8. März 2019

'Nur für diesen Moment: Eine Liebesgeschichte' von A.D. WiLK

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Glaubst du, dass man durch Liebe jede Lüge verzeihen kann?

„Wirst du mir irgendwann verzeihen, Rie?“
„Das habe ich schon getan.“
„Und wirst du mir jemals wieder vertrauen?“
„Ich weiß es nicht.“


Marie befindet sich auf einem Transatlantikflug in die Karibik, um eine Freundin zu besuchen. Neben ihr sitzt Vincent. Er überredet ihren Sitznachbarn, die Plätze zu tauschen, erzählt von seinen Träumen und hält sie im Arm, als die Lichter erlöschen und sich das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit dem Meer nähert. Seine Nähe fühlt sich vertraut an. Sein Lächeln vertreibt ihre Angst. Dennoch hat sie das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbirgt. Und warum reagiert er so feindselig auf Mika, der ihnen doch nur helfen will?

"Wer dachte, das Erstlingswerk der Autorin sei schon etwas ganz Besonderes, etwas, das man so nicht auf den Buchmarkt findet, der wird dieses Buch lieben." Matti, von MattisBücherecke

Leseprobe:
Ich hatte mich immer gefragt, wie ich wohl mit einer solchen Situation umgehen würde, und war überrascht, dass die Panik mich nicht dazu veranlasste, die Flugbegleiterin anzubetteln, meine Bordkarte nachträglich doch nicht anzuerkennen oder heulend in Vincents Armen zu liegen. Ich tat nichts dergleichen. Stattdessen übernahm eine Ruhe in mir die Kontrolle, die ich von mir selbst nicht kannte. Es war, als hätte ich schon immer auf diesen Moment gewartet und nun, da er gekommen war, war ich in gewisser Weise bereit für was auch immer folgen würde.
Ich sah zur Seite. Vincent wirkte weder bereit noch ruhig. Unsere Rollen hatten sich vertauscht. Ich fand es interessant, dass die Gewissheit den einen Menschen völlig aus der Bahn wirft, während sie den anderen erdet. Vincent hatte Schweißperlen auf der Stirn und sein Blick war starr auf den kleinen, grauen Riegel gerichtet, der die Tischplatte an der Rückseite des Sitzes vor ihm festhielt. Ich versuchte, ihn anzusprechen, aber er schien mich nicht zu hören. Ich probierte es weiter, stellte ihm alle möglichen Fragen und irgendwann schaffte er es, seinen Kopf zu mir zu drehen. In seinen Augen lag nicht mehr das blanke Entsetzen, auch wenn ich die Angst noch immer sehen konnte. Ich strich ihm über die linke Wange, was angesichts unserer kurzen Bekanntschaft vielleicht etwas zu intim war, aber er beantwortete die Berührung mit einem Lächeln, was mich wiederum zum Lächeln brachte.
Als der nächste Ruck die Beleuchtung wieder erlöschen ließ, war er etwas entspannter. Wir redeten nicht, wir warteten. Wir warteten auf eine weitere Ansage des Kapitäns, auf die Panik der anderen Passagiere, auf den Ausfall der gesamten Technik. Wir warteten auf den Absturz. Aber nichts davon geschah. Wir flogen weiter, hin und wieder von einem Ruck geschüttelt. Irgendwann griff Vincent nach meiner Hand und strich sanft mit seinen Fingerspitzen über meine Haut. Er entspannte sich. Und ich genoss seine Berührung, die wie das Streicheln seiner Wange zu intim war, aber trotzdem irgendwie in die Situation passte und sich seltsam vertraut anfühlte.
Ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass wir an Flughöhe verloren, aber ich war mir nicht sicher. Letztendlich spielte es auch keine Rolle. Ich war der Situation ausgeliefert und konnte nur abwarten, was geschah. Ohne zu wissen, was am Ende des Wartens sein würde oder nicht mehr sein würde. Ich konnte nicht rennen, niemanden um Hilfe bitten. Ich konnte nichts tun, um mich selbst oder einen der anderen Passagiere zu retten.
Und dann wurde mir etwas bewusst. Vielleicht waren dies die letzten Stunden, vielleicht auch nur Minuten meines Lebens und ich saß in einem dunkelblauen Ledersitz, hatte viel Beinfreiheit, hielt die Hand eines Fremden und wartete darauf, was das Schicksal für mich bereithielt. Dabei glaubte ich nicht einmal an Schicksal, an ein vorgezeichnetes Leben, in dem ich nur eine Rolle übernahm, die jemand anderes für mich geschrieben hatte. Eine schreckliche Vorstellung. Ich entschied selbst darüber, wie mein Leben verlief. Und bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, lehnte ich mich zu Vincent und küsste ihn.

Im Kindle-Shop: Nur für diesen Moment: Eine Liebesgeschichte.
Mehr über und von A.D. WiLK auf ihrer Website.



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