13. August 2019

'Lilly PutPut 2: ... und das Geheimnis von Anderland' von Axel Berger

Kindle (unlimited)
Lilly PutPut ist wieder da! Und schon steht ein neues Abenteuer für das kleinste Zwerghuhn der Welt und Sepp den Wurzelzwerg an. Nach dem erfolgreichen und lesenswerten 1. Teil folgt nun die Fortsetzung der Geschichte.

Nach der Rückkehr von ihrer Reisen nach Anderland, zu der sie aufgebrochen waren, um ihr Glück zu finden, führen die beiden Freunde nun ein beschauliches und glückliches Leben in der Mehrfamilienwurzel am See, bei der alten Eule Sophia – bis plötzlich ein unheimliches Schiff mit einer noch unheimlicheren Botschaft sie erreicht: Anderland ist in Gefahr – und nur Lilly und Sepp können helfen!

Sei dabei und begleite die beiden Abenteurer auf ihrer spannenden Reise, bei der sie Schiffbruch erleiden, einen waschechten König und die lustigen Seebodenzwerge kennenlernen und sogar in einem riesigen U-Boot mitfahren dürfen. Aber das ist noch nicht alles. Richtig spannend wird es erst, als sie dahinter kommen, wer Anderland durch sein rücksichtslose Handeln in Gefahr bringt ...

Werden sie die vielfältigen Herausforderungen heile überstehen und das wunderschöne Land hinter der Biegung des Sees retten können?

Weitere Bücher von Axel Berger auf seiner Autorenseite.

