'Love beats faster' von Josie Charles
Die junge Luciana Cosentino geht mit ihrer Familie nach Chicago, um ein altes Geschäft wieder aufleben zu lassen – knallharte MMA-Kämpfe im Nachtclub Ivory. Was sie nicht weiß: Auch Fighter Alex ist auf dem Weg in die US-Metropole, denn er hat mit den Cosentinos eine Rechnung offen. Einst zerstörten sie seine Familie, jetzt will er Rache.
Luciana verfolgt derweil eigene Ziele und wenn sie eines dabei nicht gebrauchen kann, dann einen Mann wie Alex – wütend, entschlossen und unglaublich sexy. Und auf einmal finden sich die beiden im schwersten aller Kämpfe wieder … gegen ihre eigenen Gefühle.
Gleich lesen: Love beats faster: Alex & Alessia
Leseprobe:
Ich sehe ihn an. »Hast du Angst, dass eine Frau in Nonnenklamotten dich auf die Matte schickt?«
Alex lacht. »Oh, ja, ich zittere richtig!«
Ich grinse zu ihm herüber, dann stehe ich auf. »Los, komm. Zeig mir, wie ich dich loswerde, wenn du …«
»Wenn ich was?« Er steht ebenfalls auf und stellt die leere Flasche zu meiner.
»Wenn du mir ein bisschen zu aufdringlich wirst.«
Alex richtet sich auf und kommt einen Schritt auf mich zu. Er ist groß, das gefällt mir. Obwohl ich Schuhe mit hohem Absatz trage, überragt er mich noch um einen halben Kopf. Aus seinen tiefblauen Augen sieht er mich an und wirkt immer noch ziemlich amüsiert.
»Wenn ich das tue, dann zahlst du es mir am besten mit einem richtig schönen Takedown heim.« »Einem Takedown.« Ich deute auf seinen durchtrainierten Körper. »Und wie soll ich das anstellen, Großer?«
Mit beiden Händen zeigt er auf seine Brust. »Toca mis pechos.«
Ich liebe es, wenn er Spanisch spricht. Aber ich verstehe leider kein Wort. »Bitte?«
»Mis pechos. Meine tetas. Versuch an meine Titten zu fassen.«
Seine Unverschämtheit ist unglaublich. Salvo würde in meiner Gegenwart nie so ein Wort in den Mund nehmen. Andererseits redet er ja von seinen, nicht meinen Titten. Und ich beschließe, mich so schnell nicht in Verlegenheit bringen zu lassen. »Ich kann deine Titten aber nicht sehen«, sage ich.
»Da kann ich helfen.« Alex lässt mich nicht aus dem Blick, während er kurzerhand sein Shirt auszieht und seinen tätowierten Oberkörper entblößt.
»Jetzt sehe ich sie«, gebe ich zu. »Deine pechos.«
»Dann greif zu.«
Ich kann mir das Grinsen kaum verkneifen, während ich vorschnelle und beide Hände hebe. Aber ehe meine Finger seine nackte Haut berühren, taucht er unter meinem Griff hindurch, packt meine Oberschenkel und ich spüre, wie seine Schulter gegen meine Rippen drückt. Gebeugt hebt er mich in die Luft, ich schreie auf und er lässt seine Hände zu meinem Hintern hinaufgleiten, dann bis zu meinem Rücken, wo er mich stützt, während er mich kontrolliert zu Boden wirft. Ganz automatisch halte ich mich an ihm fest, und so landen wir beide dort unten, auf dem abgewetzten Hotelteppich, er über mir, die Arme um mich geschlungen, ein Knie zwischen meinen Beinen.
Überrascht lachend sehe ich ihn an. »Das ging schnell.«
»Das war ein Double Leg Takedown.«
»Und das soll ich allen Ernstes mit dir machen, wenn du zudringlich wirst?«
Alex nickt. Er hängt dicht über mir. Ich spüre seinen Atem, rieche den Duft seines Deos.
»Du hast mir an den Hintern gefasst«, sage ich. »Machen das Fighter untereinander so?«
Jetzt ist Alex derjenige, der lachen muss. »Erwischt«, gibt er zu. »Aber das ist Teil der Technik. Und die habe ich nur ausgesucht, weil sie so effektiv ist.«
»Weil sie so effektiv ist, klar.« Ich bewege mich leicht unter ihm und das veranlasst ihn, sich aufzurichten. Ich setze mich ebenfalls auf und gebe dadurch seine Arme frei, doch anstatt aufzustehen oder anders Abstand zwischen uns zu bringen, bleibt er vor mir hocken und sieht mich an, und jetzt wirkt er nicht mehr so belustigt, sondern …
Völlig egal. Es ist gefährliches Terrain, auf dem ich mich hier gerade bewege. Darum bin ich diejenige, die schließlich zuerst aufsteht.
»Komm schon«, sage ich. »Jetzt bin ich dran.«
»Du willst es auch mal versuchen?« Er erhebt sich.
