19. September 2019

'Africa: Road-Trip-Liebes-Roman' von Kadee Mazoni

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Kadee Mazoni
Cate und die viel jüngere Afrodeutsche Melissa begeben sich auf einen Roadtrip nach Afrika. Sie wollen einem vorhersehbaren Leben entkommen und suchen nach Erkenntnis für ein segensreiches Dasein. Ihr Ziel: Melissa’s 127-jähriger Onkel in Afrika.

Die Frauen verkaufen all ihr Hab und Gut und fahren mit einem alten Benz-Bus davon. An eine Rückkehr ist nicht gedacht. Aus der anfänglichen Utopie wird Realität – sie erreichen Afrika. Auf ihrer Reise lernen sie bemerkenswerte und ungewöhnliche Menschen kennen, begegnen Dramen und Schicksalen und sind verstrickt in Abenteuer.

Werden sie den Onkel finden? Welche Lebenserkenntnis wird er ihnen verraten können?

Kadee Mazoni erzählt in diesem Roadtrip die Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Durch ihre Liebe und ihre sexuellen Obsessionen überschreiten sie nicht nur ihre eigenen körperlichen und geistigen Grenzen, sondern auch die räumlichen. Ihre Liebe wird dabei Liebe zur Welt und Afrika zum Ausgangspunkt einer neuen Freiheit.

Leseprobe:
Was glaubst du, wie alt mein Onkel ist?“, fragte Melissa mich, wir lagen zusammen im Bett.
„Ich weiß nicht, wenn es dein Onkel ist, kann er nicht so alt sein ...“
„Ach du. Er ist doch nicht mein Onkel im eigentlichen Sinne. Er ist der Onkel vom Onkel vom Onkel ...“
„Also ist er schon älter?“
„Ja, natürlich ist er älter, wenn er der Onkel von mehreren Onkeln ist. Was glaubst du, wie alt ist er?“
„Dazu müsste ich wissen, wie alt die anderen Onkel sind“.
„Meine Güte, Cate, du benimmst dich wie eine Mathematik-Studentin. Woher soll ich wissen, wie alt die alle sind, ich kenne sie nicht und sie interessieren mich auch nicht.“
„Und wieso soll ich erraten können, wie alt dein Onkel ist, wenn ich keine Anhaltspunkte habe?“
„Du verdirbst mir die ganze Geschichte mit deiner blöden Genauigkeit. Musst du alles penibel unter die Lupe nehmen? Ich hab ihn Onkel genannt, weil ich seinen Namen nicht kenne. Cate, schätze einfach, wie alt er ist?“
„Okay, fünfundsechzig“, erdachte ich mir eine Zahl.
„Fünfundsechzig?! Wie kommst du darauf?“
„Ich hab’s mir ausgedacht.“
„Warum sollte ich dir eine Geschichte eines Fünfundsechzigjährigen erzählen, das wäre total banal und langweilig.“
„Verdammt Melissa, sag mir endlich, wie alt er war.“
„Wieso war? Er lebt noch.“
„Melissa! Wie alt ist er?“
„Hundertsiebenundzwanzig!“, strahlte sie mich triumphierend an.
„Ja, wow! Und was ist mit diesem alten Mann, der in Afrika wohnt und nicht dein Onkel ist?“
„Hab ich vergessen!“
„Was?“
„Du hast mich aus dem Konzept gebracht“, sie sprang aus dem Bett, ging zum Fenster, öffnete die Gardine und schaute hinaus. Ihre Hände hatte sie hinterm Kopf verschränkt, dachte nach und wendete mir ihre nackte Rückansicht zu.
„Hundertsiebenundzwanzig ist wirklich ein irres Alter“, versuchte ich, auf sie einzugehen, um sie auf das, was sie sagen wollte, zurückzulenken. Mit gedankenversunken Ausdruck im Gesicht kam sie zurück und setze sich neben mich aufs Bett.
„Weißt du, dass niemand sonst weiß, wie alt er ist. Niemand hat je seine Jahre gezählt.“
Ich unterließ es, zu fragen, woher sie sein Alter wusste, wollte sie nicht erneut aus dem Konzept bringen.
