26. Juli 2018

'Die Macht der Gier: Ein Ostfrieslandkrimi' von Harald H. Risius

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Als ihr Boot mit einem abrupten Ruck stecken bleibt, sind Thea und Linus, zwei Nachwuchssegler des ›Yachtclubs Großes Meer‹ zu Tode erschrocken. Schnell bestätigt sich ihre Befürchtung, es ist eine Leiche, die ihre rasante Fahrt unterbrochen hat.

Wer ist der Tote, der da vollkommen nackt geborgen wird? Niemand kennt ihn! Nicht nur die Aufklärung des Mordes fordert HK Brunner und sein Team heraus, auch ein herrenloser Hund, der auffällig oft in der Nähe des Fundorts herumstreunt, nimmt ihre Aufmerksamkeit voll in Anspruch. Ist es ein Zeuge, der nicht reden kann?

Als kurz darauf eine weitere Leiche im benachbarten Moor gefunden wird, bekommen die Ermittlungen eine neue Richtung. Die Spuren laufen in der ›Kurklinik Eversmeer‹ zusammen. Zufällig zählt auch Hinni Boomgarden dort zu den Gästen. Ihm kommen die Morde ganz gelegen, er ermittelt auf eigene Faust und gibt seinen Aufenthalt als Undercover-Einsatz aus.

Ist eine eigentlich längst vergessene Sache der Schlüssel? Unerfüllte Liebe, Gier nach Macht und Geld, sowie internationale Drogengeschäfte sind das Dickicht der Indizien.

Risius nimmt im 10. Band der Reihe Sail&Crime seine Leser wieder mit in das Herz Ostfrieslands, zeigt ihnen eindrucksvoll die wunderschöne Landschaft und bringt Ihnen die Mentalität der markigen Bewohnern näher. Immer wieder überrascht der Fall mit neuen und überraschenden Wendungen. Es bleibt spannend bis zum Schluss - denn plötzlich ist alles ganz anders.

