'Im Schatten des Zauberbergs' von Susan de Winter
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Auf dem Dachboden ihres Elternhauses entdeckt die 28-jährige Mia einen verschlossenen Koffer und findet heraus, dass ihre totgeglaubte Großmutter Marlene in Wahrheit verschollen ist. An einem stürmischen Novembertag im Jahre 1969 hatte sie sich mit ihrem Geliebten nach Australien abgesetzt. Mia, deren Mutter erst kürzlich starb, muss einfach wissen, was aus Marlene geworden ist. Schließlich könnte sie das letzte noch lebende Mitglied ihrer Familie sein.
Kurzentschlossen reist sie nach Australien und lernt in Sydney den selbstbewussten Backpacker Adrian kennen. Schon bald knistert es zwischen den beiden. Doch ob Adrian wirklich der Richtige für sie ist und was vor langer Zeit mit Marlene geschah – das alles erfährt Mia erst am Ayers Rock. Im Schatten des Zauberbergs, dem magischen Mittelpunkt der Traumzeit, kommt die Wahrheit ans Licht.
Spannung und Romantik vor der atemberaubenden Kulisse Australiens – der neue Roman von Bestsellerautorin Susan de Winter.
Anleser:
Als Marlene das Schiff vor sich sah, schlug ihr Herz schneller – in wenigen Minuten würde sich ihr Leben für immer ändern. Sie sah sich um. Was, wenn Kurt ihre Flucht bemerkt hätte und ihr gefolgt war? Auf der Columbuskaje in Bremerhaven war heute der Teufel los. Zum letzten Mal hatte die United States im Hafen angelegt. Auf der Kaje wimmelte es von Menschen. Ein Schwarm Möwen flog kreischend über ihren Kopf hinweg.
„Marlene, ist alles okay?“
Sie sah zu Paul hinüber. Würde er zu ihr halten? Sie kannte ihn noch nicht so lange, als dass sie sich sicher sein konnte. Und dennoch war sie mit ihm gegangen.
„Ja, alles in Ordnung. Ich bin nur immer noch nervös. Wenn wir doch nur schon auf dem Schiff wären.“
„Keine Sorge, gleich haben wir es geschafft. Soll ich dir die Kleine abnehmen?“
Marlene betrachtete das Gesicht ihrer schlafenden Tochter. Sie sah aus wie ein Engel. Ich tue es auch für dich, dachte Marlene und gab ihrem Baby einen Kuss auf die Stirn.
Paul wartete noch immer auf ihre Antwort. „Nein, lass nur, sie ist ja nicht schwer.“
Sie zog die flauschige Decke etwas enger um ihr Baby. Es war der 1. November 1969. An der Weser herrschte ungemütliches Wetter. Bei rund fünf Grad Celsius zogen immer wieder Regenschauer über Bremerhaven. Marlene konnte sich kaum vorstellen, dass sie bald schon in einem Land sein würde, in dem es jetzt Sommer war. Australien. Das war so weit weg. Nie im Leben hatte sie sich vorstellen können, dass sie dort einmal hinkäme. Und dann noch unter diesen Umständen.
„Sieh dir bloß dieses riesige Schiff an. Schade, dass wir nur bis Southampton mit der United States fahren und dann noch einmal umsteigen müssen. Aber die Hauptsache ist, dass wir bald in Australien sind.“
Paul hatte bewundernd auf den eleganten Atlantikliner geblickt. Jetzt sah er die Frau an, mit der er ein neues Leben beginnen wollte.
„Bist du sicher, dass ich Anja nicht besser nehmen soll? Wir sind gleich am Schiff und müssen die steile Treppe hinauf.“
Marlene schüttelte den Kopf. Sie fröstelte und schwitzte im Wechsel. Ihr ganzer Körper stand unter Hochspannung. „Lass uns einfach schnell von hier verschwinden. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir es wirklich getan haben.“
Es war Pauls Idee gewesen. Immer wieder hatten sie darüber gesprochen, einen Plan ausgeheckt, die Details diskutiert. Heute Morgen, kurz nachdem Kurt zur Arbeit gefahren war, hatte Paul vor ihrer Haustür gestanden. Das Taxi hatte mit laufendem Motor auf der Straße gewartet. Marlene hatte nur das Nötigste für sich und das Baby in eine Tasche gepackt.
„Bist du bereit?“, hatte Paul gefragt. Sie hatte genickt. Er hatte sie und Anja in die Arme genommen und an sich gedrückt. „Vertrau mir. Alles wird gut“, hatte er ihr ins Ohr geflüstert und sie mit sich gezogen. Das Taxi war abgefahren und Marlene hatte sich nicht mehr umgeblickt.
Die United States lag nun direkt vor ihnen. Rauch drang aus den Schornsteinen des Schiffes. Die Dieselmotoren liefen. Gleich haben wir es geschafft. Marlene sah zu Paul hinüber. Seine Augen leuchteten.
„Paul?“
Er verlangsamte seinen Schritt und blickte ihr ins Gesicht.
„Liebst du mich?“
Sie hatte ihm diese Frage noch nie gestellt. Eigentlich war nun auch nicht der passende Moment dafür. Sie sollten zusehen, dass sie schleunigst auf dieses Schiff kamen.
Blick ins Buch (Leseprobe)
Labels: Liebe, Reisen, Susan de Winter
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