»Nein. Ich will dir was zeigen. Greif mich an. Mit der Faust.«
Alex sieht mich erstaunt an. »Weißt du, worum du da bittest?«
»Ich bin eben mutig.«
Er lacht, dann geht er einen Schritt zurück. »Mit der Faust. In Ordnung.« Und im nächsten Moment deutet er einen Schlag an. Er gibt sich dabei keine besondere Mühe, und das ist sein Fehler. Ich mache einen Schritt zur Seite, lasse meinen Unterarm gegen seinen krachen und lenke, seinen Schlag so ab, dann mache ich einen weiteren Schritt, jetzt nach vorn, und schlinge meinen Arm ziemlich schnell um seinen Hals, beziehungsweise sein Kinn. Noch ein Schritt nach vorn, dann wende ich mein ganzes Gewicht auf, um genug Schwung zu haben, reiße seinen Kopf ruckartig nach unten – und Alex gerät ins Straucheln, dann fällt er zu Boden.
Ich lasse ihn los und sehe zufrieden auf ihn herunter.
»Was war das denn?«, fragt er verblüfft.
Ich zucke mit den Schultern. »Krav Maga. Ich hab mal einen Kurs gemacht. Zur Selbstverteidigung.«
In Wahrheit habe ich deutlich mehr als mal einen Kurs gemacht, aber das darf er natürlich nicht wissen. Ich lächle und halte ihm die Hand hin.
Alex ergreift sie, steht auf und macht keine Anstalten, sie loszulassen. »Dann brauchst du also gar keine Techniken von mir für den Fall, dass ich noch mal einen Blick auf deine …«
»Nein«, gebe ich zu, ehe er wieder mit irgendwelchen spanischen Wörtern anfängt.
Alex nickt und der Blick seiner blauen Augen bohrt sich in meinen. »Dann war das also nur ein Trick, weil du mir näher kommen wolltest.«
Verdammt. Ich erwidere seinen Blick und spüre zugleich, wie ich rot werde. Na ja. Seine Hilfe in Sachen Kampfsport hätte ich in der Tat nicht unbedingt nötig, aber … Aber das heißt ja nicht …
»Rede dir nur was ein«, sage ich endlich.
»Das muss ich gar nicht«, sagt er ein wenig leiser, kommt einen Schritt auf mich zu und ich weiche ganz automatisch zurück, aber das ist keine gute Idee, denn nun stoße ich mit dem Rücken gegen die Wand neben der Badezimmertür. Dieses Zimmer ist so verflucht klein.
»Ich habe sofort gemerkt, dass du mir gerne näher kommen würdest«, behauptet er.
»Du überschätzt dich«, höre ich mich sagen und bin tatsächlich ein bisschen sauer, weil er sich so toll findet und offenbar glaubt, die Frauenwelt läge ihm zu Füßen. Aber dann denke ich an unsere erste Begegnung und daran, wie die Luft zu knistern schien, als sich unsere Blicke das erste Mal begegneten … und daran, wie er mich angesehen hat, ehe er einen anderen Mann für mich bewusstlos geschlagen hat. Und mein Puls beschleunigt sich leicht.
»Das tue ich nie.«
»Auch vorhin im Ring nicht?«
»Da wurde ich von hinten angegriffen. Das war feige. Aber ich glaube nicht …« Jetzt erst löst sich Alex’ Blick von meinen Augen und wandert hinunter zu meinen Lippen, über meinen Hals und weiter runter. »Ich glaube nicht, dass du feige bist, Luciana.«
Ich schließe die Augen, als ich spüre, wie mein ganzer Körper unter seinen Blicken erbebt.
»Ich muss jetzt gehen«, presse ich hervor und will mich aus seinem Griff befreien, mich an ihm vorbeischieben, doch kaum habe ich mich von der Wand gelöst, packt Alex auch mein zweites Handgelenk und nagelt meine Arme mühelos mit einer Hand über meinem Kopf fest. Ich blicke ihn an. Er mich ebenfalls, und in seinen Augen liegt jetzt das pure Verlangen.
»Lass mich los«, zische ich.
»Befrei dich doch. Ich weiß ja jetzt, dass du es kannst.« Seine Stimme klingt rau.
»Ich könnte dir wirklich wehtun«, flüstere ich und bin überrascht über meine eigene Atemlosigkeit. Was macht dieser Kerl nur mit mir?
»Dann tu es. Wenn du gehen willst, dann mach dich los und hau ab, mi pequeña combatiente.«
Nicht schon wieder Spanisch. Es macht mich verrückt, wie männlich und weich zugleich seine Stimme klingt, wenn er diese Sprache spricht. Ich starre ihn an, atme viel heftiger, als ich sollte und spüre, wie sich ein Kribbeln in mir breit macht, das von meinem Unterleib in meinen ganzen Körper strömt. Ich hätte dieses Zimmer nie betreten dürfen. Ich hätte einfach nach Hause fahren sollen. Aber jetzt ist es zu spät und ich mache keine Anstalten, mich zu befreien.
»Das dachte ich mir«, sagt Alex leise, und dann beugt er sich zu mir vor und seine Lippen nähern sich meinen.
Im Kindle-Shop: Love beats faster: Alex & Alessia
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Labels: Dramatik, Josie Charles, Liebe
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