Leseprobe:
[...]
Plötzlich entdecken Linus und Thea Brunner. Sie kommen an den Tisch. »Du bist der Papa von Georg, oder?«, fragt Linus. »Ist der auch da?«
Thea macht ein nachdenkliches Gesicht. »Du bist doch auch bei der Mordkommission? Ich habe es ja gleich gesagt, da ist eine Leiche. Hab ich doch gesagt Linus, oder? Wer hat mal wieder Recht behalten?«
Sie schaut über das Wasser. »Guck mal, jetzt wird sie gerade in das Schlauchboot gehoben.«
»Ja«, bestätigt Linus und sagt in aller Offenheit: »Susi hat gelogen.«
»Nein, sie hat nicht gelogen, ich würde dir auch nicht erzählen, wenn dort eine Leiche läge. Du tratscht das ja doch nur herum.«
Zu Glück ziehen die beiden Jugendlichen ab, ohne weitere Fragen zu stellen. Wahrscheinlich haben sie erkannt, dass von Erwachsnen keine vernünftigen und verlässliche Auskünfte zu bekommen sind.
Susi schüttelt irritiert den Kopf. So offen der Lüge bezichtigt zu werden, das passiert ihr selten. Aber interessant, dass Thea ihre Beweggründe sofort erkannt hat.
Es spricht sich schnell herum, dass in diesem Moment eine Leiche aus dem Großen Meer geborgen wird. Linus und Thea kommen sich wie Helden vor, denn sie haben sie entdeckt.
Man kann sehen, wie das Sicherungsboot Fahrt aufnimmt und in den Hafen zurückfährt. Einige Zuschauer – Clubmitglieder, die schlecht vom Vereinsgelände gewiesen werden können - bewegen sich auf die Stelle zu, an der das Boot vermutlich anlegen wird.
Brunner steht auf, er drängt die Leute zur Seite. »Bleiben Sie zurück, es gibt hier nichts zu sehen«, behauptet er.
Karl unterstützt ihn, zum Glück sind es nur wenige Menschen, so dass der nötige Abstand gewahrt werden kann.
Ein erster Reporter, der sich auf das Gelände geschmuggelt hat, macht auf sich aufmerksam.
»Heimatkurier! Herr Brunner, Moin, können sie bestätigen, dass dort eine Leiche geborgen wird?«
»Nein, bis jetzt nicht. Warten Sie einfach die Mitteilungen der Polizei ab.«
Karl hakt ein. »Dies ist ein Yacht-Club, hier haben nur ordentliche Mitglieder Zutritt. Bitte verlassen Sie sofort das Gelände. Sonst lasse ich Sie wegen Hausfriedensbruch festnehmen. Die Polizei ist ja schon da.«
Der Mann geht zwar für einen Moment in Richtung Ausgang, Karl kann aber nicht erkennen, ob er das Gelände auch wirklich verlässt.
Das Boot legt am Steg an, Susi nimmt die vordere Festmacherleine und belegt sie um einen der Poller. Volker springt an Land, um die hintere Leine zu belegen. Die beiden anderen Techniker in dem Boot heben mit Hilfe von Susi und Volker einen langen Gummisack auf die Bretter des Stegs und steigen ebenfalls aus. Alle vier greifen den Sack.
»Wohin?«, fragt der Vordere und Susi zeigt über den Rasen, in die Richtung des Bootsschuppens.
»Dort hinein. Karl macht bereits die Türen auf.«
Welche Last sie dorthin schleppen, kann nur erahnt werden, der Gummisack ist mit einem Reißverschluss verschlossen. Aber was soll sich darin schon befinden?
Der Reporter hat die Aktion etwas zu spät mitbekommen, er hetzt hinterher und versucht einige Aufnahmen zu machen.
Karl öffnet die Tür des Schuppens und verschließt sie sofort wieder, nachdem Susi und die Techniker darin verschwunden sind.

Nach ein paar Minuten kommt Susi wieder heraus und sucht Brunner.
Der Lokalreporter hat sie sofort entdeckt, sie kennen sich von früheren Fällen. »Susi, was kannst du mir sagen? Ich habe gesehen, dass ihr eine Leiche geborgen habt. Wer ist es? Wie lange liegt sie schon dort, wer hat sie gefunden?«
»Hau ab, Henrik«, sagt Susi unwirsch. »Du erwischt mich auf dem falschen Fuß. Wenn wir das selber wüssten ... Du bekommst deine Informationen, wenn es so weit ist.«
Linus und Thea haben den Reporter mit Susi entdeckt, die Kamera und das Diktiergerät weisen ihn als solchen aus.
»Wir haben die Leiche gefunden«, rufen beide aufgeregt und stellen sich wichtig vor dem Reporter auf.
Der Reporter spürt, dass bei Susi im Moment keine Informationen zu holen sind, er wendet sich deshalb lieber den beiden Jugendlichen zu. »So, ihr wart das? Wie heißt ihr denn?“
„Ich bin Thea, das ist Linus.“
„Okay. Wollen wir einen Moment zur Eisbude drüben am Campingplatz gehen? Dort erzählt ihr mir alles. Darf ich zunächst ein Foto von euch machen? Hier am Wasser. Habt ihr ein Boot?«
Susi lässt sie gewähren. Sollen die beiden doch für ein paar Stunden berühmt werden, viel schaden kann es nicht und Hendrik ist abgelenkt. Ihre Aufgaben sind dringlicher. Sie muss sich einen ersten Überblick verschaffen, dann muss die Leiche schnellstens in die Gerichtsmedizin. Wo bleibt nur Frau Doktor Poppinga?

Im Kindle-Shop: Die Macht der Gier: Ein Ostfrieslandkrimi (Sail & Crime 10).
Mehr über und von Harald H. Risius auf seiner Website.

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