27. April 2017

'Einen Sommer und einen Winter lang' von Lars Gelting

Lisa hat es geschafft. Sie hat ihr Leben im Griff, an Liebhabern herrscht kein Mangel und als Autorin steht sie vor dem Sprung zum ganz großen Erfolg.

Bei Recherchen in Norwegen geschieht dann, was nie hätte passieren dürfen. In einer verlassenen Fischersiedlung begegnet ihr Peter, ein interessanter, wohlhabender Mann. Und schon bald ist nichts mehr so, wie es war. Sowohl Lisas als auch Peters Leben, beider Leben brechen auf, geraten in einen Sog aus Liebe, Eifersucht und Hass.

Ohne es auch nur zu ahnen, haben die Liebenden an ein Geheimnis der Vergangenheit gerührt. Deren Geister drängen unaufhaltsam an die Oberfläche, entschlossen, Liebe und Leben zu zerstören. Was hält Liebe aus?

Die Katastrophe scheint unausweichlich. Es sei denn...

Gleich lesen: Einen Sommer und einen Winter lang

Leseprobe:
An diesem warmen Sommerabend änderte ihr Leben unbemerkt die Richtung. Ahnungslos steuerte sie auf ein dunkles Geheimnis zu, auf dem ihr Leben schon immer ruhte.
„Mmmm – das war gut.“ Sven lag wie der ermattete Adonis und fühlte mit geschlossenen Augen dem Pulsieren nach. „Woher hast du das?“
„Tja. Man sammelt halt so manches ein – mit der Zeit. Und natürlich von da, wo das Leben so tobt, mein Lieber. Aus dem Kloster.“
Lisa löste sich mit sanftem Zug, glitt von ihm herunter.
„Wo das Leben tobt. Verwechsle ich da was? Du und Kloster!“
„Sag das nicht so.
Lisa drehte sich auf die Seite, stützte ihren Kopf in der Hand ab.
„Wirklich! Ich bin eigentlich in einem Kloster aufgewachsen, in einem Klosterinternat. Reines Mädcheninternat und die ultimative Schule fürs Leben. Das war Sodom ohne Gomorra.“
Sie lehnte sich ein wenig zu ihm, malte Kreise mit ihren Fingerspitzen auf seinem haarlosen, feuchten Bauch.
„War´s schön, ja?“
„Erstklassig! Mit dir könnte man viel Geld verdienen.“
Er wandte den Kopf, sah sie mit zufriedenem Kennerblick an, „Klosterschülerin.“
Das war´s. Im gleichen Augenblick wusste sie, dass diese Beziehung hiermit endete. Nicht allein wegen dieses dummen Spruchs. Sven war einfach zu einseitig begabt und das reichte allenfalls für ‚Dürrephasen‘.
Interessante Männer und guter Sex waren unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens, nur sollte es dann auch schon in dieser Kombination sein.
„Sven, ich muss dir was sagen.“ Ihre Hand beendete die Kreise auf seinem Bauch. „Wir werden uns leider die nächsten sechs bis acht Wochen nicht sehen können.“
„Aha. Fährst du weg?“ Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, runzelte fragend die Stirn.
„Es gibt da eine dumme Sache. Bei mir wurde heute Mundfäule im Anfangsstadium festgestellt.“
„Was?“ Mit einer heftigen Bewegung wischte er ihre Hand von seinem Bauch, und war schon aus dem Bett.
„Sag mal Lisa: Geht’s noch? Du weißt das und dann legst du dich hier mit mir hin. Du bist doch total durchgeknallt. Wer weiß, was mir jetzt alles abfault.“
Sie streckte ihr Kinn leicht vor, machte große Augen.
„Ach – du hast genug davon, das dauert was, Sven.“
Ein Sekunde lang starrte er sie an, „Du bist bescheuert, Alte. Total bescheuert.“
Unterhose, Jeans und Polohemd unter den Arm geklemmt, die Nike´s wie immer an den nackten Füßen, hetzte er aus dem Zimmer. Gleich darauf hörte sie das Rauschen der Dusche – und noch einmal und wieder.
Sie lag immer noch auf der Seite, den Kopf aufgestützt. Amüsierte sich mit blitzenden Augen. Und Sven wusch und wusch und wusch.
Endlich krachte die Wohnungstür ins Schloss. Sie hatte sich wieder alleine, und das war gut so.
Zufrieden zog sie die Decke heran, verkroch sich darunter. Das war heute richtig gut! Svens kraftvolle Männlichkeit war die einzige Gabe mit der er punkten konnte. Aber diese Gabe wusste er einzusetzen, bis man im Nirwana versank. Sie fühlte sich satt und warm!
Aber das war´s dann auch. Und nun war er fort.
Für plötzlich aufkommenden Heißhunger gab es ja noch Maltus, ihren Notnagel. Sie schmunzelte. Der Vergleich gefiel ihr.

Im Kindle-Shop: Einen Sommer und einen Winter lang

Mehr über und von Lars Gelting auf seiner Website.

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