'Teuflisch gut: Herz aus Blut' von Stephanie Wittern
Kindle Edition | Taschenbuch |
Luzi van Halen steht vor dieser Entscheidung, denn der Dämon Loki stellt ihr Leben auf den Kopf. Plötzlich muss sie gegen dunkle Mächte kämpfen, die ihr nicht nur nach dem Leben trachten. Zusätzlich spielt ihr Herz verrückt, als sie zwischen zwei Jungs steht. Da ist ihre verhasste Familie noch das kleinste Übel.
Wird sie das Herz aus Blut finden um sich und ihre Lieben zu retten?
Leseprobe:
Es war eine stürmische Nacht im Spätsommer des Jahres 2000. Den ganzen Abend hatte es schon gewittert und es war so dunkel, dass sich Sabine und Peter van Halen eng zusammen kuschelten. Sie waren erst seit einigen Monaten wieder ein Paar und ihre beiden Mädchen schliefen im ersten Stock des Einfamilienhauses, dass sie sich vor kurzen in einem vornehmen Stadtteil der Stadt gekauft hatten. Sabine war Ärztin und arbeitete als Chirurgin, während Peter als Anwalt seine eigene Kanzlei hatte. Im Fernsehen lief ein Bericht über eine Demonstration.
»Wenn die nicht aufpassen, dann werden diese Demonstrationen noch in Gewalt enden«, sagte Peter.
Sabine stand auf und ging zum Fenster. »Vielleicht haben die damit Erfolg und es wird endlich etwas geändert«, sagte sie und blickte in den Regen hinaus.
»Ja, vielleicht nicht bis dreiundsechzig arbeiten, sondern bis siebzig.« Er lachte immer noch, als plötzlich der Strom ausfiel. »Verdammt, was ist denn das jetzt?«, fragte er und stand auf.
»In der ganzen Nachbarschaft ist der Strom ausgefallen«, sagte Sabine. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihre sanften braunen Locken. Sie hasste die Dunkelheit und wenn man hinaus sah, dann war es fast so dunkel wie im tiefsten Winter, dabei war es erst neun.
Peter trat neben sie und nahm sie in den Arm. Auch er wusste, dass sie die Dunkelheit hasste.
»Hol bitte ein paar Kerzen und ich werde in den Keller gehen um den Stromkasten zu überprüfen, vielleicht kann ich was machen.«
Sabine sah ihn ungläubig an. »Ein Blitz wird sicherlich irgendwo eingeschlagen sein, da kannst du nichts machen. Bitte lass mich jetzt nicht allein.« Sie wusste auch nicht, warum sie auf einmal ein komisches Gefühl hatte, aber irgendetwas würde passieren, das wusste sie genau.
»Nun stell dich nicht so an, sonst bekomme ich auch noch Angst«, sagte Peter scherzhaft. »Ich bin gleich wieder da.« Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und nahm die Taschenlampe aus dem Apothekerschrank im Flur. Sein Haus war groß, mit großem Eingangsbereich, und Fußbodenheizung. Im oberen Bereich waren drei Schlafzimmer, von denen zwei den Kindern gehörten und das Elternschlafzimmer, mit separatem Bad und Balkon. Im Erdgeschoss gab es zwei Arbeitszimmer, ein großes Wohnzimmer, indem Sabine immer noch am Fenster stand und eine großzügige Küche mit Essbereich. Natürlich hatte er dafür gesorgt, dass es auch einen Kamin gab, denn er liebte es im Winter vor dem Feuer sitzen zu können. »Hol bitte die Kerzen Liebling«, rief er noch seiner Frau zu, bevor er die Tür zum Keller unter der Treppe öffnete. Er schaltete, die Taschenlampe eine Maglite an, denn man konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Langsam tastete er sich vorwärts. Er kannte das Haus noch nicht gut genug um den Sicherungskasten gleich zu finden. Irgendwie wirkte der Keller heute besonders gruselig, natürlich war er noch nicht aufgeräumt und so standen überall Kisten herum mit irgendwelchem Krims-Krams, aber das war nicht der Grund, warum sich die Haare auf seinen Armen aufstellten. Bloß schnell den Kasten finden, ihn überprüfen und dann so schnell wie möglich wieder nach oben in die Arme seiner Frau.
»Verdammt, jetzt stell dich nicht so an«, rügte er sich selbst. Er holte tief durch die Nase Luft. Was war das nur für ein seltsamer Geruch?, fragte er sich. Irgendwie schwefelig. Da traf sein Licht den Kasten. Na endlich, leider waren alle Sicherungen in Ordnung und er kannte sich wirklich nicht gut genug mit Elektrik aus um irgendetwas unternehmen zu können. Also mussten es wieder die Stromkonzerne richten.
