"Operation Waldessturm" von Bibi Rend
Seit Wochen herrscht eine Hitzewelle. Nach einem Jahr kommt Sascha wieder nach Hause zu seiner langjährigen Freundin Anke.
Am ersten Abend kehrte Anke von einem Spaziergang mit ihrer Hündin nicht zurück. Sascha fällt unter Verdacht, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben. Bis auch er verschwindet.
Eine Jagd, die die Schrecken der Vergangenheit zum Leben erweckt.
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Leseprobe:
Im Dauerlauf jagte er hinter Eska her. Keine zehn Minuten später kamen sie am Waldrand an. Sascha schaltete die Taschenlampe ein, da ab hier keine Straßenbeleuchtung vorhanden und die Nacht stockdunkel war. Weder der Mond noch die Sterne waren zu sehen. Einfach nur ein tiefes Schwarz.
Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten, bis Eska endlich stehen blieb. Sascha war ihr durch Dornengebüsch, Gräben und dichten Wald gefolgt.
»Könnt ihr denn nicht einmal einen Weg benutzen, wie es jeder andere Hundebesitzer auch tut?«
Er kniete sich neben die Hündin, die immer wieder leise winselte und auf den Boden blickte. Der Schein der Taschenlampe bestätigte seine Vermutung. Eine nicht geringe Menge Blut bedeckte den Waldboden. Dank seiner mitgenommenen Ausrüstung konnte er eine Blutprobe sichern. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
»Eska, such Anke.« Die Hündin blieb einfach sitzen und schaute ihn aus großen Augen verständnislos an. Er hatte das Tier in jungen Jahren mit ausgebildet und wusste genau, dass es den Befehl kannte, anscheinend jedoch keine Spur finden konnte.
Ihm blieb nur noch den Waldboden mit der Taschenlampe abzuleuchten. Stück für Stück suchte er die Umgebung ab, konnte aber nirgends auch nur die kleinste Spur finden. Sascha bekam es mit der Angst zu tun, die sich langsam in Panik verwandelte.
Er musste überlegen, in welcher Richtung die nächste Hütte lag, während er sich gleichzeitig zur inneren Ruhe zwang. Als es ihm einfiel, ging er auf direktem Wege dorthin, um festzustellen, dass diese inzwischen so verfallen war, dass ein Betreten für einen normal denkenden Menschen nicht infrage kam. Da er in einer Ausnahmesituation war, störte er sich nicht an der heruntergekommenen Bausubstanz und durchsuchte die Hütte. ›Nichts! Kein Anzeichen, dass in den letzten Jahren auch nur eine Seele hier war.‹
Enttäuscht stolperte er über die morschen Bretter aus der Hütte. Eska saß davor und erwartete ihn. Gemeinsam schlugen sie den Weg zur nächsten Hütte ein. Dort angekommen zeigte sich ein ähnliches Bild ab. Total verfallen und heruntergekommen stand die Holzhütte vor ihm. Ein Betreten war nicht möglich, weil der Stützbalken direkt im Türrahmen lag. Sascha leuchtete mit der Taschenlampe durch die ehemalige Tür und Fenster, konnte außer dem Verfall nichts erkennen.
Ein lauter Schrei bahnte sich den Weg aus seiner Kehle, in dem seine Angst und sein Schmerz deutlich zu hören waren. Eska versteckte sich sofort und blickte vorsichtig umher. Die sonst so mutige und tapfere Hündin spürte, dass es ihm nicht gut ging und sie ihm nicht helfen konnte.
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Mehr über und von Bibi Rend auf ihrer Website.
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