„Mein Onkel – nennen wir ihn der Einfachheit halber ‚meinen‘ Onkel – ist einfach nur da, so wie das Wasser des Meeres, wie die Steine in der Wüste, wie die Klippen der Berge, wie der Mond und die Sonne, wie der Mund im Gesicht …“
„Melissa, ist gut, ich hab es verstanden“, unterbrach ich ihre Ausführungen.
„Das hast du nicht, weil es viel, viel komplizierter ist“, fauchte sie mich an.
„In jedem Lebewesen gibt es nämlich verschiedene Leben, und es bedeutet Qual und Leiden, herauszufinden, welches davon das richtige ist. Wir können Betrüger sein oder Engel, wir können bedeutungslos im Dunkeln dahinvegetieren oder in glühender Freude zum Licht gelangen … wir können Genies werden oder …“
„Bitte, Melissa, worauf willst du hinaus?“
„Wir können uns zum Trottel machen oder …“
Sie zog mir die Bettdecke weg und setzte sich auf mich drauf, kitzelte mich, sodass ich unter ihr kichernd herumzappelte.
„Mein Onkel ist ein Genie!“, sie beugte sich zu mir herunter.
„Er hat das Licht gesehen und ist zum Kometen seines eigenen Himmels geworden.“
Sie beugte ihren Oberkörper nach oben, nickte zur Bestätigung ihrer Aussage bejahend mit dem Kopf und schaute mich von oben herab an. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es aussähe, ein Komet seines eigenen Himmels zu sein. Es fiel mir schwer, ich unterließ es jedoch, sie danach zu fragen.
„Hundertsiebenundzwanzig Jahre!“, stieß sie hervor. „Das erscheint eine lange Zeit, ist aber nur eine Dauer.“
„Eine Dauer?“, fragte ich.
„Ja“, meinte sie.
„Ein Zwanzigjähriger empfindet sein Leben genauso von Dauer wie vielleicht mein Onkel.“
Ich entgegnete, dass dies Unsinn sei und das Leben eines Hundertjährigen viel länger als beispielsweise ihres sei. Bis dahin war mir nicht klar, wohin diese ganze Onkelgeschichte führen sollte, und ich wollte eigentlich das Thema wechseln. Doch sie beharrte darauf, es weiter auszuführen, und versuchte heftigst, meinen Einwand zu widerlegen. Sicherlich seien hundert Jahre mehr als zwanzig und ein Erwachsener länger auf der Welt als ein Kind. Das sei aber nur eine äußerliche Betrachtung, die kein Mensch für sich empfinde. Dauer bedeute, sagte sie aufbrausend und bewegte dabei ihren nackten Hintern auf meinen Bauch, dass man einfach existiere, unabhängig von Zeit da sei.
„Ich verstehe kein Wort. Was willst du mir damit erzählen?“
Ich schubste sie von mir herunter, sie wurde mir auf meinem Bauch zu schwer.
„Verstehst du nicht? Wenn man jung stirbt, lebt man genauso ein ganzes Leben, als wenn man alt stirbt. Das Leben dauert immer lebenslänglich.“
Entgeistert schaute ich sie an. Hatte sie ihren Verstand verloren? Wollte sie mich veralbern?
„Was guckst du mich so komisch an“, abgestützt auf ihrem Ellenbogen, griente sie mich frech an.
„Das ist der Grund, warum mein Opa aus Afrika so alt geworden ist: Er dachte nicht über das Alter nach. Warum auch?“
„Warum auch“, gab ich entgeistert zurück.
„Oh, ist das alles zu hoch dich?“, belustigte sie sich über mich und tätschelte meine Wangen.
„Melissa, sag mir, was willst du mir mit all den kuriosen Theorien sagen?“, wurde ich aufbrausend und zog ihre Hände weg.