Das Licht seiner Taschenlampe fing an zu flackern. »Oh nein, bitte nicht ausgehen? Warum habe ich bloß die Batterien nicht überprüft?«, fragte er sich. Er schlug zwei Mal gegen die Lampe und schon war sie komplett dunkel, sie flackerte nicht mal mehr. Er erkannte, dass er den Weg ohne Hilfe zurückfinden musste, aber es war so finster, dass er schon beim ersten Schritt gegen eine Kiste stieß. Ein Blitz flackerte und er konnte wenigstens zwei Schritte gehen, ohne irgendetwas umzustoßen und womöglich die Kinder zu wecken. Der schwefelige Geruch wurde stärker und es lief ihm eiskalt den Rücken herunter, wann kommt endlich der nächste Blitz?, fragte er sich, als er sich wegen des Donners erschreckte. Ein hysterisches Kichern entfuhr ihm. Er war doch der Mann und nun machte er sich fast in die Hose nur, weil er im Dunkeln im Keller war. Seine Frau war doch diejenige, die Angst vor der Dunkelheit hatte. Wahrscheinlich hatte sie ihn mit ihrer Hysterie einfach nur angesteckt, dass er nun wirklich hier im Keller stand und das Gefühl hatte, er wäre nicht allein. Gerade als der nächste Blitz den Raum erhellte, sah er diesen schwarzen Rauch auf sich zukommen, sein Schrei wurde im Keim erstickt, als das Wesen in seinen Mund eindrang und etwas anderes die Kontrolle übernahm. Es war, als würde er einschlafen, so fühlten sich die Bewegungen an, wie Zuckungen nachts im Bett. Sein Verstand war da, irgendwie. Später würde er sich an diese Nacht nicht mehr erinnern, aber er würde wissen, dass etwas mit ihm passiert war, aber mit niemanden drüber sprechen.
Balthasar reckte und streckte sich. Der Körper war angenehm zu tragen und mal wieder eine richtige Abwechslung zu dem ständig gleichen Höllentreiben.
»Lilith bist du da mein Schatz.«, fragte er.
Wie aus dem Nichts tauchte der schwarze Rauch neben ihm auf und schlängelte sich um sein Gesicht. Er lächelte. Gekonnt und ohne ein Geräusch zu machen, ging er den Weg, den der Trottel, dessen Körper er sich geliehen hatte, nur mit Hilfe einer Taschenlampe bewältigen konnte, zurück zur Kellertür. Der Strom war immer noch nicht wieder eingeschaltet und er wusste, dass es so bleiben würde, bis er und Lilith das getan hatten, weswegen sie hier waren. Der Rauch folgte ihm, während er dem menschlichen Geruch ins Wohnzimmer nach ging. Die Frau, in die Lilith sich einnisten würde, hatte gerade ein paar Kerzen aufgestellt.
»Da bist du ja endlich. Irgendwie riecht es hier so nach Schwefel und ich dachte schon, das kommt vom Keller«, sagte sie.
Balthasar sah ihre Angst. »Ja, da hast du recht Süße, das war ich und natürlich meine Frau Lilith.« Er machte eine einladende Handbewegung und trat zur Seite. Er fand, dass der Blick der Frau unbedingt dokumentiert werden musste, denn sie sah ihn an, als wäre er ein Geist, was natürlich nicht stimmte. Erst als Lilith als Rauchsäule den Raum betrat, wurde der ungläubige Blick ersetzt durch einen panischen und zu Tode geängstigten Ausdruck. Wie jeder Mensch, der den schwarzen Rauch sah, riss auch die Frau den Mund auf, um zu schreien. Das machte es Lilith leicht in ihren Körper einzudringen und so verschlang auch sie den Schrei, bevor, die beiden Menschen, die Balthasar noch in dem Haus roch überhaupt mitbekamen, was hier vor sich ging. Liliths reckte und streckte sich genauso wie er zuvor, auch sie war lange nicht mehr in einem menschlichen Körper gewesen.
»Oh Darling, das fühlt sich richtig gut an. Zu schade, dass wir die Körper nicht behalten dürfen«, sagte sie und strich sich über den Arm.
»Du weißt, was der Boss gesagt hat, nur so lange das Ritual dauert und er kennt keinen Spaß, was das angeht.« Auch Balthasar fand den Körper gut, ist er doch seit Jahrhunderten nur eine Rauchsäule gewesen. Es tat gut mal wieder zu Atmen und zu sprechen, sich in einem Körper zu bewegen, aber er würde die Befehle seines Chefs befolgen, denn der konnte sehr unangenehm werden, wenn man dies nicht tat.
»Baby, dann lass uns das tun, wofür wir hier sind.« Lilith kam langsam und katzenhaft auf ihn zu. Ihre Hände fühlten sich gut an, als sie ihn an sich zogen. Zu lange hatte er das nicht mehr gespürt. Er hatte sie schon immer begehrt, nicht die Hüllen, die sie hatte, sondern einfach das, was sie ausmachte. Okay, der Körper war auch nicht schlecht, aber es war Lilith, die er berühren durfte. Ob sein Boss von seinen Gefühlen wusste?
»Du bekommst ja eine Sorgenfalte auf der Stirn, mein Lieber«, sagte sie sanft und strich mit dem Zeigefinger die Falte glatt.
»Es ist nur so lange her, dass ich das getan habe«, log Balthasar.
»Dann werde ich dir zeigen, was du versäumt hast.«
Und sie zog ihn an sich um ihn zu küssen ...
Im Kindle-Shop: Teuflisch gut: Herz aus Blut.
Labels: Fantasy, Liebe, Stephanie Wittern
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