'Alpha One' von Minny Baker
Beth ist unzufrieden mit sich, ihrem Leben und der Liebe. Alles ist darin so normal, so durchschnittlich und nichts erweckt den Anschein, als würde sich das jemals ändern. Doch eines Tages wandelt sich ihr Leben von Grund auf: Talentsucher von der United Confederation of Performance, kurz UCoP, entdecken sie und führen sie schließlich in eine Welt voller Performen, Tanz und Gesang, von der sie nie zu träumen gewagt hätte.
Doch ein harter Weg liegt vor ihr, auf dem es vor lauter Problemen und Männern nur so wimmelt. Besonders Henry ist alles andere als nett und macht ihr das Leben zur Hölle. Schafft sie es trotz ihm und all den harten Prüfungen, ihrem normalen Leben zu entfliehen und das Besondere an ihr zu akzeptieren?
Gleich lesen: Alpha One (Alpha-Reihe 1)
Leseprobe:
„Und du hattest bis jetzt wirklich nie professionellen Unterricht?“, fragte er ernst.
Beth schüttelte leicht verängstigt den Kopf. „Nein! Oder zählt ein halbes Jahr Ballett mit 6?“
„Nein! Das ist beeindruckend!“ Er ließ los und blickte zu Klaus: „Absolut beeindruckend. Was machen wir jetzt?“
Klaus antwortete nicht. Anscheinend war das eine rhetorische Frage gewesen.
„Wir gehen hinüber. Ich habe genug gesehen.“
Beth zog sich schnell Socken und Schuhe an. Den Blazer und ihren Mantel nahm sie über den Arm, ihr war warm und geschwitzt hatte sie auch von all dem Rumgehoppel. Zwei Minuten später saß sie erneut auf der Couch im Nachbarzimmer. Carlos setzte sich ebenfalls, in Gedanken versunken. Klaus bot ihr ein Glas Wasser an, was sie dankbar annahm.
Alle schwiegen, Beth hätte die Stille gern unterbrochen, traute sich jedoch nicht und wartete deswegen ab. Carlos warf Klaus einen Blick zu und der zog als Antwort einen Bogen aus einem Aktenkoffer, der sich anscheinend neben ihm befunden hatte und gab ihn Carlos.
„Also Beth, hier ist eine Verschwiegenheitserklärung, die Klaus vermutlich erwähnt hat. Wenn du sie unterschreibst, informier ich dich über Sinn und Zweck dieses Treffens. Bitte tu es!“ Er schob den Bogen samt Kugelschreiber in ihre Richtung.
Beth nahm das Blatt und las es durch. Der Wisch war gottseidank auf Deutsch. Sie konnte nicht erkennen, worüber sie exakt schweigen musste, angegeben war alles, was mit der Sache um Carlos zu tun hatte. So interpretierte sie zumindest die juristische Fachsprache. Um alles zu lesen, brauchte Beth ein paar Minuten. Die beiden Männer ließen sie in Ruhe. Schließlich unterschrieb sie. Wäre sie erst ins Grübeln gekommen, wäre sie bestimmt zu feige gewesen.
Sie schob den Bogen zu Klaus, der nach einem kurzen Check der Unterschrift, die Erklärung zurück in den Koffer legte.
Beth linste zu Carlos, der sie immer noch beobachtete. Doch als er ihren Blick bemerkte, schien er aus seinen Gedanken gerissen zu werden. „Ich würde dir gern ein Angebot machen, Beth!“ Er kam direkt auf den Punkt: „Falls du möchtest, würden wir dir die nächsten Wochen Unterricht unter professioneller Anleitung erteilen und dich dann noch einmal bewerten. Du bist sehr, sehr talentiert, ich habe zumindest noch nicht viele mit deinem Stand und diesem Talent gesehen.“ Er reagierte auf ihr erstauntes Gesicht. „Ich würde gerne sehen, wie groß es ist. Das geht nur unter professionellen Bedingungen. Falls du so gut bist, wie ich es einschätze, dann hätte ich vielleicht nach dieser Zeit ein Jobangebot für dich.“
Beth saß völlig regungslos da und hörte zu. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Wer war Carlos?
„Wir kommen dabei natürlich für alle Kosten auf und geben dir auch noch einen Bonus für die Mühen. Wie alt bist du eigentlich?“
„Fast 20, also faktisch noch 19.“ Sie wollten ihr Geld dafür geben? Wie wahnsinnig waren sie? Oder war das Ganze doch ein unseriöses Angebot?
„Was machst du beruflich?“
„Ich bin Studentin, habe aber noch einen Nebenjob, um das Studium zu finanzieren. Ich kann nicht einfach so ein paar Wochen wegbleiben!“
„Hmm, das ist natürlich schwierig. Es gibt da auch noch ein paar andere Sachen, die geklärt werden müssten.“ Er schaute auf Klaus. „Wäre eine Unibeurlaubung ein Problem?“
„Auf die Schnelle schon. Da muss sie sich entscheiden, was sie lieber möchte. Wir bezahlen schließlich dafür. Dasselbe gilt für den Job.“
Beth sparte sich den Kommentar, dass gerade Semesterferien waren und sie keine Unibeurlaubung brauchte. Doch Sorgen kamen in ihr hoch, sie wusste noch nicht einmal, was das hier war und sollte einfach kurzfristig ihren Job und ihr Studium hinschmeißen?
„Okay.“ Carlos schien nicht zufrieden, aber wandte sich zurück zu Beth: „Also Beth, du hast, vermute ich, schon einmal was von UCoP gehört?“
Beth stockte der Atem. UCoP? Das alles hatte was mit UCoP zu tun?
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Labels: Jugend, Liebe, Minny Baker, Tanz
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