„Verstehst du nicht? Wir haben aus der Dauer, die unser Leben durchfließt, eine Funktion gemacht. Wir hören das Ticken der Uhr und blicken mit Schrecken auf das Ende – ein Ende, das es nicht gibt. Wir zerteilen mit Zahlen das Leben und verinnerlichen es in uns …“
„Ja und?“, fuhr ich dazwischen.
„Wir sagen uns, wir seien jung oder alt, doch all das, reden wir uns nur ein. Es sind Illusionen.“
„Ach, die Oma, die sich am Stock über die Straße quält, bildet sich nur ein, Oma zu sein?“, lachte ich über ihre wirren Theorien.
Wütend sprang sie auf mich rauf, umklammerte meinen Hals und schüttelte meinen Kopf.
„Du willst mich nicht verstehen“, rief sie, „du treibst mich mit deiner nervtötenden Logik zum Wahnsinn.“
Sie ließ ab von mir.
„Natürlich ist die Oma eine Oma, wenn sie sich als solche fühlt. Der Glaube versetzt Berge. Wenn du ständig an das Älterwerden denkst, fühlst du dich alt. Wenn du glaubst, dass du schwach bist, bist du schwach. Die Gedanken sind Kräfte, die auch auf den Körper einwirken …“
Sie hielt zur scheinbaren Verdeutlichung meinen Kopf in ihren Händen und schaute mir für Sekunden dabei tief in die Augen.
„Das stimmt doch, Kleines. Es gibt zerstörerische und aufbauende Gedanken, oder?“
Sie küsste mich, als wollte ihre Zunge in mir mich überzeugen. Ich nickte bejahend und lächelnd und stimmte ihr zu, dass Gedanken destruktiv sein könnten, wollte aber wissen, was das alles mit ihrem afrikanischen Onkel zu tun habe.
„Er ist ein Genie! Kaum jemand weiß das.“
„Und woher weißt du das?“, fragte ich.
„Mein Opa hat es mir erzählt.“
„Onkel, Opa, Tante, Vater … du machst mich irre mit deiner ausufernden Verwandtschaft“, erwiderte ich. Sie lachte erhob sich von mir und zog sich Hemd und Hose über. Sie wolle Kaffee kochen und zerrte mich am Arm aus dem Bett. Nackt folgte ich ihr.
„Mein Onkel aus Afrika ist ein Suchender“, sagte sie und setzte die Kaffeemaschine in Gang.
„Er wurde zwar älter, behielt aber immerfort den Jungen in sich, blieb ein spielendes Kind. Er ist ein Sehender.“
„Ist er so was wie ein Mann, der nicht sterben kann?“, fragte ich.
„Ja so ähnlich“, antwortete sie mir.
„Ein Highlander?“
„Cate, ich bitte dich! Es ist kein Hollywoodfilm. Sei nicht albern. Hör mit der blöden Fragerei auf, du verwirrst mich.“
Sie legte eine Kunstpause ein und setzte ihre Erzählung fort:
„Nach vielen, vielen Jahrzehnten hatte mein Onkel beschlossen, er müsse sein Dorf verlassen. Es bedrückte ihn, zusehen zu müssen, dass sich in seinem Dorf nichts änderte. Seine Freunde und Liebschaften wurden ernst und erwachsen und machten das Gleiche wie ihre Eltern, pflegten ebenso die Rituale und Religionen wie ihre Vorfahren zuvor. In ihm jedoch blieb das Gefühl eines Kindes wach. Für Kinder ist die Welt unendlich. Sag, Cate, glaubst du an die Ewigkeit?“
„Kann man an so was glauben?“, fragte ich zurück.
„Giorgio …“, hob sie an.
„Nein, nicht wieder Giorgio“, unterbrach ich sie. Es behagte mir nicht, wie oft sie diesen Typ erwähnte.
