5. Februar 2021

'Hörbuch selbst aufnehmen: Professionelle Eigenproduktion von A bis Z' von Michael Gückel

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website hoerbuchfabrik.de
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird.

Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen.

Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.

Anleser:
Wozu dient dieses Buch?
Seit einigen Jahren bin ich neben meiner Tätigkeit als Journalist auch als Selfpublisher in der Belletristik tätig und veröffentliche Romane in den Genres Fantasy, Science-Fiction und Thriller. Als studierter Dipl.-Ing. (FH) komme ich aber ursprünglich aus der Medientechnik. Als es daran ging, meinen ersten Roman in ein Hörbuch zu verwandeln, machte ich mich an die Recherche zum Hörbuchmarkt und den verfügbaren Optionen der Hörbuchproduktion. Es stellte sich heraus, dass es teilweise sehr schwierig ist, Preise in Erfahrung zu bringen, einige Anbieter nicht unbedingt durch Transparenz glänzen und andere einfach horrende Summen veranschlagen.
Als Selfpublisher, der alles aus eigener Tasche bezahlt, war für mich (vor allem nachdem ich die Preise analysiert hatte) schnell klar, dass ich mein Hörbuch in Eigenregie produzieren würde. Die nötige Ausstattung und das meiste Wissen dazu besaß ich bereits. Und was ich nicht wusste, wollte ich bei der Produktion erlernen. Für mich als ausgebildeten Audio-Techniker war dies kein unüberwindliches Hindernis. Jedoch fielen mir bei meinen Recherchen in Online-Foren und sozialen Medien immer wieder Kollegen auf, für die das Unterfangen Hörbuch-Aufnahme wie ein Buch mit sieben Siegeln zu sein schien. Fragen über Fragen türmten sich auf. Sie waren verständlicherweise erschlagen von den vielen unterschiedlichen Anforderungen, die eine solche Produktion zwangsläufig mit sich bringt. Und zugegeben, die Informationen im Netz sind verstreut, unvollständig und teilweise widersprüchlich. Daraus schlau zu werden, ist keine einfache und vor allem keine schnell zu lösende Aufgabe.
Da ich mittlerweile mehrere Hörbücher (für mich und für andere Autoren) produziert habe, möchte ich meine Erfahrungen sowie die geballte Ladung Tipps und Tricks hiermit weitergeben, so dass es anderen Autoren leichter fällt, ihren Traum vom eigenen Hörbuch mit überschaubaren Investitionen zu verwirklichen.

Warum überhaupt ein Hörbuch?
Hörbücher sind beliebter denn je: Der Markt wächst, und es trauen sich auch immer mehr Selfpublisher an eine Hörbuchfassung heran. Doch sobald man ein Hörbuch extern produzieren lässt, ist dies in aller Regel mit größeren Investitionen verbunden, die sich nur wieder hereinholen lassen, wenn man das Hörbuch effektiv vermarktet und es bei der Hörerschaft entsprechend gut ankommt.
Wenn die Qualität des Hörbuches stimmt, lassen sich damit neue Märkte und neue Zielgruppen erschießen. So etwa Menschen, die einfach nicht klassisch lesen wollen oder beispielsweise eine körperliche Beeinträchtigung haben. Auch für Selfpublisher kann sich ein Hörbuch lohnen, wenn die Produktionskosten im Rahmen bleiben. Aber die Realität zeigt, dass dies oft nicht der Fall ist. Oder aber man tritt einen nicht unerheblichen Teil seiner Erlöse ab, um die Produktion zu refinanzieren, wie es einige Unternehmen anbieten. Es gibt für jede Option Argumente, doch wer die Kontrolle über die Vermarktung behalten will, der wird die Idee, das Hörbuch in Eigenregie zu produzieren, vermutlich begrüßen.
Bevor man sich konkret an ein solches Projekt heranwagt, sollte man sich Gedanken machen, wie es zu bewerkstelligen wäre. Entscheidend ist dabei, sich klarzumachen, welche technischen und persönlichen Voraussetzungen es braucht, um ein solches Projekt zum Erfolg zu führen. Alle relevanten Punkte dazu wollen wir im Folgenden durchgehen, von den grundsätzlichen Überlegungen bis zu den teilweise tückischen technischen und organisatorischen Details.

Selbst sprechen oder nicht?
Eine der ersten grundsätzlichen Überlegungen, die man anstellen sollte, ist: Was spricht dafür oder dagegen, das Hörbuch selbst einzusprechen? Es läuft letztlich auf die Frage hinaus: Bin ich als Sprecher geeignet? Diese harte Entscheidung muss man treffen, und dies möglichst objektiv. Denn bei allem Charme des Selbermachens muss das Ergebnis den Erwartungen der Hörer entsprechen. Niemand möchte über viele Stunden ein Hörbuch anhören, bei dem der Sprecher schlecht zu verstehen ist, nuschelt oder monoton vor sich hin erzählt und so jede Dramatik im Keim erstickt. Wenn man sich unsicher ist, sollte man einen kleinen Ausschnitt aufzeichnen und anschließend mit Hörproben von veröffentlichten Hörbüchern auf den einschlägigen Plattformen vergleichen. Diese erste Test-Aufnahme kann auch mit einem Handy oder einem digitalen Diktiergerät gemacht werden. Es geht hier in erster Linie darum, auf Aussprache, Betonungen und gegebenenfalls Dialektfärbung zu achten. Keine Sorge, wenn es nicht perfekt ist, das muss es (noch) nicht sein. In späteren Kapiteln werden wir auch auf genau diese Punkte eingeben und gezielt daran arbeiten.
Sprechen ist eine Kunst und nur durch Übung zu meistern. Wenn man weiß, wie (und genügend Zeit investiert) lässt sich recht effektiv an der eigenen Stimme arbeiten. Dennoch sollte man sich bewusst machen, wo man aktuell steht und wie groß der Unterschied zu Profi-Sprechern ist.

Blick ins Buch (Leseprobe)

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