Leseprobe:
Wie so oft saßen Lilly Putput, das kleine Zwerghuhn, und Sepp, der Wurzelzwerg, gemeinsam auf dem Bootsanleger am Ufer des kleinen Sees, ganz in der Nähe von Irgendwo, und betrachteten den Sonnenuntergang.
Golden spiegelte sich die Sonne auf der Wasseroberfläche, nur unterbrochen von kleinen Wellen, die in nicht enden wollenden Wiederholungen an das Seeufer schwappten.
Viel Zeit war vergangen, seit Lilly und Sepp von ihrer Reise aus Anderland zurückgekehrt waren. Sie hatten ihr Glück gefunden. Aber nicht in Anderland, sondern direkt hier, hier am Ufer des Sees, bei ihren Freunden, in der Mehrfamilienwurzel von Sophia, der weisen alten Eule.
Sepp sorgte mit Ottokar, dem Hausmeister, dafür, dass sich Sophias Mehrfamilienwurzel immer in einem hervorragenden Zustand befand. Und das mussten sie auch. Denn wie man ja weiß, war Sophia die Eule eine vornehme und ordentliche Dame, die immer Wert darauf legte, dass alles mit rechten Dingen zuging und alles seine Ordnung hatte.
Für Sepp war damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Endlich hatte er wieder eine Aufgabe gefunden, die ihm Spaß machte und ihn mit Zufriedenheit erfüllte. Er war glücklich. Denn damals, nach seinem schweren Unfall unter der Erde, seitdem er in seinem Stuhl mit Rollen sitzen musste, hatte er fast schon nicht mehr zu hoffen gewagt, jemals wieder glücklich werden zu können – bis er Lilly getroffen hatte.
Man kann wirklich sagen, sie waren Freunde fürs Leben geworden. Nicht nur durch die gemeinsame Reise nach Anderland zum Baum der Erkenntnis und die vielen überstandenen Abenteuer, die sie dort erlebt hatten. Nein, vor allen Dingen in der Zeit danach, hier in ihrem neuen Heim hatten sie jeden Tag viele neue Gemeinsamkeiten aneinander entdeckt. Und sie genossen jeden Tag.
Das, was sie aber am meisten verband, war ihre schier unstillbare Neugier auf alles Neue und die Wunder ihrer kleinen Welt.
Es verging kein Tag, an dem sie nicht irgendetwas Neues entdeckten, nicht einem Geheimnis auf die Spur zu kommen oder ein Rätsel zu lösen versuchten - außer sonntags. Sonntags war nämlich ihr höchstpersönlicher Ruhetag. Lilly und Sepp nannten ihn verschwörerisch den Langeweileweiletag.
Am Langeweileweiletag probierten sie einfach mal gar nichts zu machen. Und das machten sie mittlerweile mit solch einer Hingabe, dass daraus schon fast ein Wettbewerb geworden war. Jeder versuchte den anderen im Nichtstun noch zu überbieten. An einem solchen Tage hatten sie schon einmal so angespannt nichts getan, also einfach nur so im Bett herumgelegen, dass sie gar nicht gemerkt hatten, dass der Tag schon wieder vorbei war und sie fast zu spät zur Arbeit gekommen wären.
Genauso wie Sepp hatte Lilly mittlerweile auch eine Aufgabe gefunden, die sie mit großer Freude erfüllte und genau ihren Neigungen entsprach.
Sie war praktisch von einem Tag auf den anderen ins Berufsleben eingestiegen. Lilly machte nämlich eine Ausbildung. Eine Ausbildung zur Bibliothekarin. Bei Sophia.
Lilly hatte schon immer gerne gelesen und bewunderte schon seit langem die Weisheit, die Sophia innezuwohnen schien. Oft hatte sie sich schon gefragt, woher Sophia wohl so viel wusste. Jetzt wusste sie, wo ein Großteil dieser Weisheit herrührte: aus Büchern. Sophia hatte Unmengen davon. In ihrem Wohnzimmer, in ihrem Esszimmer und sogar in ihrem Schlafzimmer standen sie in mächtigen Regalen, die vom Boden bis an die Decke reichten.
Für Lilly war es das Größte, in ihnen zu stöbern und die Bücher darin geradezu zu verschlingen. Sophia hatte ihr beigebracht, wie man ein Buch, das über tausend Seiten hatte, in nur einem Tag lesen konnte und trotzdem nichts überlas.
So kam es, dass Lilly fast jeden Tag ein neues Buch mit nach Hause in ihr kleines Zimmer nahm - das mit nur einem Fenster - und bis in die späte Nacht las und las und las. Nicht selten geschah es dann, dass Sepp sie besuchen kam und sie es sich bei Kerzenschein und einem Glas Waldwurzelwein, den Sepp selbst gekeltert hatte, gemütlich machten.
Oft las Lilly Sepp an diesen Abenden aus einem von Sophias Büchern vor, während er mit geschlossenen Augen in seinem Stuhl saß und ihren Worten lauschte. Bis spät in die Nacht konnten solche Lesestunden dauern, manchmal sogar bis in die frühen Morgenstunden.
Am nächsten Morgen lächelten Sophia und Ottokar die beiden dann nur wissend an und teilten ihnen für einen solchen Tag meist nur einfache Arbeiten zu.
Für Lilly bedeutete das, dass sie den ganzen Tag damit beschäftigt war, die alten Bücher aus dem Keller abzustauben und neu zu sortieren. Das war zwar keine besonders spannende Aufgabe, aber immerhin brauchte man nicht allzu viel nachzudenken. Also genau das Richtige für einen Tag nach einer langen Nacht.
Sepp beschäftigte sich an solchen Tagen damit, die Mehrfamilienwurzel mit einem neuen Schutzanstich für den nahenden Winter zu versehen. Denn die Tage wurden schon langsam wieder kürzer und die Luft roch nach dem ersten Frost. Sepp kam es zwar in diesem Jahr extrem früh vor, aber die Jahreszeiten ließen sich eben nicht beeinflussen. Bald würde es also so weit sein, und Sepp wollte alles rechtzeitig fertig haben für die Zeit mit Eis und Schnee.
Alles in allem führten Lilly und Sepp ein wunderbares Leben ...
Mittlerweile war die Sonne schon fast komplett untergegangen und ein eisiger Wind zog auf. Lilly fröstelte und kleine weiße Wölkchen wirbelten bei jedem Atemstoß aus ihrem kleinen Schnabel.
»Ich freu mich schon«, sagte sie zu Sepp, während sie sich einen dicken Wollpullover über den Kopf zog.
»Worauf?«, fragte Sepp.
»Bald wird der See zugefroren sein, und wir können Schlittschuhlaufen lernen«, antwortete Lilly.
»Ja«, stimmte Sepp ihr zu, »ich habe die Kufen für meinen Stuhl auch schon fast fertig. Nur noch etwas schleifen und dann kann es auch schon losgehen!«
»Wir werden über das Eis flitzen wie Karl der Wasserläufer.«
Lilly hatte ihn vor einiger Zeit auf ihrer Reise nach Anderland kennen gelernt und konnte seitdem auf dem Wasser laufen. Zwar mit etwas Hilfe von Karl und seinen Freunden, aber immerhin. Welches Zwerghuhn konnte schon von sich behaupten, auf dem Wasser gelaufen zu sein? Bei dem Gedanken daran musste sie schmunzeln.
»Wie es Karl jetzt wohl geht?«, fragte sie sich verträumt.
»Es wird Zeit ins Bett zu gehen«, sagte Sepp in die Stille hinein. Lilly blickte auf. Sie war ganz in Gedanken versunken gewesen.
»Du hast recht, es ist schon spät«, antwortete sie und rappelte sich hoch. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück in die Mehrfamilienwurzel, als sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch hörten, das vom See zu kommen schien.
Sie blickten sich um – und trauten ihren Augen nicht! In der Dunkelheit konnten sie schemenhaft ein Schiff erkennen, das auf den Bootssteg zusteuerte. Und es kam ihnen bekannt vor.
»Das ist die Drachenfee!«, rief Lilly aufgeregt und rannte so schnell sie ihre kleinen Füße trugen zurück ans Ufer. Sepp folgte ihr nachdenklich.
Die Drachenfee. Das Boot von Manfred, dem Bergwerkzwerg aus Anderland. Hier?
Was konnte das bedeuten?
Ein neues Abenteuer für Lilly und Sepp bahnte sich an ...

Im Kindle-Shop: Lilly PutPut 2: ... und das Geheimnis von Anderland.
Mehr über und von Axel Berger auf seiner Website.

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