'Leinen los - Pack' mers: Ein Segelroman' von Harald H. Risius
Zwei Ostfriesen sind im Arbeitseinsatz für ihren Yacht Club. Es ist Schietwetter, sie sind klatschnass und frieren. Ein Segelmagazin mit dem verführerischen Titelbild einer Bikinischönheit an einem sonnigen Mittelmeerstrand lässt sie träumen!
Sie bekommen das Angebot, eine luxuriöse Yacht auf einem Segeltörn im Mittelmeer von Mallorca nach Korfu zu überführen. Kaum an Bord, erleben sie die große Überraschung: Der Skipper ist eine Frau - eine Fränkin noch dazu. Gestandene Machosegler mit einer attraktiven Skipperin – geht das gut? Es geht! Nachdem die ersten Sprach- und Verständigungsprobleme überwunden sind, finden sie Spaß am gemeinsamen Segeln. Tücken der Navigation, Gewitter und gefährliche Grundseen, nächtliche Stürme in überfüllten Buchten aber auch friedliche, romantische Ankernächte lassen sie zu einer echten Crew zusammenwachsen. Wenn da nicht diese Männercrew einer Motoryacht wäre, die ein Auge auf die Bordfrauen geworfen hat.
Spannung und Abenteuer sind garantiert! Von guter Seemannschaft bis Liebe und Leidenschaft – in diesem Segelroman, der sich auch an Land gut lesen lässt, ist alles drin!
Dies ist die Neuauflage des ersten Bandes einer Folge von Segelromanen und Ostfriesenkrimis die Harald Risius in seiner Reihe Sail & Crime um seine Protagonisten Hinni und Renate geschrieben hat.
Gleich lesen: Leinen los - Pack' mers: Ein Segelroman
Leseprobe:
„So’n Schietwetter aber auch!“ Hinrich Boomgarden, meistens Hinni genannt, ist richtig sauer. Auf den Regen, auf alles und hauptsächlich auf das Finanzamt. Angeblich hat er einige Einnahmen im letzten Jahr nicht ordnungsgemäß versteuert und nun soll er nachzahlen. „Halt de Paahl fest!“ Er drückt den nächsten, über zwei Meter langen Pfahl seinem Vereinskollegen in die Hand und kaum hat Jan Janssen den Pfahl richtig im Wasser positioniert, schlägt er mit dem dicken Vorschlaghammer zu. Meistens kann Hinni ja geschickt mit seinem Werkzeug umgehen, aber heute bangt Jan trotz der dicken Schweißer-Handschuhe, die er sicherheitshalber trägt, um seine Hände. „Pass bloß auf, wo du hinschlägst, ich brauche meine Hände noch.“
„Och du, du kummst up de Finanzamt ook ohne dien Hannen uut“, meint Hinni grimmig, „Ihr braucht doch nicht mal einen Kopf! Wat sull dat ock!“
Der Anlegesteg des Segelvereins verläuft rechtwinklig zum Ufer und darf laut Auflagen des Wasser- und Schifffahrtsamtes nur maximal sechs Meter in das Wasser hineinragen. Zu kurz, findet Hinni, der seinen Jollenkreuzer zum Ablegen stets an die äußerste Spitze des Stegs verholen muss, um dann zunächst hilflos abzutreiben, bis er endlich genügend Fahrt ins Schiff bekommt, um gegen den Wind aufzukreuzen.
Und nun ergibt es sich eben bei jeder so genannten Reparatur, dass der Hinni-Steg, wie er im Verein meistens genannt wird, jedes Jahr ein Stückchen länger wird. Hinni verlässt sich darauf, dass schon keiner von der Behörde so genau nachmisst. Und wenn, dann wird ihm schon was einfallen.
Irgendwann, einige Stunden und etliche Pfähle später, lässt Hinni den Vorschlaghammer sinken: „Dat langt nu! Schmeer door noch mal Dreck up de Paahlen. Muss ja nicht jeder sofort sehen, dass die Pfähle neu sind.“ Jan atmet erlöst auf, seine Hände sind noch dran und auch sonst ist alles an ihm heil. Ein paar Querstreben werden noch angeschraubt, die Gehplanken aus Bangkirai-holz aufgenagelt, dann ist Hinni zufrieden und freut sich, mal wieder etwas nicht so ganz Legales, aber dafür ungemein Nützliches vollbracht zu haben. Sie sammeln ihr Werkzeug ein und machen sich auf den Weg zur Vereinsdusche. Beide frieren und dampfen zugleich und sie triefen vor Nässe: Regen von oben, Seewasser von unten und Schweiß von innen, alles ist klitschnass.
Nach Seife duftend und mit frischen Klamotten betreten die beiden später den Clubraum. Hier ist schon mächtig was los, der halbe Verein ist versammelt, es riecht nach Schnaps und Bier und vor lauter Qualm kann man kaum etwas sehen. Viele Mitglieder haben ihren Arbeitseinsatz für die Gemeinschaft geleistet, ein paar Frauen und „Vereinstöchter“ haben für die Verpflegung gesorgt und nun gibt es einige Schnäpse aus der Vereinskasse.
„Alle mal herhören“, tönt es aus der Vorstandsecke, in der Geerd Geerdes, der Vereinsvorsitzende im Moment noch alleine sitzt und seine Schäfchen beobachtet.
„Da sind ja auch Hinni und Jan“, stellt er fest. „Seid ihr fertig?“ Und nach einem vielsagenden Blick aus dem Fenster auf den Steg grinst er: „He, guckt mal alle, dem Hinni seiner ist schon wieder länger geworden.“
Brüllendes Männergelächter ist die Antwort.
Im Kindle-Shop: Leinen los - Pack' mers: Ein Segelroman
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Labels: Abenteuer, Harald H. Risius, Reisen, Roman
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