'Das Blut des Tierquälers' von Flynn Todd
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Dadurch entdeckt Flynn seine eigene Tierliebe wieder und nimmt sich zweier elternloser Katzen an. Eine davon wurde offensichtlich schwer misshandelt. Klar, dass Flynn das nicht auf sich beruhen lassen kann. Ein Privatdetektiv findet die Adresse des Tierquälers heraus. Zeit für Flynn, Rache zu üben.
Anleser:
Nach meiner schweißtreibenden Arbeit an den ersten beiden Romanen über die Abenteuer der Blackfin Boys nahm ich mir vor, ein paar Wochen auszuspannen. Ich schrieb meinem Freund Derek in Los Angeles eine E-Mail und fragte ihn, ob ich mich für einen ganzen Monat bei ihm einquartieren dürfte.
Nach einer positiven Antwort packte ich einen Koffer, denn einer würde ganz sicher ausreichen. Im August ist die beste Kleidung in L. A. eine Kombination aus T-Shirt und kurzer Hose. So wie bei den letzten Malen, als ich Derek besuchte, würde ich mir vor Ort ein paar neue Klamotten zulegen – falls das nötig sein sollte. Derek ist dreißig Jahre jung, ein Meter siebenundachtzig groß, hat sehr dunkle Haare, blaue Augen und ist dazu noch richtig gut durchtrainiert. Und er ist Schauspieler so wie fast jeder, der in Los Angeles lebt und arbeitet. Na ja, wahrscheinlich kommt es mir nur so vor, denn jeder, den ich dort kenne, hat mit Film oder Fernsehen zu tun. Vor Kurzem hat er eine Serie abgedreht, in der es um junge Werwölfe geht. Aber das ist eine andere Story.
Ich bin gern mit Derek zusammen. Ein netter Kerl, auf den man sich immer verlassen kann. Außerdem hat er einen herrlich trockenen Humor und ist für jede Schandtat zu haben. Obwohl wir uns erst seit vier Jahren kennen, habe ich das Gefühl, dass es schon weitaus mehr sind. Komischerweise inspiriert er mich. Ich denke, das ist eher ungewollt – nennen wir es einen positiven Nebeneffekt. Wenn ich mit ihm zusammen bin, kommen mir viele Ideen, die ich sofort alle hintereinander und völlig ungeordnet auf meinen kleinen Notizblock kritzele. Genau genommen ist es gar kein Notizblock, sondern ein Reporterblock – so einer, wie auch Columbo ihn verwendete. Dazu ein Bleistift mit Härtegrad 4b. Mehr ist nicht nötig, um Ideen und Eindrücke festzuhalten.
Der Abschied von Deutschland fiel mir nicht besonders schwer. Das Wetter war kaputt, wie ich oft sagte, wenn mitten im Sommer nichts als graue Wolken am Himmel zu sehen waren. Das war Grund genug, um fast zwölf endlos lange Flugstunden zu ertragen. Ich wusste genau, dass mich gutes und stabiles Wetter erwarten würde. Immerhin war das die letzten Male immer so gewesen.
Und genau damit sollte ich recht behalten. Derek holte mich freudestrahlend pünktlich am Flughafen ab. Zur Begrüßung drückten wir uns kurz und machten uns Komplimente.
„Du siehst gut aus!“
Mit dieser Aussage trafen wir ins Schwarze – denn wir sahen tatsächlich gut aus. Na ja, Derek mit seinem durchtrainierten Körper und seinem charmanten Lächeln – dazu noch mit dreißig in den allerbesten Jahren – sah zugegebenermaßen etwas sexier aus als ich mit meinen fünfundvierzig. Das hat sich bis heute nicht geändert, und das ist völlig okay.
Aufgeregt erzählte er mir, er hätte diese Woche ein Casting. Für eine Fernsehserie sollte Derek in die Rolle eines Superhelden schlüpfen. Als ich ihn mir in einem rot-blau-gelben Kostüm mit Umhang vorstellte, war ich mir sicher, dass er die Rolle bekommen würde.
Vom Flughafen fuhren wir ungefähr dreißig Minuten, bis wir Dereks Zuhause erreichten. Ein wirklich nettes Haus auf einem Grundstück, das zwar zentral zur City, aber auf seine Weise auch irgendwie abgeschieden lag. Durch die dicht bewachsene Botanik, die das ganze Grundstück umgab, war es nur schwer einsehbar. Das war auch ganz gut so. Bei meinem letzten Besuch gab es noch keinen Pool. Dieses kleine Manko hatte er zwischenzeitlich behoben. Stolz präsentierte mir Derek seinen neuen Lieblingsplatz und verrückt, wie er nun mal war, schmiss er mich in den neuen Pool und sprang umgehend hinterher. Meine Klamotten, insbesondere meine Turnschuhe, sogen sich binnen zwei Sekunden vollständig mit Poolwasser voll. Als ich gerade wieder auftauchte, fragte Derek laut lachend: „Und? Ist doch voll geil, oder?“
„Ich finde es leicht nass, aber sonst ganz gut. Hast du was zu trinken? Wasser oder so?“, antwortete ich.
Nach dem unfreiwilligen, aber äußerst erfrischenden Bad zogen wir unsere Turnschuhe aus und ließen unsere Klamotten bei zweiunddreißig Grad Celsius lufttrocknen, während wir auf dem weiten Grundstück einmal um das Haus gingen. Auf der Rückseite kamen uns zwei Katzen entgegen. Sie gingen an uns vorbei und taten so, als würden wir gar nicht existieren.
Blick ins Buch (Leseprobe)
Labels: Flynn Todd, Novelle
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