am anderen Ende der Leitung hörte sie gedämpfte Stimmen. Sie fuhr mit dem Daumen über die beiden Eheringe an ihrer linken Hand und starrte aus dem Küchenfenster. Statt die Reifenschaukel am Baum und die liegen gebliebenen Spielsachen vom Vortag zu sehen, starrte sie in die Leere. Sie spürte die Wärme der Herbstsonne nur wie ein fernes Echo auf der Haut. Das alles konnte nicht wahr sein. Sie durfte nicht auch noch Liam verlieren.
Der Polizist am Telefon meldete sich zurück und riss sie aus ihren Gedanken.
»Haben Sie ihn endlich gefunden?« Sophia presste die Worte heraus. Sie schloss die Hand zur Faust und hoffte.
»Frau McMillan, bitte bleiben Sie ruhig. Wir unternehmen alles in unserer Macht Stehende, um Ihren Sohn schnell zu finden. Aber ohne Anhaltspunkte … Wir tun, was wir können. Haben Sie Geduld.«
Dann ist alles nicht genug, dachte Sophia und lehnte die Stirn an das Fensterglas. Gestern noch hatte Liam im Garten Heuschrecken gesammelt und sie ihr geschenkt. Widerliche kleine Krabbelviecher. Sophia hatte sie am Abend angeekelt mitsamt dem Glas in den Müll geworfen. Nun wünschte sie sich, dass Liam mit einem ganzen Schuhkarton voller Insekten vor ihr stünde, solange er bloß bei ihr wäre. Liam war irgendwo da draußen. Allein oder – schlimmer noch – mit einem Fremden, der ihm nichts Gutes wollte. Sophia stand hier in ihrer Küche und tat nichts. Wartete. Hoffte. Fürchtete.

Blick ins Buch (Leseprobe)

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