3. September 2019

'Sprouts: Blauer Sternenschimmer' von Bianka Mertes

Kindle (unlimited)
Website Bianka Mertes
Die Geschichte um Skye und Dean geht spannend weiter im zweiten Teil der Fantasy-Reihe

Die Ferien sind zu Ende, für Skye beginnt eine harte Zeit. In ihrer Trauer um Dean fällt es ihr schwer, Kontakte in der neuen Schule zu knüpfen. In Lesli und Mary findet sie Freundinnen, die sie für eine kurze Zeit aus den Tiefen der Traurigkeit herausholen können. Skyes Hoffnung, Dean lebend aufzufinden, schwindet täglich, obwohl Deans Mutter fest daran glaubt, ein Zeichen von ihm zu erhalten, sollte er noch auf der Erde sein.

Erst als Luca in Skyes Heft alte Schriftzeichen entdeckt, die sie während des Unterrichts aus Langeweile ungeahnt gezeichnet hat, und er ihr erklärt, dass sie von seinem Planeten stammen, keimt langsam wieder Hoffnung in ihnen auf. Ist es ein Zeichen von Dean? Lebt er noch oder doch nur Zufall?

Leseprobe:
Skye saß in Deans Zimmer und hielt den blauen Anhänger fest an ihre Brust gedrückt, während sie mit starrem Blick aus dem Fenster sah. Die Sonne schien, wobei die Blätter des Baumes vor dem Fenster leicht im warmen Wind wiegten. Sie warfen tänzelnde Schatten in den Raum, die wie kleine Feen über Skyes schlappen Armen hin- und her sprangen. Zwischendurch ließen sie einige Strahlen durch und über ihren Körper streichen, doch das wärmende Licht erreichte nicht wirklich ihr schmerzendes Herz. Alles um sie herum verschwand in ein tiefes schwarzes Loch der Trauer. Vor ihrem inneren Auge sah sie nur einen: Dean. Den Menschen, nach dem sie sich gerade am meisten sehnte.
Die Sommerferien waren vorbei, heute ihr erster Schultag, doch auch das interessierte sie nicht wirklich. David kümmerte sich die ganze Zeit rücksichtsvoll um sie, doch die Leere in ihrem Inneren konnte er ihr nicht nehmen. Wahrscheinlich konnte er gut nachvollziehen, wie es ihr gerade ging.
Dean war fort. Der Anhänger, dass Einzige neben ihren Erinnerungen, was ihr von ihm geblieben war. Noch immer hing sein Geruch in der Luft. Sein Zimmer so wie er es verließ. Nicht ein einziges Stück auf seinem Schreibtisch, dass nicht an ihn erinnerte.
Sie blickte auf das Kästchen vor ihr, wobei sie den Anhänger noch fester an sich drückte. Skye schloss die Augen und stellte sich vor, wie Dean den kleinen Kristall, der um ihren Hals baumelte, aus dem Stein in der Kiste brach. Ein Stück aus seiner Geschichte, seinem Leben, seiner Herkunft. Er schenkte ihr mit diesem Anhänger nicht nur seine Liebe, sondern auch ein Stück von sich selbst.
Nachdem der Stein des Anhängers gemeinsam mit dem Stück seiner Heimat aufleuchtete, keimte Hoffnung in ihr auf. Vielleicht weilte er noch auf der Erde. Doch die Ernüchterung holte sie schneller ein als ein D-Zug. Er hatte sich nicht blicken lassen. Blieb für sie unerreichbar. Der blaue Kristall um ihren Hals verlor sein Licht und leuchtete seitdem auch nicht mehr auf.
Aber sie litt nicht alleine, das wusste sie. Mia und ganz besonders Luca erging es nicht anders als Skye. Luca und Dean waren unzertrennlich und der plötzliche Verlust schweißte sie und Luca schließlich zusammen. Zudem hatte Dean richtig gelegen. Die Sprouts-Jungs ließen sie seit seinem Verschwinden in Ruhe. Er war der treibende Pol, und nur er war in der Lage, ihr Herz zum rasen und ihren Duft an die Oberfläche zu bringen. Auch die Malvado hatten sich nicht mehr blicken lassen oder ließen auf eine neue Ankunft schließen. Aber es gab auch noch immer keinerlei Zeichen von Dean. Niemand wusste, ob er sich noch auf der Erde befand, ob die Malvado ihn von diesem Planeten weggeschafft hatten, oder - und daran wollte sie lieber nicht denken, - ob er noch lebte. Allein die Vorstellung, dass sie ihn vielleicht nie wiedersehen würde, ließ ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen.
Noch immer hielt sie den Anhänger so fest in ihren Händen, dass er bereits einen tiefen Abdruck in ihrer Handfläche hinterließ. Eine verirrte Träne rann ihre Wange herunter, sammelte sich an ihrem Kinn und fiel dann auf die verkrampfte Hand. Ihr Herz war gebrochen und keiner in der Lage, es wieder zu reparieren - außer Dean.
»Skye?«, vernahm sie die wehmütige Stimme von Luca, der, ohne dass sie es realisierte, die Tür einen Spalt öffnete und seinen Kopf hineinsteckte. Das Zimmer betreten konnte er nicht, die Erinnerung an seinen Bruder brachte ihn fast um den Verstand.
Schnell wischte sie sich die Tränen weg, die der anderen gefolgt waren und sah zu ihm hinüber.
»Ja?«
»Bist du soweit? Der Bus kommt gleich.« Er musste schlucken, nachdem er ihr verweintes Gesicht erblickte. Skye nickte nur. Der Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, ließ sie kein Wort herausbringen.

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