'Der Verlorene Sektor: Die Dimensionsspringer' von Nicole Sälzle
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Als Darren plötzlich verschwindet, blickt Kay auf der Suche nach ihm dem Tod ins Auge. Aber das ist für den jungen Guardian erst der Anfang. Auf der Flucht vor einem schier übermächtigen Feind offenbart sich Kay ein Pfad, auf dem jeder Schritt in die falsche Richtung das Ende der Dimensionen bedeuten könnte.
Nun steht sie vor der Wahl: Stellt sie sich den Gefahren allein oder schließt sie sich den Protectors an, einer Gruppe, die Darren im Geheimen ins Leben gerufen hatte, um das zu tun, wozu die Guardians nicht in der Lage waren.
Anleser:
Es gab Zeiten, in denen galten Dimensionsspringer als Hoffnung der Galaxis. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Um die Dimensionsspringer der Hoffnung zu sehen, musst du weit zurückdenken. In eine Zeit, in der das Dimensionsgefüge von Stabilität geprägt war. Niemand kann mehr sagen, weshalb Dimension 0 der Ursprung allen Seins ist. Niemand weiß mehr, wie man sich dieser Tatsache bewusst wurde. Dieses Wissen ging verloren. Dieses Wissen und so viel mehr.
Heute ist da nur noch Akzeptanz. Es ist wie es ist.
Keiner stellt Fragen nach dem Wieso oder dem Weshalb. Denn der Forscherdrang ging ebenfalls verloren –und mit ihm das Wissen, das wahre Verständnis für das tatsächliche Zusammenwirken der vielen einzelnen Faktoren, die das Dimensionsgefüge bilden. Hauptdimensionen, Nebendimensionen, die Jenseitigen, ja, und auch die Zeitlinie. Die alten Tage schienen von Glanz geprägt. Die Dimensionsspringer, Menschen, deren genetischer Code ihnen die Möglichkeit eröffnet, sich zwischen den Dimensionen zu bewegen, standen hoch im Ansehen. Nun ruhen sich die Dimensionsspringer aus, auf den Errungenschaften, die ihre Vorfahren den Menschen und anderen Völkern einst brachten. Schließlich war es ihnen gelungen, das Dimensionsgefüge zu formen, zu etwas zu gestalten, von dem jeder profitierte: Geht es Dimension 0 gut, geht es den anderen Dimensionen gut. Jedoch erkennen sie nicht, wie es Dimension 0 zum heutigen Tag tatsächlich geht. Sie sehen nicht, wie krank Dimension 0 ist, wie schwach, wie nahe dem Tod, dem Ende allen Seins. Ja, geht es Dimension 0 gut, geht es den anderen Dimensionen gut. Doch stirbt Dimension 0, stirbt das Dimensionsgefüge. Und auf dem Weg in diesen Tod brechen Elend, Leid und Qualen über die Bewohner herein, wie sie sich niemand vorstellen mag.
Was wünschte ich, wir könnten in solch friedlichen und ruhigen Zeiten leben, von denen die historischen Aufzeichnungen berichten. In Zeiten, in denen sich Dimensionsspringer noch rechtens als Guardians bezeichneten, als Beschützer der Dimensionen. Doch wir leben in Zeiten, in denen wir erneut vor einem Krieg stehen, einem Krieg wie einst, als Guardians gegen Guardians standen und nur noch forderten: Rechte, Ansehen, Macht. Vor 300 Jahren bildeten sich zwei Fronten und der Name Xeltor brachte Furcht und Schrecken. Einst war Xeltor selbst ein Guardian gewesen. Aber die Macht, die man ihm geschenkt hatte, blendete ihn, machte ihn blind für seine wahre Aufgabe. Stattdessen verfiel er dem Gedanken, die Dimensionen zu verschmelzen und eine einzige Dimension zu schaffen, die er allein beherrschen konnte. Er wollte Ordnung ins Chaos bringen und vergaß, dass das Chaos das ist, was das Dimensionsgefüge florieren lässt. Seine sich selbst auferlegte Mission hätte unzählige Leben gefordert. Ganze Planeten, Galaxien, all das, was eine Dimension ausmacht, wäre ein für alle Mal verloren gewesen. Andere Guardians, unter der Führung des Darosh, versuchten diesem Schrecken ein Ende zu setzen und so stellten sie sich in einem unbarmherzigen Krieg, dem sogenannten Null-Krieg, gegen ihre einstigen Mitstreiter, um für das einzustehen, zu dem sie berufen waren. Die Mächtigen nannte man einige von ihnen, denn sie verfügten nicht nur über die Fähigkeit, zu teleportieren und die Dimensionen zu durchschreiten. Sie waren Zeitspringer, Telepathen, Empathen, ... Die Mächtigen. Ihnen gelang es, Xeltor und seine Truppen zu schlagen. Doch das alles war mit großen Opfern verbunden – und Konsequenzen.
Konsequenzen für die Kinder der Mächtigen. Unvorbereitet. In eine Welt geboren, in der die große Dunkelheit kurz bevorsteht. In eine Welt geboren, in der das Böse aus den Schatten zurückkehrt und das Licht mehr und mehr verdrängt. Ich schreibe diese Worte, weil ich weiß, dass sie dir irgendwann den richtigen Weg weisen werden. Womöglich bin ich dann nicht mehr am Leben. Höchstwahrscheinlich bin ich bereits tot, wenn du diese Worte findest. Doch möchte ich, dass du weißt, dass ich die Hoffnung nie aufgegeben habe. Wo Schatten ist, ist stets auch Licht. Finde es. Finde das Licht und folge ihm, denn dort ist Hoffnung. Für uns alle.
Blick ins Buch (Leseprobe)
Labels: Nicole Sälzle, Science Fiction, SciFi, Sonar
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