2. April 2022

'Lynnwood Falls - Sommer der Liebe' von Helen Paris

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Wo die Liebe auf dich wartet ...

Hope ist erfolgreiche Tierärztin in New York und führt ein schönes Leben mit ihrem Freund Colin. Bis ein familiärer Notfall sie dazu zwingt, in ihre Heimatstadt zurückzukehren: Lynnwood Falls. Hope will vorübergehend in der Tierarztpraxis ihrer Eltern aushelfen, in der auch Ryan arbeitet - ihre erste große Liebe. Doch die Beziehung ist vor Jahren im Streit auseinandergebrochen. Viele Dinge stehen zwischen ihnen, weshalb sie immer wieder aneinandergeraten. Hope will so schnell wie möglich wieder zurück nach New York. Gleichzeitig fühlt sie sich in der beschaulichen Kleinstadt seit langem erstmals wieder geborgen. Und dann bringt ausgerechnet Ryan ihre Vorsätze zum Schmelzen ...

Der erste Band der romantischen Reihe rund um die kleine Stadt Lynnwood Falls in Maine, in der verlorene Herzen ein Zuhause finden.
eBooks von beHEARTBEAT (Bastei-Lübbe).


Anleser:
Hopes Blick fiel auf den dritten leeren Stuhl, über dem eine Lederjacke hing, die ihr vage bekannt vorkam. Plötzlich erinnerte ihr trockener Mund sie daran, dass sie heute noch kaum etwas getrunken hatte. War das …?
In dem Moment klopfte es an der Tür, und sie öffnete sich.
Da stand er. Höchstpersönlich. Ryan.
Für diese Jahreszeit war er ungewöhnlich braun gebrannt; vermutlich verbrachte er viel Zeit im Freien. Der Dreitagebart, den er früher nicht getragen hatte, stand ihm ausgezeichnet und machte ihn männlicher, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Mit einem Blick nahm sie seine schlanke Gestalt in sich auf. Die verwaschene Jeans saß eng auf seinen Hüften, die Füße steckten in Boots, und das khakifarbene T-Shirt spannte über seinen Schultern, die auch breiter als früher zu sein schienen. Seine Größe wirkte fast einschüchternd, doch sicherlich lag es nicht daran, dass er gewachsen war. Colin war nur ein Stück größer als sie, während Ryan sie um beinahe einen Kopf überragte.
Ihr Pulsschlag hämmerte ihr so laut in den Ohren, dass sie meinte, jeder im Raum müsse ihn hören. Er übertönte auch das Piepen der medizinischen Gerätschaften ihres Vaters.
Ihre Glieder schienen sich in Beton verwandelt zu haben, und sie starrte Ryan einfach nur an, unfähig, sich zu bewegen oder etwas zu sagen.
Auch er war wie in der Bewegung eingefroren und musterte sie stumm. Den Blick aus seinen braunen Augen konnte sie nicht deuten. Lag etwa Wehmut in seinem verhaltenen Lächeln?
Ihre Trennung war nach vier Jahren Fernbeziehung, in denen sie sich nur in den Semesterferien gesehen hatten, aus der Distanz erfolgt. Es war das erste Mal, dass Hope ihm seitdem gegenüberstand. Die vergangenen sechs Jahre hatten seinem guten Aussehen nicht geschadet, im Gegenteil. Das Männliche stand ihm hervorragend. Hätte er nicht einfach dick und glatzköpfig werden können?
„Hallo, Hope“, sagte er schließlich heiser, ohne Anstalten zu machen, ihr die Hand zu reichen. „Wie geht es dir?“
Sie räusperte sich. „Hi. Es war ein Schock, das mit Pops.“
Er nickte bekümmert. Falten gruben sich in seine Wangen. Es schien auch ihn mitgenommen zu haben.
„Und, was ist passiert, Ryan?“, mischte sich ihre Mutter ein. „Wer hat angerufen?“
Er schüttelte sich, als müsste er sich in die Gegenwart zurückbringen. „Mrs Bloombergs Hund ist unglücklich in ein Loch getreten und hat sich vermutlich das Bein gebrochen. Ich sollte gleich los.“
„Kommst du allein klar?“
„Das schaffe ich schon.“ Er legte kurz die Hand auf den Arm ihres Vaters, murmelte etwas und schnappte sich die Lederjacke vom Stuhl. Kurz meinte Hope, seinen Duft nach Kiefern und Sandelholz wahrzunehmen, doch vielleicht hatte sie es sich auch nur eingebildet.
Das Leder der Jacke knirschte, als ihre Mutter ihn umarmte. „Richte Mrs Bloomberg liebe Grüße aus und alles Gute. Danke, dass du für uns da bist.“
Sanft tätschelte er ihren Rücken. „Da gibt es nichts zu danken, das ist selbstverständlich. Ich wäre gern geblieben und hätte die Ergebnisse gehört. Ich schaue, ob ich draußen noch einen Arzt erwische. Sag mir bitte gleich Bescheid, wenn ihr etwas Neues von Glenn wisst.“ Er umarmte auch Francy und nickte Hope zu. „Dann mach’s gut! Ich wünsche dir alles Gute!“ Mit der Andeutung eines Lächelns war er zur Tür hinaus.
Hope ließ sich auf den frei gewordenen Stuhl sinken, meinte, noch Ryans Körperwärme darauf zu spüren, und ergriff die Hand ihres Vaters, ohne die Kanüle zu berühren. Seine Finger waren kalt. Sie redete sich ein, dass das seltsame Gefühl in ihrem Bauch allein daher rührte, dass sie sich um ihren Vater sorgte.

Blick ins Buch (Leseprobe)

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