„Haha! Giorgio ...“, überging sie meinen Einwand, „... sagte mir, dass im Grunde genommen alles im Universum unendlich sei. Nur wir Menschen mit unserem unterentwickelten Verstand teilen die Dinge in Anfang und Ende ein, damit wir in der Lage sind, was zu erkennen.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Sieh es mal so: Unser Leben ist nämlich unendlich, weil wir den Tod nicht erleben können. Das wäre auch absurd. Wir leben so lange, bis wir nicht mehr leben – aber dass wir nicht mehr leben, können wir nicht erleben. Kapiert?“
„Mein Gott, Melissa. Bist du besoffen?“
„Giorgio sagt …“, ich zuckte innerlich zusammen, „… wenn der Kosmos sich nicht unendlich ausdehne, würden wir nachts einen lichterlohen Sternenhimmel und keine Dunkelheit sehen.“
„Bitte, Melissa, erzähl weiter von deinem Onkel. Was haben Giorgios Weisheiten mit dem Onkel zu tun?“
„Na, kapierst du es nicht?“, ereiferte sie sich, „Mein Onkel fühlt sich genauso unendlich. Deswegen wurde er so alt. Ihm blieben die Probleme, die ihn als Kind beschäftigten, bedeutsamer als die von Erwachsenen. Dadurch behielt er einen wachen Verstand.
In all der Dauer, in der er lebte und immer noch lebt, hörte er nicht auf zu lernen. Er durchschaute Zusammenhänge, machte sich bewusst, welche Bedeutung Leben beinhaltete. Aus den Religionen und Bräuchen seines Volkes entnahm er sich einzig, was er anregend und für sich nützlich empfand – ohne Ideologie, bestand seine gesamte Geisteshaltung darin, dem Leben das Beste abzugewinnen.“
Der Kaffee war fertig, sie überreichte mir eine Tasse.
„Aus seinem Wissen mixte er sich seinen eigenen Lebens-Cocktail zusammen. Ein wahrer Chemiker seines eigenen Seins. Da er kaum an Bücher herankam, speiste er seine Erkenntnisse lediglich durchs Nachdenken und Beobachten.
Er wurde schlauer, er wurde agiler, lebendiger und über das, was er sich erdachte und erfuhr, erregter. Die afrikanische Sonne half ihm, die Zirbeldrüse seines Gehirns geschmeidig zu halten …“
„Melissa, du übertreibst!“
„Eines Tages wurde ihm seine Umgebung zu fade“, unbeirrt erzählte sie weiter.
„… und er ging fort. Er wollte fortan ausschließlich in seinen Überlegungen, Illusionen und Träumen leben – das Geschnatter anderer Leute behinderte ihn in seinem Denken. Die Welt, die er sich im Geiste erschuf, war farbenprächtig und inspirierender als die in der Realität. Somit beschloss er, in den Wald zu gehen und wie ein Eremit zu leben. Er hörte auf zu sprechen.“
„Was? Er sprach nicht mehr?“, fragte ich nach.
„Er sprach nur ab und an, meist schwieg er. Wenn jemand kam und ihn traf, schaute er ihn nur schweigend an. Sein Schweigen aber war lärmend, laut in seinem Inneren. Da er sich mittlerweile auf seine Gedanken konzentrieren konnte, nahmen seine Fantasien reale Gestalten an. Es brodelte in ihm. In seinen Gedanken riss er Fundamente ab, baute neue, entwickelte neue Gesellschaften, mit Regeln, die es zuvor nicht gab. Sein Geist entglitt der vorherrschenden Wirklichkeit, driftete ab in ferne, unbekannte Sphären. Die Bewohner seines Dorfes empfanden ihn als sonderbar und redeten sich ein, er sei aufgrund seines Alters senil geworden. Dabei überragten sein Bewusstsein und seine Empfindungen sie alle. Hätte er alles aufgeschrieben, man hätte ihn als Genie behandelt. Aber das wollte er nicht, sein gesamtes Wissen war einzig für ihn wesentlich und für …“
Melissa unterbrach ihre Erzählung abrupt.
„Bedeutsam für wen noch?“, hakte ich ein. Wir standen uns direkt gegenüber, ihre Augen waren weit aufgerissen.
„Cate, es ist was passiert!“
Erschrocken gleichermaßen von ihrem Gesichtsausdruck als auch von ihren Worten, starrte ich sie an.
„Du wolltest sagen; bedeutsam für d i c h“, folgerte ich aus ihrer Schilderung. Stumm nickte sie mit dem Kopf.
„Was ist passiert, Melissa?“
„Eine Idee“, sagte sie wie weggetreten.
„Was meinst du damit?“
„Ich hab soeben eine Idee geboren. Mir ist, als halte ich den Fötus in meinen Händen. Es ist wie von selbst gekommen. Mein Onkel! Er wartet!“
Sie hatte mich verwirrt, mir war nicht klar, auf was sie hinauswollte. Plötzlich strahlte sie mich an, und ihre Gesichtszüge glätten sich.
„Cate, das ist die Lösung! Er sitzt in einer Hütte und wartet auf uns.“
„Auf uns?“
„Ja, auf uns beide. Er ist es, der uns die Geheimnisse verraten wird.“
„Welche Geheimnisse?“, fragte ich verständnislos.
„Na, die des Lebens.“
Schallend lachte ich auf, konnte nicht fassen, was sie mir erzählte.
„Das ist lächerlich. Woher nimmst du diesen Glauben?“
„Ich spüre es“, gab sie mir knapp zurück.
„Wenn er wirklich so alt ist, kann er schon längst gestorben sein“, wandte ich ein.
Melissa war mit einem Male still und schaute mit leerem Blick durch den Raum.
„Melissa, was ist los mit dir?“
„Mein Onkel“, sagte sie „ist was Besonderes, in diesem Mann liegt der Schlüssel zu allen Antworten. Er wird uns Türen öffnen, uns Weite erschaffen, mit vielen neuen Möglichkeiten. Ich sehe ihn direkt vor mir; ein agiler, dünner Mann mit schwarzen Augen und faltigem Gesicht, in jeder seiner Falte liegt ein Rätsel verborgen. Er ist Afrikaner! Wenn nicht er, wer sonst könnte sagen, was es bedeutet …“
Sie hielt inne.
„Was was bedeutet?“, fragte ich.
„Was es heißt, Mensch zu sein!“, schoss es aus ihr heraus.
Spannungsvolle Stille.
„Wir müssen nach Afrika!“
Sie schaute mich mit funkelnden Augen an, und ich spürte, etwas Bedeutsames geschah in diesem Moment. Ihr Satz traf mich wie ein Schlag.
“Melissa, das ist verrückt“, rief ich aufgewühlt, „die ganzen Informationen über diesen Mann, der kaum spricht, sind sehr dürftig. Es ist eine vage Geschichte, die sich womöglich dein Opa ausgedacht hatte.“
„Ich finde es gar nicht dürftig, ich finde es sogar sehr viel. Es bleibt natürlich einiges offen …“
„Es bleibt was offen? Es ist nichts vorhanden, an dem man sich orientieren kann“, entsetzte ich mich.
„Das wäre herauszufinden. Das macht es umso spannender.“
„Was du erzählt hast, kling wie ein Märchen … Das kann nicht dein Ernst sein!“
„Du immer mit deinem Ernst. Das muss eine Marotte von dir sein. Es gibt diesen Mann, und ich weiß, dass er noch lebt und ...“, sie machte schon wieder eine fast unerträgliche Pause.
„Und?“, wollte ich nervös wissen.
„Und dass er auf uns wartet.“
„Melissa, das ist irre!“
Ich wusste, ja befürchtete; sie meinte es ernst, ihre Haltung, ihr Tonfall sagte es mir. Ich hätte mich noch so sehr anstrengen können, ihren Flip auszureden; es würde mir nicht gelingen. Schließlich sprach sie es wie eine Urteilsverkündung aus:
„Wir fahren nach Afrika!“
Ihr ganzes Gesicht strahlte vor Freude, als wäre sie gleichfalls mit der Bekundung ihrer Absicht auf dem Weg dorthin, als hätten sich damit alle Probleme, die wir hatten, aufgelöst.
„Wir beide – du und ich werden diese Reise antreten. Totales Spiel!“
Sie drückte mich fest an sich.

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